Linz (lk) - Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der größten familienpolitischen
Herausforderungen. Der "Oma-Dienst" als flexibles Kinderbetreuungsmodell des katholischen Familienverbandes
leistet mit finanzieller Unterstützung durch das Familienreferat des Landes Oberösterreich einen wertvollen
Beitrag zur flexiblen Kinderbetreuung. "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann im Alltag nur dann Realität
werden, wenn die Mütter bzw. die Väter wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind. Flexibel gestaltbar,
leistbar und kontinuierlich soll die Kinderbetreuung sein", so Familienreferent LH-Stv. Franz Hiesl über
die Anforderungen an die Kinderbetreuung. Auf dieses Anforderungsprofil hat der katholische Familienverband OÖ
reagiert und - in Zusammenarbeit mit dem Familienreferat des Landes - ein Betreuungsmodell entwickelt, das den
Familien eine besonders familiennahe Kinderbetreuung als Alternative zu den vielfältigen traditionellen Einrichtungen
der institutionellen Kinderbetreuung anbietet: "Oma-Dienst".
"Oma-Dienst" ist Win-Win Situation!
Der "Oma-Dienst" ist auf dem Sektor der Kinderbetreuung wohl die familienähnlichste Betreuungsform
und schlägt Brücken zwischen den Generationen. Ziel ist die Zusammenführung von Familien, die eine
Betreuung suchen mit erfahrenen Frauen (Leihomas), die ihre Zeit gerne mit Kindern verbringen. Vom Modell des "Oma-Dienstes"
profitieren alle, sowohl die "Leihomas", als auch die Familien, die auf Kinderbetreuung angewiesen sind.
Die Nachfrage nach "Leihomas" ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Im Vergleichszeitraum von Mai
2010 bis Juli 2012 ist die Anzahl der betreuten Kinder um knapp 49 Prozent gestiegen. Aber auch die steigende Anzahl
der aktiven "Leihomas" spricht eine eindeutige Sprache. Im selben Vergleichszeitraum gibt es um 30 Prozent
mehr "Leihomas".
Die Vorteile für die betreuten Kinder liegen klar auf der Hand. Die Kinder erleben ihre "Leihoma"
als Bezugsperson über einen längeren Zeitraum und als Bereicherung im Kontext Familie und Generationen.
Da sie in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden, bleibt ihr Tagesrhythmus auch erhalten. Außerdem lernen
sie Sichtweisen, Verhalten und Werte älterer Menschen kennen.
Die Eltern wiederum werden entlastet, da sie ihre Kinder in einer vertrauten und sicheren Obhut wissen. Ein großer
Vorteil des "Oma-Dienstes" ist die geboten Flexibilität, denn die Eltern erhalten eine bedarfsorientierte
Kinderbetreuung, die - im Gegensatz zur institutionalisierten Kinderbetreuung - nicht vorweg an bestimmte Öffnungszeiten
gebunden ist.
"Leihomas" erleben ihren Einsatz als bereichernd und können einer sinnstiftenden Aufgabe nachgehen.
OÖ Familienreferat als Partner des "Oma-Dienstes"!
Neben der jährlichen Vereinsförderung in der Höhe 18.000 Euro, fördert das oberösterreichische
Familienreferat von LH-Stv. Franz Hiesl das Modell des "Oma-Dienstes" jährlich mit 60.000 Euro.
Diese Förderung ermöglicht umgerechnet eine wöchentliche Betreuungskapazität von 1.641 Betreuungsstunden
durch 338 "Leihomas".
338 aktive "Leihomas" betreuen 762 Kinder!
In Oberösterreich gibt es derzeit 338 "Leihomas", die 762 Kinder betreuen. Die Entwicklung
der Anzahl der "Leihomas" bzw. der betreuten Kinder zeigt stark nach oben:
Die meisten "Leihomas" bzw. betreuten Kinder gibt es im Großraum Linz. Zusätzliche "Leihomas"
werden in ganz Oberösterreich gesucht, vor allem jedoch in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck, im Innviertel
und in den Großstädten Linz, Wels und Steyr.
Was machen "Leihomas"?
Eine "Leihoma" wird nicht für einmalige Beaufsichtigungen vermittelt, sondern - wie der
Name schon sagt - als Ersatz für fehlende Bezugspersonen neben den Eltern, also für eine längerfristige
Beziehung auf Basis der Regelmäßigkeit und des gegenseitigen Vertrauens. Die "Leihomas" arbeiten
dabei eng mit der Kernfamilie zusammen, sehen sich als Unterstützung und arbeiten familienergänzend und
nicht familienersetzend. Die Hauptaufgabe der "Leihoma" ist die Begleitung der Kinder.
"Leihomas" als Betreuungsperson...
- haben Freude an der Arbeit mit Kindern und gehen auf deren Bedürfnisse ein
- bringen Erfahrungen mit (eigenen) Kindern mit
- unterstützen und entlasten Familien
- nehmen eine verantwortungsvolle Aufgabe wahr
Welche Voraussetzungen benötigen "Leihomas"?
