Präsident Plevneliev sieht Österreich wieder als Nummer Eins Auslandsinvestor in Bulgarien
und erwartet Verfünffachung des bilateralen Handelsvolumens
Wien (pwk) - Anlässlich seines Besuchs in Österreich eröffnete der bulgarische Staatspräsident
Rossen Plevneliev am 18.09. gemeinsam mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
Christoph Leitl ein bulgarisch-österreichisches Wirtschaftsforum in Wien. In seiner Eröffnungsrede betonte
Leitl, "dass sich Bulgarien zu einem stabilen und wichtigen Wirtschaftspartner für Österreich in
der Region entwickelt hat." Die Höhe der Investitionen (gegenwärtig 6,3 Mrd.EUR) sowie die Zahl
der in Bulgarien tätigen österreichischen Investoren (ca. 400) zeige, dass Bulgarien bei österreichischen
Unternehmen als beliebter und seriöser Investitionsstandort angesehen wird. Leitl: "Dabei haben sich
die österreichischen Investoren nicht nur auf einen Wirtschaftsbereich konzentriert, sondern sind praktisch
in allen Sektoren direkt vor Ort vertreten. Unsere Unternehmen haben großes Vertrauen in die bulgarische
Wirtschaft und wir freuen uns, dass auch Bulgarien unseren Firmen dieses Vertrauen zurückgibt."
Präsident Plevneliev wies darauf hin, "dass das bilaterale Handelsvolumen zwischen beiden Staaten trotz
der Weltwirtschaftskrise in den in den vergangenen drei Jahren von 800 Mio. Euro im Jahr 2009 auf eine Milliarde
Euro im Jahr 2011 gestiegen ist. Bis zum Jahr 2020 halte ich eine Verfünffachung des Handelsvolumens für
möglich." Er dankte in diesem Zusammenhang auch Österreich dafür, dass viele Bulgaren nach
der politischen Wende nach Österreich kommen durften, um hier eine Ausbildung zu absolvieren. "Diese
in Österreich top-ausgebildeten Bulgaren kommen jetzt als Experten zurück und helfen am Aufbau unseres
Landes zu einem modernen Bulgarien", so Plevneliev.
Leitl und Plevneliev sehen in den Bereichen Infrastruktur, Tourismus (Winter- und Thermentourismus), e-government,
Aus- und Weiterbildung, Energieeffizienz sowie Umwelttechnologie und Umweltschutz jene Sektoren, in denen eine
Intensivierung der bulgarisch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen die größten Möglichkeiten
bergen. Außerdem wolle man in der Weiterentwicklung der Donauraum- und der Schwarzmeerstrategie eng kooperieren.
Generell setzte sich nach der Belebung des bilateralen Handels zwischen Österreich und Bulgarien 2010 und
2011 das Wachstum 2012 fort: Die österreichischen Exporte stiegen im 1. Halbjahr um 9,4% auf 320 Mio. Euro.
Die Erhöhungen wurden u.a. vom Anstieg der Lieferungen von Raffinerieprodukten, Medikamenten, Düngemitteln,
Textilien, Hableiterelementen und Spezialmaschinen getragen. Bei den Importen aus Bulgarien gab es Zunahmen bei
den Lieferungen von Bekleidung (Bulgarien zählt bereits zu den drei wichtigsten Lieferanten des österreichischen
Bekleidungsmarkts mit Ursprung EU), bei Sportartikeln (Schi) und bei Möbeln. Die österreichischen Auslandsinvestitionen
(FDI) in Bulgarien wachsen indes weiter und Österreich bleibt nach den Niederlanden das zweitwichtigste Herkunftsland
von FDI in Bulgarien. "Bis 2009 war Österreich der größte Auslandsinvestor bei uns in Bulgarien.
So wie die Entwicklung unserer Wirtschaftsbeziehungen derzeit läuft, sehe ich die gute Chance, dass Österreich
in naher Zukunft auch wieder die Nummer Eins wird", so Plevneliev abschließend. |