Europäischer Tag der Zusammenarbeit
Brüssel (ec.europe) - Die Errungenschaften der grenzübergreifenden Zusammenarbeit europäischer
Regionen und Länder würdigen – diese Absicht steht hinter dem Europäischen Tag der Zusammenarbeit,
der zum ersten Mal am selben Tag in ganz Europa – in den EU-Mitgliedstaaten und in den Nachbarländern – begangen
wird.
Der EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn gab mit einer Ansprache vor dem Europäischen Parlament
in Brüssel den Startschuss für mehr als 200 Veranstaltungen in vierzig Ländern: „Die Projekte der
territorialen Zusammenarbeit tragen dazu bei, Vertrauen aufzubauen. Sie fördern das Verständnis füreinander.
Sie sind wichtige Bausteine der europäischen Integration. Sie bringen Gemeinden zusammen – das ist Europäische
Union live".
Die europäische territoriale Zusammenarbeit gewinnt in der EU-Regionalpolitik zunehmend an Bedeutung. Regionen
und Städte aus unterschiedlichen EU-Mitgliedstaaten werden ermuntert, im Rahmen gemeinsamer Programme, Projekte
und Netze zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen. Auch den außerhalb der EU-Außengrenzen lebenden
Menschen kommt eine Politik zugute, die – durch die Förderung besserer Vernetzung und gemeinsamer Maßnahmen
– zur Lösung der Probleme von Grenzregionen beitragen will.
Zu den am Europäischen Tag der Zusammenarbeit – dem 21. September – vorgestellten Projekten gehört die
österreichisch-ungarisch-slowenische Initiative HEALTH zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz
im Gesundheitsbereich.
Die Partner des Projekts EdTWIN aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn und Österreich entwickeln
Schulpartnerschaften und Praktika in den Nachbarregionen und organisieren Sprachkurse für Schülerinnen
und Schüler im mitteleuropäischen Raum.
Die europäische territoriale Zusammenarbeit umfasst drei Arten von Programmen:
- Programme der grenzübergreifenden Zusammenarbeit an den EU-Binnengrenzen. EFRE-Beitrag: 5,6 Mrd. EUR
- Programme der transnationalen Zusammenarbeit, die größere Kooperationsräume abdecken wie den
Ostsee-, den Alpen- und den Mittelmeerraum. EFRE-Beitrag: 1,8 Mrd. EUR
- Das Programm für interregionale Zusammenarbeit (INTERREG IVC) und drei Vernetzungsprogramme (Urbact II,
INTERACT II und ESPON), die alle 27 EU-Mitgliedstaaten betreffen. Sie bieten einen Rahmen für den Erfahrungsaustausch
zwischen regionalen und lokalen Stellen in unterschiedlichen Ländern. EFRE-Beitrag: 445 Mio. EUR
Seit Beginn der 1990er Jahre haben rund 30.000 grenzübergreifende Projekte finanzielle Unterstützung
der EU erhalten. Sie sind mit großen Vorteile für die Menschen in Europa verbunden und haben Arbeitsplätze
geschaffen, zum Umweltschutz beigetragen und Verbesserungen bei Gesundheitsversorgung, Verkehr und Energie mit
sich gebracht.
Eine Studie zur INTERREG-III-Initiative (2000-2006) hat belegt, dass die Projekte direkt oder indirekt zur Schaffung
bzw. zum Erhalt von 115.000 Arbeitsplätzen oder Beschäftigungsmöglichkeiten und zur Neugründung
bzw. zum Erhalt von annähernd 5.800 Unternehmen beigetragen haben.
Die Initiative wird vom INTERACT-Programm und der Europäischen Kommission (GD REGIO, EuropeAid und Europäischer
Auswärtiger Dienst) koordiniert und vom Ausschuss der Regionen und vom Europäischen Parlament unterstützt.
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