Von der Jugendarbeit bis zur Altenpflege   

erstellt am
05. 09. 12

Europaregion definiert Jahresprogramm
Bozen (lpa) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für jung und alt: Auf diesen Nenner lässt sich das Jahresprogramm 2013 der Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino bringen, das die Landeshauptleute Luis Durnwalder, Lorenzo Dellai und Günther Platter am 04.09. bei der EVTZ-Vorstandssitzung in Bozen beschlossen haben.

Die drei Regierungschefs haben heute den Grundstein für mehrere Projekte im Bereich Bildung und Jugend, für eine Stärkung des Genossenschaftswesens, für eine gemeinsame Verkehrspolitik und für die gemeinsame Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Altenpflege gelegt. Zudem soll 2013 genutzt werden, um die Bewusstseinsbildung rund um die Euregio zu stärken, etwa mit zwei Schwerpunktveranstaltungen in Bozen und Alpbach. Darüber hinaus wird die Kooperation mit der Region Trentino-Südtirol in der Produktion von TV- und Hörfunkbeiträgen fortgesetzt.

Zum ersten Mal wird in den Sommerferien 2013 das Euregio-Sommercamp für Mittelschüler organisiert. Dabei stehen das gegenseitige Kennenlernen und die Verbesserung der Deutsch- bzw. Italienischkenntnisse im Vordergrund. Im nächsten Jahr wird zudem ein interregionaler Schulwettbewerb für Genossenschaftsprojekte starten, der vom Management Center Innsbruck ausgearbeitet wurde und in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsverbänden der drei Länder umgesetzt werden soll. Nach dem großen Erfolg in diesem Jahr soll im März 2013 auch das Euregio-Jugend-Festival für Oberschüler wieder stattfinden. Ebenso wird es eine Neuauflage des Musikfestivals "Upload" geben.

Im Rahmen eines 24-monatigen Interreg-Projektes mit der Bezeichnung "Diversity4kids" sollen der grenzüberschreitende interkulturelle Dialog und die Vielfalt in der Schule anhand spielerischer, interaktiver und erzählerischer Methoden gefördert und erlernt werden. Das Euregio-Bildungsforum will in der Lehrerfortbildung neue Impulse mit dem Pilotprojekt der wechselseitigen Hospitation setzen. Zu einem interessanten Begegnungsort für das Genossenschaftswesen, die Politik und die Schulen soll hingegen die Messeveranstaltung "Fiera delle cooperative" im Herbst 2013 im Trentino werden.

Dass die Altenpflege zu den großen Themen der nächsten Jahrzehnte gehören wird, beweisen die Bemühungen der Europaregion im kommenden Jahr zur Erstellung einer vergleichenden Studie zu Best-practice-Modellen in der Altenpflege, die der EVTZ in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Altenheime und den Sozialabteilungen der drei Länder ausarbeiten will. Die Ergebnisse sollen anschließend beim jährlichen Treffen der Verbände der Altenheime in Innsbruck vorgestellt werden.

Im Bereich der Gesundheit will die Europaregion im kommenden Jahr erstmals einen Tag der Thermalkuren organisieren, bei dem sich die Sanitätsverwaltungen und Kuranbieter der Europaregion austauschen. Darüber hinaus soll anlässlich der Eröffnung des neuen Protonentherapiezentrums in Trient ein radiologisches Fachseminar mit Experten aus der Europaregion stattfinden. Schließlich wird der EVTZ die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Interregionalen Gesellschaft für vergleichendes Öffentliches Recht und Europarecht mit einer Rechtstagung zur EU-Richtlinie über die Patientenmobilität fortsetzen.

Die grenzüberschreitende Verkehrspolitik will die Europaregion auch im kommenden Jahr fortsetzen und intensivieren. So soll das seit vielen Jahren erfolgreich aufgebaute "Monitraf-Netzwerk", das sich aus renommierten Verkehrsexperten der Alpenländer zusammensetzt, größeren Spielraum in der Bewertung der Verkehrspolitik und seiner Auswirkungen auf die Umwelt und die Bevölkerung bekommen. Die Europaregion will vor allem dahingehend arbeiten, dass die Interessensvertretung gegenüber den europäischen Institutionen im Bereich des Alpentransits verbessert wird. Damit leistet der EVTZ einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der gemeinsamen Strategie der Alpenregionen, die unter anderem auf die Einführung einer Alpentransitbörse abzielt.
     
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