Standort Tirol wird mit dem Ausbau schneller Internetverbindungen gesichert
Innsbruck (lk) - In einer Pressekonferenz informierte am 18.09. LH Günther Platter gemeinsam
mit LRin Patrizia Zoller-Frischauf und LR Johannes Tratter über die Breitband-Versorgung in Tirol. Der Breitband-Ausbau
sei, so betonte der Landeshauptmann gleich vorweg, für das Land Tirol von zentraler Bedeutung: „Schnelle Internetverbindungen
sind eine absolute Standortfrage für Tirol. Wir werden die Breitbandversorgung in Tirol in den nächsten
Jahren massiv ausbauen!“
Die EU setze entsprechende Schwerpunkte im Rahmen der Digitalen Agenda 2020. Auch unsere Nachbarländer seien
ambitioniert, erläutert LH Platter. So habe Deutschland in den letzten Jahren stark aufgeholt, Südtirol
will bis Ende 2014 eine landesweite Versorgung erreichen.
Um sich für die Zukunft zu rüsten, hat die Landesregierung bereits Ende letzten Jahres die Tiroler Breitbandinitiative
eingeleitet, die nach einer umfassenden Bestandsanalyse das Erstellen eines regionalen Breitband-Masterplanes für
Tirol vorsieht.
Beste Breitband-Versorgung derzeit in den Zentralräumen
Grundsätzlich sei man auch in Tirol auf einem guten Weg, informiert LR Johannes Tratter über die aktuelle
Versorgungslage in Tirol, die von einem externen Berater (Loibner Unternehmensberatung Feldkirch) analysiert wurde:
„Die Breitband-Grundversorgung mit Datenübertragungsraten über zwei Megabit pro Sekunde unter Anwendung
verschiedener Übertragungstechnologien ist in Tirol nahezu flächendeckend gegeben. Lediglich elf zumeist
kleine und abgelegene Gemeinden verfügen aktuell über keine Breitband-Versorgung.“ In 26 weiteren Tiroler
Gemeinden seien Teile des Siedlungsgebietes nicht ausreichend versorgt.
Entwicklungsbedarf bis 2020 (laut Zielsetzung der digitalen EU-Agenda) zeige sich beim schnellen und ultraschnellen
Breitband (über 30 Mbit/s bzw. über 100 Mbit/s), führt LR Tratter weiter aus: „Diese hochwertige
Versorgung konzentriert sich in Tirol derzeit auf dicht besiedelte Gebiete, Hauporte bzw. touristische Zentren.“
106 kleine und mittlere Gemeinden (38 Prozent aller Gemeinden in Tirol) verfügen aktuell im gesamten Gemeindegebiet
nicht über schnelle Breitband-Anschlüsse, in 131 weiteren Gemeinden ist schnelles Breitband räumlich
nur begrenzt verfügbar. Immerhin 34 zumeist große oder in deren Nachbarschaft liegende Gemeinden sowie
einige touristische Zentren verfügen flächendeckend über ultraschnelle Breitband-Netze. In 35 weiteren
Tiroler Gemeinden bestehen örtlich beschränkt Zugänge zu ultraschnellem Breitband.
Breitband-Masterplan: bis Ende 2013 Ausbau in ganz Tirol
„Aufgrund der Ergebnisse der Erhebung wissen wir nun genau, wie die flächenmäßige Versorgung in
Tirol ausschaut, wo einer oder mehrere Betreiber die Versorgung anbieten und wo es noch Bedarf gibt. Wie der weitere
Ausbau der Breitbandinfrastruktur vor sich gehen wird, zeigt der Breitband-Masterplan Tirol“, erklärt Landesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf und verweist darauf, dass 2013 im Rahmen der Tiroler Wirtschaftsförderung 4,5 Millionen
Euro für den Breitbandausbau zur Verfügung stehen.
„Unser erklärtes Ziel ist es, im Tiroler Dauersiedlungsraum bis Ende 2013 eine Breitbandgrundversorgung bereitzustellen.
Mit den Fördergeldern werden wir in drei Bereichen tätig: Einerseits wird der Bau von Breitband-Zubringerstrecken
unterstützt, ebenso wie die Verlegung von Leerverrohrungen in den Gemeinden, die Telekommunikationsanbieter
dann – gefördert vom Land – mit Glasfaserkabeln bestücken sollen“, erklärt die Landesrätin.
Bis 2020 sollen dann alle Haushalte über schnelle Breitbandanschlüsse sowie 50 Prozent der Haushalte
über ultraschnelles Breitband verfügen. |