Am 29. September kommen hunderte Jugendliche aus den verschiedenen orthodoxen Kirchen auf dem
Campus der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule zusammen
Wien (pew) - Zum ersten Mal findet in Wien ein „panorthodoxes Jugendtreffen“ statt: Hunderte junge
Menschen zwischen 15 und 33 – griechisch-, antiochenisch-, russisch-, serbisch-, rumänisch-, bulgarisch-,
georgisch-orthodoxen Glaubens – werden am 29.09. ab 9 Uhr auf dem Campus der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule
(KPH) in der Mayerweckstraße 1 in Wien-Floridsdorf erwartet. Die orthodoxe Bischofskonferenz unter dem Vorsitz
von Metropolit Arsenios (Kardamakis) hatte im März den Beschluss zur Abhaltung des „1. Panorthodoxen Jugendtreffens“
gefasst. Das Motto des Jugendtreffens ist dem Lukasevangelium (Kapitel 7, Vers 14) entnommen: „Ich sage dir, steh
auf!“ Als Koordinator des Jugendtreffens zeichnet der Wiener rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar (und Vorsitzende
des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich) Nicolae Dura. Die Veranstaltung soll einerseits das
Zusammengehörigkeitsgefühl der Angehörigen der einzelnen orthodoxen Kirchen in Österreich stärken,
gleichzeitig aber auch ein Zeichen der Verbundenheit der orthodoxen Christen mit Österreich sein, unabhängig
davon, ob es sich um ihre erste oder zweite Heimat handelt. Beim Jugendtreffen soll öffentlich sichtbar werden,
wie sehr das orthodoxe Christentum zu Österreich gehört; mit rund 500.000 Gläubigen stellen die
orthodoxen Kirchen (einschließlich der orientalisch-orthodoxen Kirchen) die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft
im Land.
Erster Höhepunkt des Jugendtreffens ist um 9.30 Uhr die Göttliche Liturgie mit dem orthodoxen Metropoliten
von Austria, Erzbischof Arsenios (Kardamakis). Um 11.30 Uhr gibt es ein fröhliches Mittagessen mit charakteristischen
Speisen aus den verschiedenen Traditionen. Ab 13 Uhr beginnen die Workshops. Zwei Workshops haben kreativ-künstlerischen
Charakter: “Ikonenmalerei mit erläuternden Beispielen” und “Beseelte Klänge. Orthodoxer Kirchengesang”.
Die anderen acht Workshops behandeln Fragen, die den jungen orthodoxen Christen auf der Seele brennen: Von ihrem
Verhältnis zur Liturgie über die Frage “Ist Christsein noch zeitgemäß” und die Auseinandersetzung
um “Beichte oder Psychotherapie?” bis zur existenziellen Fragestellung “Wozu heiraten? Liebe, Partnerschaft und
Ehe”. Mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen beschäftigen sich die Workshops “Die Welt ist in der Krise.
Wo stehe ich”, “Fremd sein – zu Hause sein” und Österreich – ein schützenswertes Land”.
Im Workshop “Orthodoxie und Ökumene” geht es um eine Frage, die viele junge orthodoxe Christen hautnah betrifft,
weil viele ihrer Freunde, nicht wenige Verwandte und nicht selten auch die Lebenspartnerin, der Lebenspartner anderen
christlichen Kirchen angehören. Im Alltag merken diese jungen Christen oft, wie schmerzlich die Trennung der
Kirchen ist. Im Gespräch wird es daher um die Punkte gehen, die diesen Alltag betreffen: Wie ist das zB mit
der Taufe, der Eheschließung, der Kommunion in den christlichen Kirchen, Wie feiern Christen die großen
Feste wie Weihnachten und Ostern, was ist gemeinsam, was ist unterschiedlich. Beten, zuhören, diskutieren,
singen, einander kennenlernen, vor allem die Freude am Glauben und an der Kirche sollen das Jugendtreffen prägen. |