19. Bergfilmfestival Salzburg   

erstellt am
20. 09. 12

"Abenteuer Berg - Abenteuer Film" vom 21. November bis 09. Dezember 2012 im Salzburger Filmkulturzentrum "Das Kino"
Salzburg (das kino) - Als Gerlinde Kaltenbrunner in den 1990er Jahren das erste Mal beim Salzburger Bergfilmfestival auftrat, war sie noch ein regionales Bergsteigertalent mit einem Achttausender-Traum. Eine Krankenschwester aus Oberösterreich, die hoch hinaus wollte. 2012 ist Gerlinde ein international gefeierter Star, ein Idol der Bergsteigerszene im Allgemeinen, ein Idol des Frauenbergsteigens im Besonderen. Dem Salzburger Festival blieb Gerlinde immer verbunden. Regelmäßig füllte sie die Säle im Das Kino und im Republic. Heuer ist sie und ihr Ehemann Ralf Dujmovits mit einem völlig neuen Vortrag bei "Abenteuer Berg - Abenteuer Film". Die beiden erzählen in "Leidenschaft 8000 - Tiefe überall" nicht nur von den höchsten Bergen der Erde, vom Höhenbergsteigen an der nepalisch-chinesischen und chinesisch-pakistanischen Grenze sondern auch von einer exotischen Besteigung der Carstensz-Pyramide in Indonesien und sie nehmen das Publikum zum entspannten Sportklettern nach Thailand mit. (Termin: Sonntag, 25. November).

Kurt Diemberger gehört ebenfalls zu den langjährigen Weggefährten der Festivalseilschaft aus dem Das Kino. Diemberger - Erstbesteiger von zwei Achttausendern - war nicht nur bei so gut wie allen Festivals mit Vorträgen oder Filmen vertreten, er ist dem Festival auch immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Heuer feiert der Doyen der Höhenbergsteigerszene seinen Achtziger. Aktiv wie eh und je und in gewohnt launiger Frische wird Kurt sein bewegtes Bergsteigerleben Revue passieren lassen. Der Titel seines Abends "Zwischen 0 und 8000 - die besten Bilder aus 50 Jahren" sagt alles. (Termin: Samstag, 8. Dezember)

Mit Sicherheit für kontroverse Diskussionen bei der 19. Auflage von "Abenteuer Berg - Abenteuer Film" wird Christian Stangl sorgen. Der Steirer verursachte 2010 den Skandal in der Bergsteigerszene schlechthin, als er mit einem falschen Foto eine erfolgreiche Besteigung des K2 zu beweisen versuchte. Inzwischen hat Stangl nicht nur seine Lüge einbekannt sondern heuer auch den K2 erfolgreich bestiegen. Er will in Salzburg einen völlig neuen Vortrag präsentieren. Der Arbeitstitel "Höhen und Tiefen" bezieht sich dabei sicher nicht nur auf die Berge an sich, ein geläuterter Stangl will sich auch der Debatte um die Grenzen der Rekordsucht an den Bergen der Welt stellen. (Termin: Freitag, 7. Dezember).

Spitzenkletterer, Slackline-Protagonist und fotografischer Ausnahmekönner - der Tiroler Heinz Zak vereint vieles in seiner Person. Nach einer längeren Pause kommt er mit dem Vortrag "Senkrechte Abenteuer" heuer wieder nach Salzburg. Heinz nimmt uns mit auf atemberaubende Abenteuer vor der Haustüre im Karwendel bis hin zu den entlegensten Klettergebieten der Welt: Eine ausgesetzte Gratkletterei und eine schwierige Erstbegehung im Karwendel, dazu die weltbesten Kletterer wie Angy Eiter und Adam Ondra in Aktion. Mit Legenden der Klettergeschichte wie Wolfgang Güllich und Kurt Albert erschloss Heinz Zak entlegenste Klettergebiete in China und der Sahara. Im neuen Vortrag geht es aber natürlich auch um den Slacklinetrend. (Termin: Donnerstag, 29. November)

Oswald "Bulle" Oelz ist das erste Mal an der Salzach zu Gast. Oelz machte sich in der internationalen Bergsteigerszene nicht nur als Höhenbergsteiger einen Namen. Als Expeditionsarzt begleitete der Spitzenmediziner bahnbrechende Unternehmungen wie die Besteigung des Mt. Everest ohne künstlichen Sauerstoff durch Habeler und Messner. Legendär ist aber auch seine Rettungsaktion am Mt. Kenia, als er einen bereits totgesagten Bergsteiger noch vom Berg holte. Sein Abend heißt "Mit Eispickel und Stethoskop" und gibt einen Einblick in das bewegte Leben des schlagfertigen und humorvollen "Bullen", der mit seiner Meinung über die eine oder andere Entwicklung im Alpinismus wohl auch in Salzburg nicht hinter dem Berg halten wird. (Termin: Freitag, 30. November)

