Vizekanzler kündigt Verdoppelung der humanitären Hilfe für Syrien an
Wien (bmeia) - Angesichts der kritischen humanitären Lage in Syrien stockt Österreich seine
Hilfe für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land substantiell auf. „Der bereits für die schwere
humanitäre Krise in Syrien geleistete Betrag von 1 Million Euro wird verdoppelt. Wir reagieren damit auf die
Zuspitzung der Situation in Syrien und leisten einen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in
den Nachbarländern“ gab Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger nach dem Ministerrat vom
18.09. bekannt.
Die Bundesregierung hat heute auf Initiative Spindeleggers beschlossen, diese zusätzliche Finanzhilfe aus
dem Hilfsfonds für Katastrophenfälle im Ausland bereitzustellen. Der aufgestockte Betrag wird - so der
Vizekanzler - dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sowie österreichischen Nichtregierungsorganisationen
bereitgestellt. Das Flüchtlingshilfswerk wird 650.000 Euro erhalten. 350.000 Euro werden für Hilfsvorhaben
heimischer Nichtregierungsorganisationen, die in der Region tätig sind, zur Verfügung gestellt.
Spindelegger verwies darauf, dass sich die humanitäre Lage in Syrien weiter verschlechtert habe. Tausende
Familien wurden in den vergangenen Wochen aufgrund der intensivierten Kämpfe zwischen Regierungstruppen und
Opposition vertrieben. Der Zugang zur elementarsten Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe
ist für viele Syrer nicht mehr gesichert. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen zurzeit
über 2,5 Mio. Personen innerhalb Syriens humanitäre Hilfe, davon 1,5 Mio. Vertriebene. Darüber hinaus
besteht wachsender Finanzierungsbedarf für die steigende Zahl an Flüchtlingen, die Schutz in den Nachbarländern
Libanon, Jordanien, Türkei und Irak suchen (74% davon Frauen und Kinder). Gemäß Angaben des Flüchtlingshochkommissariats
der Vereinten Nationen (UNHCR) sind derzeit mehr als 253.000 Syrer als Flüchtlinge in Nachbarländern
registriert. |