Jänner bis Juli 2012: Außenhandel leicht gestiegen
Einfuhren +1,9%, Ausfuhren +2,1%
Wien (statistik austria) - Wie Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse errechnete, lag
der Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Juli 2012 mit 76,79 Mrd. Euro um 1,9% über
dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren verzeichneten einen Zuwachs von 2,1% auf 72,08 Mrd. Euro. Das Defizit
der Handelsbilanz belief sich auf 4,70 Mrd. Euro.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bezog Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert von
53,98 Mrd. Euro, das entspricht einem Rückgang von 1,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Wert der
in diese Länder versandten Waren sank um 0,6% auf 49,30 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen
Union betrug 4,68 Mrd. Euro.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einen Zuwachs bei
den Importen von 10,3% auf 22,80 Mrd. Euro und bei den Exporten von 8,5% auf 22,79 Mrd. Euro. Daraus ergab sich
ein Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 0,02 Mrd. Euro.
Monatsergebnis Juli 2012: Außenhandel mit Drittstaaten weiterhin dynamisch
Im Berichtsmonat Juli 2012 lag der Wert der Einfuhren bei 11,35 Mrd. Euro und verzeichnete damit einen
Anstieg von 5,0% gegenüber Juli 2011. Die Ausfuhren betrugen 10,55 Mrd. Euro und erhöhten sich um 5,1%
im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Handelsbilanz wies somit ein Passivum von 0,80 Mrd. Euro auf.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bezog Österreich im Juli 2012 Waren im Wert von 7,81 Mrd.
Euro und Waren im Wert von 6,98 Mrd. Euro wurden in diese Länder versandt. Die Eingänge aus den EU-Ländern
gingen verglichen mit Juli 2011 um 0,6% zurück - die Versendungen hingegen stiegen um 0,9%. Das Handelsbilanzdefizit
betrug 0,83 Mrd. Euro.
Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich auf 3,53 Mrd. Euro und stiegen gegenüber Juli 2011 um 19,6%, die
Exporte nahmen mit 3,57 Mrd. Euro um 14,3% zu. Das daraus resultierende Aktivum der Handelsbilanz mit Drittstaaten
lag bei 0,03 Mrd. Euro. |
Mitterlehner: Erschließung neuer Wachstumsmärkte außerhalb Europas bewährt sich
Österreichs Exportwirtschaft zeigt sich robust - Diversifikation in Richtung neuer
Hoffnungsmärkte in Asien sowie Nord- und Südamerika stützt Wachstum
Wien (bmwfj) - Die neuen Exportzahlen der Statistik Austria zeigen, dass die vom Wirtschaftsministerium
forcierte Erschließung neuer Märkte außerhalb Europas weiter an Bedeutung gewinnt. "Im Euro-Raum
dämpfen die Folgen der Schuldenkrise die Realwirtschaft. Umso wichtiger ist es, dass wir mit der Internationalisierungsoffensive
die Marktpotenziale in den wachstumsstärkeren Ländern außerhalb Europas besser nützen können",
sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Mit einem Plus von 8,5 Prozent auf ein Volumen von 22,8 Milliarden
Euro sind die Exporte in Drittstaaten in den ersten sieben Monaten 2012 überdurchschnittlich stark gestiegen,
während die Exporte in die EU-Länder um 0,6 Prozent zurück gingen.
"Wir wollen die starke Abhängigkeit von Europa schrittweise reduzieren. Damit verteilen wir auch unser
Risiko besser, wenn es in einzelnen Regionen zu Konjunktureinbrüchen kommt", so Mitterlehner zur erfolgreich
verlaufenden Diversifikations-Strategie. Zum Beispiel sind die Exporte nach Brasilien heuer bisher um 12,7 Prozent
gestiegen, in die USA um 13,2 Prozent, nach Japan um 6,4 Prozent sowie nach China um fünf Prozent.
Nach dem Rekordjahr 2011 sind die Exportunternehmen weiterhin mit einem schwierigen Umfeld im Euro-Raum und einer
Abkühlung der Weltwirtschaft konfrontiert, die mit Deutschland und Italien auch die mit Abstand wichtigsten
Handelspartner Österreichs betrifft. In den ersten sieben Monaten 2012 gab es daher nur noch ein Ausfuhr-Plus
von insgesamt 2,1 Prozent. "Obwohl sich Österreichs Exportwirtschaft bisher robust zeigt, müssen
wir uns für den weiteren Verlauf der Schuldenkrise gut wappnen. Daher unterstützen wir die Unternehmen
sowohl bei der Finanzierung neuer Wachstumsprojekte als auch bei der Entwicklung von Innovationen", bekräftigt
Mitterlehner.
Internationalisierungs-Offensive unterstützt Schritt ins Ausland
Um die Exporte zu unterstützen, stellt das Wirtschaftsministerium der Außenwirtschaft Austria
35 Millionen Euro für die Offensive "go international" zur Verfügung und unterstützt damit
insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die neue Märkte erschließen wollen. Gefördert werden
Instrumente wie der Besuch wichtiger Branchentreffs, die Teilnahme an Forschungskooperationen sowie die neuen Exportschecks
speziell für kleine und mittlere Unternehmen. "Wir helfen den Unternehmen beim ersten Schritt in den
Export, bei der Eroberung von Fernmärkten und der Vermarktung ihrer technologischen Innovationen", erläutert
Mitterlehner. |