Festakt im Parlament: "100 Jahre Anton Benya"
Wien (bpd) - "Anton Benya hat in einer der schwierigsten Zeiten unseres Landes die richtigen
politischen Schlüsse für einen friedlichen Aufbau Österreichs gezogen und war immer auf der Suche
nach gemeinsamen Lösungen. Und er ist immer dafür eingetreten, dass das gemeinsam Erwirtschaftete auch
gerecht verteilt werden soll", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 08.10. bei seiner Festrede zu "100
Jahre Anton Benya" im Parlament.
"Österreich hat eine hohe Beschäftigung und die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Aber
wir dürfen nicht übersehen, dass es vielen Ländern in dieser Gemeinschaft nicht so gut geht wie
uns. In manchen Teilen Europas herrscht eine besonders hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter jungen Menschen.
Die Vergangenheit soll uns auch eine Warnung sein, wie negativ sich eine Gesellschaft durch hohe Arbeitslosigkeit
verändern und sogar auseinanderbrechen kann. Vor allem, wenn Menschen das Gefühl haben, dass soziale
Ungerechtigkeit herrscht", sagte der Bundeskanzler.
Einige Länder in Ost- und Südeuropa hätten vor allem im Bereich der Beschäftigung einigen Nachholbedarf.
"Manche Staaten in Europa weisen – durch unterschiedliche, auch historische Entwicklungen – keine so hohe
Produktivität wie Österreich oder Deutschland auf. Wir müssen daher auch in Zukunft die Ausbildung
zur Facharbeit sowie Bildung und Forschung fördern. Denn sie sind die Schlüssel für die weitere
Entwicklung der Wirtschaft, sowohl in Österreich als auch in Europa. Sein Ausspruch 'Der Einzelne ist schwach,
doch gemeinsam sind wir stark' gilt heute genauso wie damals", so der Kanzler. Neben Investitionen in die
Bildung und dem Stärken der Realwirtschaft müssten zudem auch die Finanzmärkte geregelt werden.
"Anton Benya zählt zweifellos zu den großen politischen Baumeistern der Zweiten Republik und gehört
zu jenen, die maßgeblich an der Entwicklung der Demokratie mitgebaut haben. Er hat hart, direkt und emotional
für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gekämpft, aber niemals respektlos oder in persönlicher
Feindschaft, sondern im Wissen um die Grenze des Zumutbaren für den Anderen", würdigte Werner Faymann
die Leistungen Anton Benyas. |