Ein EU-Jugenddemokratieprojekt
Graz (stadt) - Das Projekt "Graz in der Linse - Einblick in die Stadtpolitik" vom Kinderbüro
verfolgt das Ziel, Jugendlichen durch nicht formale Lernmethoden Struktur und Ablauf der Stadtpolitik begreifbar
zu machen und die Beteiligung junger Menschen an gesellschaftspolitischen Prozessen zu fördern. Im Projektzeitraum
Februar 2011 bis März 2012 haben insgesamt 88 Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren diese Möglichkeit
genutzt - 81 davon aus Graz und sieben aus Berlin. „Kinder und Jugendliche möglichst früh in die Gestaltung
ihrer Stadt miteinzubinden, muss wohl ein allgemeines politisches Anliegen sein. Denn immerhin werden heute Entscheidungen
getroffen und Weichenstellungen vorgenommen, die weit in die Zukunft reichen und zum Teil ganz wesentlich die Lebensqualität
in unserer Stadt beeinflussen werden", freut sich Kinder-, Jugend-, und Familienstadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg
über das Engagement der jungen Menschen. „Mit Graz in der Linse - von Jugendlichen für Jugendliche entwickelt
- wird jedenfalls ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, um Politik schon von 'Kinderbeinen an' begreifbar und
erlebbar zu machen", so Eisel-Eiselsberg weiter.
Austauschtreffen Graz-Berlin
Unterstützt wurde das Kinderbüro bei diesem Projekt durch den Verein beteiligung.st - Die Fachstelle
für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung, der Stadt Graz, dem Bürgermeisteramt und dem Amt
für Jugend und Familie. In Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. wurden zwei „Austauschtreffen"
(April in Berlin und Juni in Graz) zwischen Grazer und Berliner Jugendlichen ermöglicht, die ihnen neue Sichtweisen
auf ihre Möglichkeit von Beteiligung näher brachten: Austausch über Beteiligungsmöglichkeiten
und Erfahrungen, Treffen mit PolitikerInnen sowie Organisationen/Vereinen, Besichtigung des Grazer Rathauses und
des Deutschen Bundestages etc.).
Mit unterschiedlichen Methoden zum Politikwissen
Im Rahmen von fünf Workshopgruppen, die von April bis Oktober 2012 angeboten wurden, arbeiteten die
TeilnehmerInnen gemeinsam mit ModeratorInnen zum Thema Stadtpolitik. Mit verschiedenen Methoden, welche allesamt
im Methodenkoffer „Graz in der Linse" zu finden sind, schafften die Jugendlichen einen neuen Zugang zum Thema
Politik. Die unterschiedlichen Zugänge repräsentieren allesamt das Basiswissen zur Politik und schließen
die Sichtweisen der Jugendlichen mit ein. Die erarbeiteten Inhalte sind sind in und auch außerhalb der Schule
anwendbar und konnten zur Gänze auf Berlin adaptiert werden.
Methodenkoffer
Der Methodenkoffer, der in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im ersten Stock des Rathauses
ausgeborgt werden kann, beinhaltet:
- „Film": Die Jugendlichen haben sich in erster Linie auf das Thema Beteiligung konzentriert. Der Film beinhaltet
unter anderem Interviews mit StadträtInnen und GemeinderätInnen .
- Brettspiel „Politiko - Wer wird Bürgermeister/in?": Die Jugendlichen wählten Fragen aus und
gestalteten die Spielkarten sowie das Brettspiel. Inhalt: „Was braucht ein/e Bürgermeister/in, um Bürgermeister/in
zu werden/zu bleiben?"
- „Postkarten": Die Jugendlichen haben durch ihre Fotos folgende Fragen bildlich beantwortet: „Wie und wo
erleben wir Stadtpolitik? Wo wird Partizipation sichtbar?"
- Rathausrallye „Detektivspiel CSI Graz - Tatort Rathaus": Darunter ist eine Schnitzeljagd durch das Grazer
Rathaus zu verstehen, die das Beantworten von Fragen an Stationen im Rathaus (wie z.B. Gemeinderatssitzungssaal,
Bürgermeisterbüro) beinhaltet.
- „Face to Face - Rathausrunde": Jugendliche haben sich das Grazer Rathaus angesehen und sich mit fünf
GemeinderätInnen getroffen und Fragen an diese gerichtet.
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