Bozen (lpa) - Kompetenzen gegen Kosten: Das Land hält am Vorschlag fest, den Staatshaushalt durch die
Übernahme staatlicher Zuständigkeiten zu entlasten und dafür die Kosten zu übernehmen. Die
entsprechenden Daten sind am Abend des 10.09. in Rom von den Beamten verglichen worden. "Nun werden noch Details
geklärt, bevor politische Gespräche beginnen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.
"Gestern haben die beiden Seiten ihre Daten verglichen, man hat sich aber darauf geeinigt, dass die Kostenschätzungen
noch einmal überarbeitet und vertieft werden", erklärt der Landeshauptmann, der gestern stetig von
Chefkämmerer Eros Magnago über den Stand der Beamten-Verhandlungen mit Ministerratspräsidium und
Finanzministerium unterrichtet worden ist.
Grundlage der gestrigen Gespräche in Rom war immer noch jener Vorschlag, den Landeshauptmann Durnwalder im
Februar in Rom Ministerpräsident Mario Monti vorgelegt hatte. Darin macht die Landesregierung dem Staat das
Angebot, die Kosten für die staatlichen Dienste in Südtirol zu übernehmen, um Gegenzug dazu aber
auch die Kompetenzen selbst. "Es ist klar, dass über einen solchen Vorschlag nicht auf Beamtenebene entschieden
wird, hier werden allerdings die Grundlagen geschaffen, indem etwa das Zahlenwerk beider Seiten auf den selben
Stand gebracht wird", so Durnwalder.
Vereinbart wurde gestern zudem, dass das Land dem Staat eine Liste all jener staatlichen Dienste zukommen lässt,
die das Land bereit wäre, im Delegierungswege zu übernehmen, um den Staatshaushalt zu entlasten. Zudem
will man eine genaue Schätzung der Kosten, die der Staat mit dieser Lösung einsparen könnte. Als
Basis für die Berechnung gelten die Daten, die die Staatskämmerer jährlich herausgeben, und zwar
heruntergebrochen auf die einzelnen Regionen.
Danach wird noch eine weitere Fachleute-Runde eingelegt: So hat sich das Ministerratspräsidium verpflichtet,
die vorgelegten Daten an die zuständigen Ministerien zur Überprüfung weiterzuleiten. "Auf diesen
dann von allen Seiten auf Herz und Nieren geprüften Daten sollen politische Gespräche aufbauen, in denen
nach einer Lösung gesucht wird, die einerseits eine Entlastung für die Staatskassen bringt, andererseits
aber auch unsere autonomen Spielräume wahrt", so der Landeshauptmann. |