Europaregion definiert Jahresprogramm
Bozen (lpa) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für jung und alt: Auf diesen Nenner lässt
sich das Jahresprogramm 2013 der Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino bringen, das die Landeshauptleute
Luis Durnwalder, Lorenzo Dellai und Günther Platter am 04.09. bei der EVTZ-Vorstandssitzung in Bozen beschlossen
haben.
Die drei Regierungschefs haben heute den Grundstein für mehrere Projekte im Bereich Bildung und Jugend, für
eine Stärkung des Genossenschaftswesens, für eine gemeinsame Verkehrspolitik und für die gemeinsame
Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Altenpflege gelegt. Zudem soll 2013 genutzt werden, um die Bewusstseinsbildung
rund um die Euregio zu stärken, etwa mit zwei Schwerpunktveranstaltungen in Bozen und Alpbach. Darüber
hinaus wird die Kooperation mit der Region Trentino-Südtirol in der Produktion von TV- und Hörfunkbeiträgen
fortgesetzt.
Zum ersten Mal wird in den Sommerferien 2013 das Euregio-Sommercamp für Mittelschüler organisiert. Dabei
stehen das gegenseitige Kennenlernen und die Verbesserung der Deutsch- bzw. Italienischkenntnisse im Vordergrund.
Im nächsten Jahr wird zudem ein interregionaler Schulwettbewerb für Genossenschaftsprojekte starten,
der vom Management Center Innsbruck ausgearbeitet wurde und in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsverbänden
der drei Länder umgesetzt werden soll. Nach dem großen Erfolg in diesem Jahr soll im März 2013
auch das Euregio-Jugend-Festival für Oberschüler wieder stattfinden. Ebenso wird es eine Neuauflage
des Musikfestivals "Upload" geben.
Im Rahmen eines 24-monatigen Interreg-Projektes mit der Bezeichnung "Diversity4kids" sollen der grenzüberschreitende
interkulturelle Dialog und die Vielfalt in der Schule anhand spielerischer, interaktiver und erzählerischer
Methoden gefördert und erlernt werden. Das Euregio-Bildungsforum will in der Lehrerfortbildung neue Impulse
mit dem Pilotprojekt der wechselseitigen Hospitation setzen. Zu einem interessanten Begegnungsort für das
Genossenschaftswesen, die Politik und die Schulen soll hingegen die Messeveranstaltung "Fiera delle cooperative"
im Herbst 2013 im Trentino werden.
Dass die Altenpflege zu den großen Themen der nächsten Jahrzehnte gehören wird, beweisen die Bemühungen
der Europaregion im kommenden Jahr zur Erstellung einer vergleichenden Studie zu Best-practice-Modellen in der
Altenpflege, die der EVTZ in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Altenheime und den Sozialabteilungen der
drei Länder ausarbeiten will. Die Ergebnisse sollen anschließend beim jährlichen Treffen der Verbände
der Altenheime in Innsbruck vorgestellt werden.
Im Bereich der Gesundheit will die Europaregion im kommenden Jahr erstmals einen Tag der Thermalkuren organisieren,
bei dem sich die Sanitätsverwaltungen und Kuranbieter der Europaregion austauschen. Darüber hinaus soll
anlässlich der Eröffnung des neuen Protonentherapiezentrums in Trient ein radiologisches Fachseminar
mit Experten aus der Europaregion stattfinden. Schließlich wird der EVTZ die erfolgreiche Zusammenarbeit
mit der Interregionalen Gesellschaft für vergleichendes Öffentliches Recht und Europarecht mit einer
Rechtstagung zur EU-Richtlinie über die Patientenmobilität fortsetzen.
Die grenzüberschreitende Verkehrspolitik will die Europaregion auch im kommenden Jahr fortsetzen und intensivieren.
So soll das seit vielen Jahren erfolgreich aufgebaute "Monitraf-Netzwerk", das sich aus renommierten
Verkehrsexperten der Alpenländer zusammensetzt, größeren Spielraum in der Bewertung der Verkehrspolitik
und seiner Auswirkungen auf die Umwelt und die Bevölkerung bekommen. Die Europaregion will vor allem dahingehend
arbeiten, dass die Interessensvertretung gegenüber den europäischen Institutionen im Bereich des Alpentransits
verbessert wird. Damit leistet der EVTZ einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der gemeinsamen Strategie
der Alpenregionen, die unter anderem auf die Einführung einer Alpentransitbörse abzielt. |