Für die Finanzminsterin ist es klar, dass bei einer Steuerreform der Mittelstand und die
Familien entlastet werden müssen. Das Steuerdickicht muss klarer und transparenter werden.
Wien (övp-pd) - Der Mittelstand leistet in Österreich einen großen Anteil vom Steueraufkommen.
Geht es nach Finanzministerin Maria Fekter muss der „Mittelstandsbuckel“ abgebaut werden. Bei der Lohn- und Einkommenssteuer
ist der Eingangssatz für Fekter viel zu hoch und „der Mittelstand die Melkkuh der Nation. Es trifft ihn bei
der Progression. Er profitiert kaum von den Förderungen.“ Auch Sparbuch- und Wertpapiersteuer zahlt vor allem
der Mittelstand.
In Österreich gibt es über 500 Steuerprivilegien mit einem Volumen von rund 3,5 Milliarden Euro. Maria
Fekter schlägt hier eine Durchforstung vor. Denn damit „hätten wir ein Volumen, womit wir den Eingangssteuersatz
deutlich senken und den Mittelstandsbuckel abbauen könnten.“
Familien begünstigen und entlasten
In Österreich hat ein Familienvater mit drei Kindern keinen steuerlichen Vorteil gegenüber
Singles mit dem gleichen Einkommen. Für die Finanzministerin muss hier der Blick auf unsere Zukunft gerichtet
werden: „Familienerhalter – egal ob Mutter, Vater oder beide – müssen steuerlich erleichtert werden.“ In Deutschland
gibt es zum Beispiel einen Freibetrag von 7.000 Euro pro Kind. Ein ähnliches System wünscht sich die
Finanzministerin auch für Österreich: „Wir müssen aber berücksichtigen, dass die Hälfte
der Summe bereits als Direkttransfer geleistet wird. Die andere Hälfte muss man über die Steuer lukrieren
können.“
Sozialversicherung durchforsten
In Österreich gibt es 321 Beitragsgruppen, so zahlt etwa eine Friseurin in Vorarlberg als ihre Kollegin
im Burgenland. „Das gehört längst reformiert“, stellt Maria Fekter im Format klar. „Wir werden hier ein
Steuermodell vorlegen und dann rasch mit Minister Hundsdorfer reden, ob er mit uns dieses Dickicht durchforsten
und zu einem einfacheren, transparenteren System kommen will.“ |