Beginn der Rohbauarbeiten in der Brünner Straße
Wien (rk) - "Erst letzte Woche hat die Wiener Stadtregierung einen umfassenden Reform- und Wachstumspakt
beschlossen, der mit Investitionen und wachstumsfördernden Maßnahmen Wien sicher durch wirtschaftlich
schwierige Zeiten bringen wird. Inhaltliche Strukturreformen, so wie das Wiener Spitalskonzept 2030, sind dabei
ein besonders wichtiger Aspekt. Das neue Krankenhaus Nord ist dabei das Flaggschiff des Spitalskonzeptes, mit dem
nun erfolgreich die Weichen für die Zukunft in der Wiener Gesundheits¬versorgung gestellt werden",
so Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl am 18.09. im Rahmen der Grundsteinlegung für das neue Krankenhaus
Nord.
"Das neue Krankenhaus Nord ist ein wesentlicher Pfeiler bei der Umstrukturierung und Modernisierung der Wiener
Spitalslandschaft. Bis 2015 entsteht hier das modernste Spital Österreichs, in dem pro Jahr 40.000 Menschen
stationär und rund 250.000 Personen ambulant versorgt werden. Das neue Krankenhaus Nord wird von einer komplett
neuen Betriebsstruktur profitieren und so in vorbildlicher Weise höchste Effizienz und größte Qualität
für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinen", so die Wiener Gesundheits-
und Sozialstadträtin Sonja Wehsely.
Das Wiener Spitalskonzept 2030
In den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) werden pro Jahr rund 400.000 Patientinnen
und Patienten stationär aufgenommen. Darüber hinaus erfolgen ca. 3,4 Millionen ambulante Behandlungen.
Die derzeit laufende Umsetzung des Wiener Spitalskonzeptes 2030 stellt die bestmögliche Gesundheitsversorgung
auch in Zukunft sicher. Künftig übernehmen sieben zentrale Spitalsorganisationen gut aufeinander abgestimmt
die medizinische Versorgung der Wienerinnen und Wiener. So können mit moderner Infrastruktur bestmögliche
Versorgung und effiziente Gesundheitsleistungen gewährleistet werden.
2020 werden das AKH Wien, das Donauspital, das Wilhelminenspital, das Krankenhaus Hietzing, das Kaiser-Franz-Josef-Spital,
die Rudolfstiftung und das neu gebaute Krankenhaus Nord die Versorgung übernehmen. Die Standorte Kaiserin-Elisabeth-Spital,
Sophienspital, Otto-Wagner-Spital, Orthopädisches Krankenhaus Gersthof, Semmelweisklinik, und Krankenhaus
Floridsdorf werden abgesiedelt und ihre Leistungen verlagert. Im Bereich der nicht-städtischen Spitäler
wird der Standort St. Elisabeth künftig keine Aufgaben im Bereich der Akutversorgung mehr übernehmen.
Bauarbeiten zum Krankenhaus Nord im Zeitplan
Bis Mai 2011 erfolgten am Gelände des künftigen Krankenhauses Nord die Abbrucharbeiten der alten
ÖBB-Werkstätten. Anschließend wurde der Baugrubenaushub vorbereitet. Dabei wurden am Grundstücksrand
– rund um die künftige Baugrube – Spund- und Schmalwände errichtet. Im Jänner 2012 startete der
Aushub der Baugrube, der an die 150.000 Kubikmeter umfasste.
Im Mai 2012 erhielt die PORR Bau GmbH den Zuschlag für die Errichtung des Rohbaus, die der KAV europaweit
ausgeschrieben hatte. Während der Sommermonate wurde der Untergrund für das neue Spital aufbereitet.
"Jetzt kann plangemäß mit dem Rohbau begonnen werden", so KAV-Generaldirektor Dr. Wilhelm
Marhold. Dabei wird eine so genannte weiße Wanne errichtet, die gegen Grundwasser abdichtet. Auf diesem Fundament
entstehen dann bis Ende 2014 sukzessive die einzelnen Geschoße. Parallel dazu startet der Innenausbau. Ab
2014 werden im Außenbereich die Healing Gardens und die Therapiegärten angelegt. 2015 erfolgt die etagenweise
technische Inbetriebnahme der einzelnen Bauteile. Die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden geschult
und auf die neuen Abläufe und Organisationskonzepte vorbereitet, bevor der klinische Vollbetrieb startet.
Das Krankenhaus Nord-Gelände wird folgende Bauteile beherbergen: das Kernspital; das Krankenhaus Nord-Verwaltungsgebäude
inkl. KAV-Simulations- und Weiterbildungszentrum; eine Hochgarage sowie eine Rettungsstation.
Weiters werden am Areal Kooperationen mit dem niedergelassenen Bereich angestrebt.
Infocenter als Informationsdrehscheibe
Im Jänner dieses Jahres wurde das Krankenhaus Nord Infocenter in der Brünner Straße 73, gegenüber
der Baustelle, eröffnet. Es ist erste Anlaufstelle und Informationsdrehscheibe für MitarbeiterInnen,
AnrainerInnen sowie Delegationen aus dem In- und Ausland. "Wir haben bereits Delegationen aus Norwegen, der
Schweiz, Serbien und Japan empfangen", erzählt Gabriele Jordan, Leiterin des Infocenters. Neben regelmäßigen
MitarbeiterInnen-Events gab es zudem zahlreiche Großveranstaltungen für interessierte Teilöffentlichkeiten.
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Übersiedlungsspitäler waren und sind in alle Planungen
miteinbezogen und haben in allen Phasen ihre Expertise eingebracht", so KAV-Generaldirektor Marhold. Ihre
Vorschläge führten im August zu Adaptierungen der Bettenzimmer sowie der Musterküche im Infocenter.
Das Infocenter ist jeden Mittwoch und Donnerstag, von 13 bis 17 Uhr geöffnet, an anderen Tagen gegen Voranmeldung
unter der Telefonnummer (01) 40409-70608.
Fakten zum Krankenhaus Nord
- Grundstücksgröße: 111.000 Quadratmeter
- Bebaute Fläche: 51.000 Quadratmeter
- Bettenanzahl: 785
- Bettenstandard: 1- und 2-Bett-Zimmer
- Arbeitsplätze: 2.500
- Kostenrahmen 825 Millionen Euro (Preisbasis 1.1.2009)
- Teilinbetriebnahme: 2015
- Vollbetrieb: 2016
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