- eine psychisch und physisch stabile Persönlichkeit
- Zeit
- Geduld
- Fähigkeit sich an Regeln zu halten und Spannungen auszuhalten
- Vitalität
- Erfahrung im Umgang mit Kindern
- Liebe und Begeisterungsfähigkeit für Kinder
- Bereitschaft zur Startqualifikation durch die Teilnahme am Basiskurs
- Bereitschaft zur einmal jährlich verpflichtenden Weiterbildung
- Austausch mit der zuständigen Zweigstellenleiterin bzw. Koordinatorin
- Identifikation mit den Zielen des KFV OÖ
Alle Frauen, die diese Voraussetzungen mitbringen und sich für den "Oma-Dienst" interessieren, werden
zu einem ausführlichen Gespräch mit der jeweiligen Koordinatorin bzw. Zweigstellenleiterin eingeladen.
Die Aufnahme der Betreuungsperson wird im Anschluss an das Gespräch durch die jeweilige Mitarbeiterin, wenn
nötig auch in Absprache mit der Leitung des "Oma-Dienstes" entschieden. Bei positiver Vermittlung
wird einer "Leihoma" als Betreuungsperson ein Zahlschein in der Höhe von 34 Euro (Mitgliedsbeitrag
inkl. Versicherung in der Höhe von 14 Euro und Kursgebühr 20 Euro) zugesandt. Nach Absolvierung des neunstündigen
Basiskurses werden 15 Euro refundiert.
Was wird von "Leihomas" erwartet?
- Teilnahme am 9-stündigen Basiskurs innerhalb eines Jahres
- Teilnahme an einer jährliche verpflichtenden Fortbildung (Seminare, Erste Hilfe Kurs), die vom "Oma-Dienst"
angeboten werden
- Mitgliedschaft beim Katholischen Familienverband. Dadurch sind die Betreuungspersonen während ihrer Tätigkeit
haftpflicht- und unfallversichert.
- Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen des "Oma-Dienstes"
- Teilnahme an regionalen Austauschtreffen
- Gewissenhafte Ausführung ihrer übernommenen Aufgabe
Wer kann den "Oma-Dienst" in Anspruch nehmen?
Neben einem regelmäßigen Betreuungsbedarf für Kinder, ist der Heimtransport der "Leihoma"
nach der Beaufsichtigung oder die Refundierung der Fahrtkosten Voraussetzung. Ebenso muss die Bereitschaft gegeben
sein, den "Leihomas" ihre Auslagen zu ersetzen.
Welche Kosten entstehen für die Familien?
Der Kath. Familienverband Oberösterreich beschäftigt keine Betreuungspersonen, sondern übernimmt
lediglich die Vermittlungstätigkeit zwischen Familien und Betreuungspersonen. Die Vermittlungsgebühr
beträgt für Familien einmalig 35 Euro. Mit der Familienkarte des Landes OÖ erhalten Familien zwei
Euro Nachlass.
Die Betreuungsperson wird - sofern sie ihre Arbeit nicht ehrenamtlich verrichtet - als "Neue Selbständige"
tätig. Die Bezahlung erfolgt in Form eines Werklohnes. Erfahrungen zeigen, dass als Gegenleistung pro Stunde
zwischen fünf und acht Euro vereinbart werden. Zwischen der Betreuungsperson und der Familie wird ein Rahmenvertrag
abgeschlossen, in dem auch die finanziellen und organisatorischen Details geregelt werden.
Die Geschichte des "Omadienstes"
Der "Oma-Dienst" wurde 1974 in Wien gegründet. Unter der Mithilfe ehrenamtlicher Leiterinnen
und vieler "Leihomas" entwickelte sich der "Oma-Dienst" zu einer wichtigen Anlaufstelle für
die flexible Kinderbetreuung. Im Sommer 1997 wurde der "Oma-Dienst" in Linz gegründet. Die erste
"Filiale" wurde im Jahr 2001 in Eggelsberg eröffnet und zahlreiche folgten. Aufgrund der großen
Nachfrage wurden Ende 2009 die Zweigstellen in Regionalstellen zusammengefasst und hauptamtlich mit Unterstützung
der Zweigstellenleiter/innen betreut.
Der Katholische Familienverband Oberösterreich
Der katholische Familienverband OÖ (KFV OÖ) hat das Ziel, die Interessen und Anliegen aller Familien
im Bundesland OÖ wirksam zu vertreten und erfüllt damit eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.
Als Landesverband - in engster Zusammenarbeit mit seinem Dachverband, dem Katholischen Familienverband Österreichs
- sieht er sich einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Familienpolitik - auf allen politischen Ebenen - verpflichtet,
die Mut zur Familie und Mut zum Kind macht.
Er tritt für die ideelle und materielle Anerkennung der Leistungen der Familien und ihrer Aufwertung im gesellschaftlichen
Bewusstsein ein. Durch politische, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen soll es der jungen Generation
ermöglicht werden, den Wunsch nach Familie und Kindern zu realisieren. Der KFV OÖ ist parteipolitisch
ungebunden und auch innerhalb der Katholischen Kirche ein unabhängiger Verein. Er bekennt sich zu den Grundsätzen
der Katholischen Soziallehre und arbeitet mit der Katholischen Aktion der Diözese Linz eng zusammen.
üKath. Familienverband Oberösterreich, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
http://www.familie.at/ooe
Vorsitzende Mag.a Wilma Steinbacher
GF und Leitung OMADIENST Alexandra Hager-Wastler
T: (+43 732) 76 10 34 31
"Oma-Dienst" Zentrale
Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
http://www.omadienst.info
Elisabeth Asanger
Großraum Linz
T: (+43 732) 76 10 - 34 33 oder
(+43 676) 87 76 - 34 33
Evi Kapplmüller
Oberösterreich
T: (+43 732) 76 10 - 34 32
E-Mail : omadienst-ooe@familie.at
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