"Xenia Hausner: ÜberLeben"   

erstellt am
24. 09. 12

24.10.12 bis 20.01.13 im Essl Museum - Kunst der Gegenwart
Klosterneuburg (essl museum) - Die Ausstellung "Xenia Hausner: ÜberLeben" gibt einen tiefen Einblick in das Schaffen der bedeutenden österreichischen Künstlerin Xenia Hausner. Großformatige figurative Malereien der letzten Jahre aus verschiedenen internationalen Sammlungen sind ebenso zu sehen wie neue Arbeiten, die eigens für die Ausstellung entstanden sind. Herzstück der Schau ist eine überdimensionale, bedrohlich anmutende und ebenso atemberaubende Fotoinstallation, die spezifisch für die Rotunde im Essl Museum geschaffen wird. Raumgreifend zu arbeiten ist der Künstlerin, die zunächst als Bühnenbildnerin tätig war und sich in den 1990er Jahren der Malerei zuwandte, eine willkommene Herausforderung.

"ÜberLeben", der Titel der Ausstellung, entspricht einem inhaltlichen Grundgedanken von Xenia Hausners Werk, das von einer geheimnisvollen Doppeldeutigkeit geprägt ist. Ihre Kunst ist wahrhaftig, drückt etwas Existenzielles über das Leben aus, gleichzeitig lebt sie von einem rätselhaften Figurenpersonal und bewusst eingesetzten symbolischen Anspielungen, die sich einer eindeutigen Interpretation entziehen. Mit handwerklicher Finesse verleiht Hausner ihren ausdrucksstarken, selbstbewussten Protagonistinnen - die Künstlerin malt fast ausschließlich Frauen - Bildwürdigkeit, sie hält einen scheinbar flüchtigen Augenblick malerisch fest und lässt das Bild zur Bühne werden. Menschen und Umfeld werden emotional aufgeladen in Szene gesetzt, der Bild im Bild-Charakter und die unterschiedlichen Bedeutungsebenen lassen ein psychologisches Spiel zwischen Sein und Schein entstehen. Die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei sind aufgehoben und lassen hybride Formen entstehen. Fotografische Elemente tauchen immer wieder in den Malereien auf, gemalte Arbeiten werden fotografiert, Fotos malerisch nachbearbeitet.

"ÜberLeben" ist auch der Titel der eigens für diese Ausstellung geschaffenen Installation in der Rotunde des Großen Saales: Hausner verweist mit dieser Arbeit auf ihre Ursprünge als Bühnenbildnerin. In einem Leuchtkasten, der den gesamten Boden der Rotunde ausfühlt, ist ein Frauenpaar zu sehen, das scheinbar friedlich in einem Bett liegt. Über Ihnen schwebt lebensbedrohlich ein großer, scharfkantiger Stein. Er kann jeden Moment auf sie hinunterfallen und das Leben und die Liebe zerstören.
     
Informationen: http://www.essl.museum    
     
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