Wien (rk) - Am 25.09. wurde im Rahmen der im Wiener Rathaus abgehaltenen "6. Europäischen Konferenz der
Donaustädte und –regionen" unter dem Titel "START me up - Communication and Mobilisation for the
Danube Region Strategy" folgende "Wiener Erklärung" verabschiedet:
Der Europäische Rat hat im Juni vergangenen Jahres die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) bestätigt
und damit den Umsetzungsprozess offiziell gestartet. In einem ambitionierten Programm wurden die Strukturen für
die elf Schwerpunktbereiche mit den jeweiligen KoordinatorInnen aufgebaut und die konkrete Arbeit in Aktionen und
Projekten begonnen. Eine erste Evaluation wird bei dem am 28. und 29. November 2012 in Regensburg stattfindenden
"1.Jahresforum der EU-Strategie für den Donauraum" vorgenommen.
Der Rat der Donaustädte und –regionen als politisches Netzwerk für Städte und Regionen ist - wie
auch die ARGE Donauländer - aktiv am Umsetzungsprozess beteiligt und beispielsweise in der Steering Group
des Schwerpunktbereichs 10 ("Verbesserung der institutionellen Kapazität und der Zusammenarbeit")
vertreten, der von Wien und Slowenien koordiniert wird.
Die Städte und Regionen engagieren sich ebenfalls über eine Reihe von grenzüberschreitenden und
transnationalen Projekten. Damit nehmen sie die ihr zugedachte Rolle, konkrete Beiträge zur Verbesserung der
Lebensbedingungen der Bevölkerung zu liefern, in hohem Maße wahr. Die Städte und Regionen spielen
somit eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der EU-Donauraumstrategie und erweisen sich als stabile Faktoren im
Donauraum.
Eine wesentliche Basis für die Kooperation im Donauraum, aber auch für eine effiziente Umsetzung von
konkreten Maßnahmen vor Ort sind optimal funktionierende Verwaltungen. Der konkrete Wissensaustausch und
die Entwicklung transnationaler praxisnaher Ausbildungsprogramme für MitarbeiterInnen der Verwaltung können
dazu einen nachhaltig wirksamen Beitrag leisten. Der Rat der Donaustädte und –regionen unterstützt daher
Initiativen wie beispielsweise das Projekt "Ausbildung von Donaumanagern", das gerade diskutiert und
entwickelt wird.
Der Rat der Donaustädte und -regionen bekräftigt, dass die Umsetzung der EU-Donauraumstrategie nur dann
erfolgreich sein wird, wenn neben den Ebenen der Verwaltung und der Politik vor allem auch eine Mobilisierung der
Wirtschaft, der Gesellschaft, der Medien und insgesamt der Menschen im Donauraum gelingt.
Als eine besonders dringliche Aufgabe betrachtet der Rat der Donaustädte und –regionen es deshalb, eine breite
öffentliche Aufmerksamkeit für die EU-Donauraumstrategie zu erzeugen und die Neugier sowie das Interesse
der Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Unternehmen zu wecken. Noch zu wenige wissen von den Zielen
und Chancen der EU-Strategie für den Donauraum.
Die Wiener Konferenz, die unter dem Motto "START ME UP – Communication and Mobilisation for the Danube Region
Strategy" am 24. und 25. September 2012 von der Stadt Wien und vom Rat der Donaustädte und –regionen
veranstaltet wird, beschäftigt sich mit Kommunikationsstrategien und Mobilisierungsmaßnahmen, wie die
EU-Donauraumstrategie zu einer gesellschaftlich breit getragenen Initiative gemacht werden kann. Die Anregungen
und der Austausch von Ideen sowie die Erkenntnisse der Konferenz sollen Impulse für Aktivitäten der Städte
und Regionen, aber auch aller anderen AkteurInnen geben.
Begrüßt wird auch die Initiative Wiens, mit dem "Danube Dialogue" am 21. September 2012 in
Wien verschiedene Medien, Universitäten und Kulturplattformen aus dem gesamten Donauraum zum Aufbau einer
Kooperationsplattform zur gezielten Kommunikation der EU-Donauraumstrategie zusammengebracht zu haben.
Der Rat der Donaustädte und -regionen ist der Meinung, dass die angestrebte breite Kommunikation und Mobilisierung
der EU-Donauraumstrategie auch einer nachhaltigen Initiative der Europäischen Kommission bedarf, die in Kooperation
mit den relevanten Akteuren entwickelt werden sollte. Denn die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger
mit der Donauinitiative und dem Donauraum selbst und insgesamt mit Europa gelingt am besten durch Projekte, die
in ihrem Alltag sichtbare und positive Veränderungen bringen und eine optimistische Wachstumsperspektive unterstützen.
Die lokale und regionale Ebene spielt dabei eine zentrale Rolle.
Die EU-Strategie für den Donauraum hat im Kern den Zweck, den Bürgerinnen und Bürgern entlang der
Donau einen dauerhaften Frieden, demokratische Verhältnisse, Rechtssicherheit, eine saubere Umwelt, Wohlstand,
Bildung und soziale Gerechtigkeit zu bringen. Der Rat der Donaustädte und -regionen bekräftigt seine
grundsätzliche Bereitschaft, die EU-Kommission, aber auch die nationalen Regierungen - wie im Action Plan
der EUSDR gefordert - als strategischer Partner und Plattform für die Städte und Regionen im Donauraum
zu unterstützen. Dazu soll auch die bereits im Jahr 2009 begonnene Kooperation mit der ARGE Donauländer,
aber auch mit anderen relevanten Netzwerken, weiter ausgebaut werden. Damit wird dem Grundgedanken der EU-Donauraumstrategie,
durch gezielte Zusammenarbeit in konkreten Bereichen einen Mehrwert für die Entwicklung dieser wichtigen europäischen
Region zu erzielen, Rechnung getragen.
Plattform "Danube Dialogue"
Die in der Erklärung explizit erwähnte Medienkonferenz "Danube Dialogue" hatte auf
Initiative des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien (PID) am Freitag, 21.9. im ORF-Funkhaus stattgefunden.
Nach der Eröffnung durch EU-Kommissar Johannes Hahn und Wiens Stadtrat Michael Ludwig sowie einer Einführung
in die Donauraunstrategie durch Wiens Planungsdirektor Kurt Puchinger präsentierten Rainer Rosenberg für
den ORF und Petra Herczeg für die Universität Wien die ersten Überlegungen zu dieser "Medienplattform
Danube Dialogue".
Die Vorbereitungen für dieses Projekt waren zusammen mit Erhard Busek (IDM),Sabine Geller von "Danube
Connects"(Ulm) und Veran Matic von B 92 (Belgrad) getroffen worden.
Nach den Vorstellungen von "Danube Connects", B 92, des "Ars Electronica Center" (Linz, "Collegium
Hungaricum" (Wien/Budapest) und des Netzwerkes "FemCities" diskutierten die VertreterInnen von Medien,
Kulturplattformen und Universitäten aus fast allen der 14 Länder der Donauraumstrategie in 3 Arbeitskreisen
die weiteren Kooperationsmöglichkeiten.
Ziel des Projektteams ist es, im Jahr 2013 über eine noch zu schaffende Website sowie das bereits existierende
Internetradio "Campusradio" die organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit zu erproben.
Im ersten Halbjahr 2013 wird aufgrund dieser Erfahrungen ein Projektantrag für die nächste EU-Förderperiode
(ab 2014) ausgearbeitet. |