EU-Energieeffizienz-Richtlinie verpflichtet Mitgliedstaaten zur Renovierung öffentlicher
Gebäude
Straßburg (övp-pd) - "Das neue EU-Energiespargesetz bringt bindende Ziele bei der
Gebäude-Renovierung und bei nationalen Energiesparplänen, ohne zentralistisch den Mitgliedstaaten vorzuschreiben,
wie sie die Ziele erreichen sollen", erklären Paul Rübig, Energiesprecher der ÖVP im EU-Parlament,
und Richard Seeber, Umweltsprecher der Europäischen Volkspartei (EVP) den Beschluss der Energieeffizienz-Richtlinie
im Europäischen Parlament vom 11.09. Das neue EU-Gesetz sieht die Einführung bindender Maßnahmen
bei der Renovierung öffentlicher Gebäude, verpflichtende Energiesparpläne und Energieaudits für
alle großen Unternehmen vor. Die EU-Mitgliedsländer müssen künftig jedes Jahr drei Prozent
aller öffentlichen Gebäude sanieren sowie durch selbstgewählte Maßnahmen den nationalen Energieverbrauch
um 1,5 Prozent senken. Außerdem soll in Europa verstärkt auf Kraft-Wärme-Kopplung, die gleichzeitige
Gewinnung von elektrischem Strom und Heizwärme, gesetzt werden.
"Jetzt werden wir in Europa endlich neue Maßnahmen setzen, um Energie effizienter einzusetzen. Dadurch
schützen wir die Umwelt, unsere europäische Industrie wird international wettbewerbsfähiger und
wir schaffen neue Arbeitsplätze", freut sich Rübig. "Jetzt wird die energetische Sanierung
von mehr als 100 Millionen Gebäuden in Europa angestoßen. Durch die Sanierung sinken die Heizkosten
massiv, weniger Energie wird verbraucht, weniger CO2 ausgestoßen und gleichzeitig bekommt die Baubranche
und das Handwerk in großem Umfang neue Aufträge", erklärt Seeber. "Jedes Jahr gibt die
EU rund 500 Milliarden Euro für Energieimporte aus. Mit der Energieeffizienzrichtlinie wollen wir sicherstellen,
dass ein Teil des Geldes in der EU bleibt", so Rübig.
Rübig begrüßt, dass die Mitgliedstaaten weitgehend freie Hand bei der Wahl der geeigneten Maßnahmen
behalten. "Es ist wichtig, zur Förderung der Energieeffizienz auf marktwirtschaftliche und flexible Instrumente
zu setzen", so Rübig. Seeber lobt den Beschluss, gleichzeitig hätte er sich in manchen Bereichen
noch mehr gewünscht: "Es ist wichtig, jetzt mit den notwendigen Maßnahmen loszulegen. Im Bereich
der Sanierung öffentlicher Gebäude wäre aber noch mehr möglich gewesen." Die ursprünglich
ambitionierteren Vorhaben des EU-Parlaments seien von den Regierungen der Mitgliedstaaten gebremst worden. Seeber
betont die Vorteile von Effizienzmaßnahmen gegenüber einer bloßen Einschränkung des Energieverbrauchs,
ohne Effizienzsteigerung: "Energieeffizienz ist die konsumenten- und klimafreundlichste Form des Energiesparens.
Für den gleichen Einsatz bekommt der Konsument mehr und das Klima wird weniger belastet", erklärt
Seeber. |