Kinderprogramm:
Das ist auch eine Premiere für das Festival-Team. Der Salzburger Kurt Luger wird über das Leben von "Kindern im Schatten der Achttausender" aus Nepal berichten. Keine Schule, kein Trinkwasser, wenig Zukunft. (Termin: Samstag, 24. November) Ergänzend dazu bietet das Bergfilmfestival in Kooperation mit den Naturfreunden einen Survival-Bastelkurs für Kids an. Gemeinsam mit Sepp Fischer, Survivaltrainer und Wildnessführer, fertigen die Youngsters Schmuck mit Survivalgedanken, Bastschnüre und Überlebensarmbänder, die aufgeknüpft drei Meter Schnur mit 220 Kilogramm Zugkraft ergeben. Das Ziel des Bastelei: Ausrüstung improvisieren, Verhalten im Notfall, bei Verletzungen, Zeichen setzen, vorab Bescheid geben wo man hin möchte, sich wieder zurück melden - spielerisch den richtigen Umgang mit Notsituationen erlernen. (Termin: Samstag, 1. Dezember)

Filmprogramm:
Neben dem dichten Programm von Abenden mit prominenten Gästen spielen beim Bergfilmfestival rund 30 Filme die Hauptrolle. Das live Einsprechen einiger fremdsprachiger Filme ist einzigartig und hat beim Bergfilmfestival Salzburg bereits Kultstatus. Wie in den Jahren zuvor werden Hannes Eichmann, Ulrike und Peter Arp auch heuer wieder einige Filme mit ihren Stimmen bereichern. Zu sehen sind unter anderem:

Walter Bonatti - Con i muscoli, con il cuore, con la testa - Mit Kraft, Herz und Verstand: Walter Bonatti gilt als einer der begabtesten Bergsteiger aller Zeiten. Die Zahl seiner Erstbesteigungen und Neurouten ist bemerkenswert. K2, Dru, Gasherbrum 4, Matterhorn Nordwand, um nur einige zu nennen. Für Bonatti waren die erreichten Gipfel nicht Ziel seiner Reise, sie waren Etappen auf seiner Suche nach Selbstverwirklichung. Bonatti war Kletterer, Entdecker, Fotojournalist und Autor, getrieben von der Intention sich selbst weiterzuentwickeln. Im Film von Michele Imperio erzählen seine Frau Rossana Podestà (Schauspielerin) und seine Enkelin von einem Menschen, der kompromisslos darum gekämpft hat er selbst zu bleiben. Das Portrait über den im September 2011 verstorbenen Bonatti gewährt einen einfühlsamen Blick auf das Leben des Ausnahmebergsteigers und Ausnahmemenschen.

40 Days at Basecamp: Auf 5.150 Metern Seehöhe und über einen Zeitraum von 40 Tagen beobachtete die Dokumentarfilmerin Dianne Whelan das herausfordernde und fesselnde Leben im Basecamp am Mount Everest. Everest-Mythen, Alltagsleben und Klimaveränderung bilden das Spannungsfeld, in dem sich der einst verehrte, heilige Berg immer mehr in Richtung eines Themenparks entwickelt. Jeden Frühling versuchen über 800 Menschen den Gipfel des Mount Everest zu besteigen. Eine Erfahrung, die bis zu 100.000 Dollar kosten kann. Im Schatten der beeindruckenden Berglandschaft einerseits und der beunruhigenden Entwicklung des Bergtourismus andererseits, ist der Regisseurin ein faszinierendes und intimes Portrait dreier Bergsteigerteams auf ihrem Weg zum Gipfel entstanden.

Termine Sonderveranstaltungen
Sa 24. November Kurt Luger (Kinderprogramm)
So 25. November Gerlinde Kaltenbrunner & Ralf Dujmovits
Do 29. November Heinz Zak
Fr 30. November Oswald Oelz
Sa 01. Dezember Sepp Fischer (Kinderprogramm)
Fr 07. Dezember Christian Stangl
Sa 08. Dezember 80 Jahre Kurt Diemberger
     
Informationen: http://www.daskino.at    
     
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