Fünfmillionster Quadratmeter Sonnenkollektor errichtet - Auf Platz 3 der Weltrangliste
Wien (bmlfuw) - Den fünfmillionsten Quadratmeter Solarkollektor in Österreich hat Umweltminister
Nikolaus Berlakovich am 26.09. in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln, Niederösterreich) gemeinsam mit Robert Kanduth,
Obmann des Branchenverbandes Austria Solar besiegelt. Der Jubiläumskollektor ist Teil einer 1.087 Quadratmeter
großen Solarwärmeanlage der Fleischerei Berger. "Bis 2020 wollen wir in Österreich die Fläche
an Sonnenkollektoren auf 10 Millionen Quadratmeter verdoppeln", erklärte Berlakovich. Zur Förderung
der Wärmeerzeugung aus Sonnenenergie stellt das Umweltministerium allein heuer insgesamt 9 Millionen Euro
zur Verfügung.
Bei der Solarthermie zählt Österreich nach Zypern und Israel zu den weltweit führenden Ländern
in Bezug auf die installierte Leistung pro Kopf. Die bisherigen fünf Millionen Quadratmeter Kollektorfläche
sparen jährlich 500.000 Tonnen CO2 und 150 Millionen Euro an Energieausgaben", bilanzierte Berlakovich.
Wirtschaftlich verzeichnet die Solarthermiebranche in Österreich rund 420 Millionen Euro Umsatz pro Jahr,
79 % Exportquote und 4.000 Arbeitsplätze.
Die fünf Millionen Quadratmeter Solarkollektoren erzeugen pro Jahr 1.920 Gigawattstunden Wärme. Das entspricht
dem gesamten Wärmebedarf der Industrie in Niederösterreich. "Für die ersten fünf Millionen
Quadratmeter haben wir 30 Jahre gebraucht, für die zweiten wollen wir nur zehn Jahre brauchen. Das ist ein
realistisches Ziel, denn Österreich ist Vorreiter bei solaren Großanlagen, und das Potenzial ist noch
immer riesig", betonte Berlakovich. Bis zum Jahr 2020 die Kollektorfläche zu verdoppeln, bedeute eine
Million Tonnen CO2 einzusparen und 4.000 neue Green Jobs zu schaffen. „Es sind zusätzliche Anstrengungen notwendig,
wenn wir dieses Ziel erreichen wollen. Die öffentliche Hand muss auch im eigenen Bereich auf Solarwärme
setzen“, so Kanduth.
In den letzten beiden Jahren hatte die Branche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. "Dieser Entwicklung
haben wir mit gezielten Förderprogrammen aktiv entgegengesteuert", berichtete der Minister. Auf das relativ
neue Feld von großen Solarwärmeanlagen über 100 Quadratmeter Fläche entfallen heuer vier Millionen
Euro Fördergeld. Bei der über den Klimafonds abgewickelten Aktion wurden in den letzten beiden Jahren
90 Solarprojekte unterstützt, die in Büro- oder Gewerbegebäuden wie beispielsweise der Fleischerei
Berger errichtet wurden. Die Antragsfrist für die heurige Aktion ist letzte Woche zu Ende gegangen.
"In der EU entfallen 49 % des Energiebedarfs auf Heizung und Kühlung. Wir kommen vom fossilen Irrweg
des Erdöls und Erdgases nur weg, wenn wir konsequent auf erneuerbare Energieträger wie die Sonne setzen",
bekräftigte Berlakovich.
Würstel mit Sonne
Der Fleischerei Berger dankte der Minister für ihren Beitrag zum Klimaschutz. Die in der neuen Anlage
gewonnene Solarenergie ersetzt Heizöl leicht und wird zum Reinigen und Pasteurisieren von Würsten und
anderen Fleischprodukten verwendet. Der Betrieb spart sich damit 62.500 Liter Heizöl pro Jahr, das ist der
Verbrauch von 15 Einfamilienhäusern.
"Nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften sind ein Gebot der Stunde. Die Umwelt ist uns besonders
wichtig, daher investieren wir in erneuerbare Energie durch Solarkraft. Mit unserem Konzept regional.optimal. sind
wir Vorreiter bei der Erzeugung von traditionellen und gentechnikfrei hergestellten Fleisch-Produkten. Wir nehmen
unsere Verantwortung gegenüber den Menschen, unserer Region und unserer Umwelt sehr ernst", so Mag. Rudolf
Berger, Geschäftsführer von Fleischwaren Berger. |