Föderalismuskonferenz tagte in Innsbruck
Innsbruck (vlk) - Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Landtagspräsidentin Bernadette Mennel und
Bundesratspräsident Georg Keuschnigg hat 18.09. in Innsbruck die Föderalismuskonferenz getagt. Gesprächsthema
der in diesem Kontaktgremium vertretenen Mitglieder der Präsidialkonferenz des Bundesrates und der Landtagspräsidentenkonferenz
war unter anderem die Subsidiaritätsprüfung von EU-Rechtsakten. Den Beratungen war auch das Institut
für Föderalismus beigezogen.
Bundesrat und Landtage haben in der jüngeren Vergangenheit wesentliche Fortschritte in ihrer Zusammenarbeit
erzielt. Nachdem Vorarlberg in Sachen Subsidiaritätsprüfung von EU-Rechtsakten jahrelang Vorreiter war,
haben nun auch Niederösterreich und Wien dem Bundesrat entsprechende Anträge vorgelegt, die dort behandelt
werden und im Anschluss der europäischen Kommission vorgelegt werden. In der Aussprache wurden verschiedene
Maßnahmen erörtert, um die Vorgehensweise noch effizienter zu gestalten.
Landtagspräsidentin Bernadette Mennel freut sich, dass das Vorarlberger Beispiel Schule macht: "Wir haben
gezeigt, dass man auch als kleines Land aktiv in europapolitischen Angelegenheiten mitreden kann. Das hat nunmehr
auch andere Länder ermuntert." Allerdings sollten die Landtage bzw. ihre Europaausschüsse ihre Aktivitäten
noch besser koordinieren, so Mennel. Im Rahmen eines Informationsaustausches unter den Vorsitzenden der Europaausschüsse
der österreichischen Landtage soll demnächst diese Frage näher behandelt werden, ein Aspekt sei
dabei auch die arbeitsteilige Konzentration auf jene Themen, die für die einzelnen Länder von besonderem
Interesse sind.
Im Anschluss begaben sich die Konferenzteilnehmer in das Institut für Föderalismus, das seinen Sitz ebenfalls
in Innsbruck hat. Institutsdirektor und Landtagsdirektor Peter Bußjäger erläuterte den Bundesräten
und Landtagspräsidenten die Tätigkeit des 1975 gegründeten Institutes, das zahlreiche Veranstaltungen
zu verschiedensten föderalistisch interessanten Themen organisiert und eine Schriftenreihe mit bereits 114
Bänden herausgegeben hat. |