Stärkung von Betrieben   

erstellt am
05. 10. 12

Land und Banken legen Maßnahmen vor
Bozen (lpa) - Die heimischen Betriebe zu stärken, ihnen vor allem aber die nötige Liquidität zu verschaffen: Dies sind die Ziele, die Landesregierung und Banken verfolgen. Die Ergebnisse einer gemeinsamen Arbeitsgruppe liegen nun vor, noch im Oktober sollen sie in die Landesregierung gehen. Den Hebel setzt man dabei an drei Punkten an: bei Export, Garantiegenossenschaften und Rotationsfonds.

Abschlussbericht zur Stärkung der Wirtschaft vorgelegt: Die LR Bizzo, Mussner, Berger und Widmann mit den Spitzen der heimischen BankenZoomansichtAbschlussbericht zur Stärkung der Wirtschaft vorgelegt: Die LR Bizzo, Mussner, Berger und Widmann mit den Spitzen der heimischen Banken

Die Arbeitsgruppe, bestehend aus den drei Landesräten Thomas Widmann, Roberto Bizzo und Florian Mussner sowie den Spitzen der Volksbank, der Raiffeisenkassen, des Raiffeisenverbandes, der Südtiroler Sparkasse, von BTB sowie der Investitionsbank Trentino-Südtirol, hat in den letzten Wochen intensiv an Maßnahmen gearbeitet, mit denen die heimischen Betriebe in Zeiten der Krise gestärkt werden können. Gestern ist nun der Abschlussbericht verfasst worden, der Maßnahmen entlang von drei Achsen vorsieht. Vorgeschlagen werden etwa Schritte zur Stärkung des Exports. "Wir wollen die Internationalisierung unserer Unternehmen fördern und setzen dabei einerseits auf finanzielle Unterstützung in Form eines Exportfonds, andererseits auf die Unterstützung von Beratung und Qualifizierung, die wiederum die Bearbeitung neuer Märkte erleichtern soll", so Landesrat Widmann.

Achse Nummer zwei ist jene der Garantiegenossenschaften, deren Rolle gestärkt werden soll. Auch hier setzt man auf eine Professionalisierung innerhalb der Genossenschaften oder noch besser: innerhalb einer einzigen Genossenschaft, die für ein kleines Land wir Südtirol reichen müsste. "Eine Garantiegenossenschaft sollte nicht nur Kredite absichern, sondern auch die Rolle eines Finanzvermittlers einnehmen", so Widmann. Dadurch könnten die Risiken einer Kreditaufnahme minimiert werden, zudem würde das Eigenkapital der Unternehmen bei einer solchen weniger stark belastet. "Das würde wiederum unseren Banken die Kreditvergabe erleichtern, wodurch wir Liquiditätsengpässe bei den Unternehmen verhindern könnten", erklärt der Landesrat.

Um die Kreditaufnahme - in diesem Fall tatkräftig gefördert vom Land - geht es auch bei der Stärkung des Rotationsfonds, die als Achse Nummer drei im Papier von Landesräten und Banken aufscheint. "Wir sind uns einig, dass dem Rotationsfonds eine immer größere Rolle zukommen wird, vor allem vor dem Hintergrund knapper werdender Haushalte", so Widmann. Um den Zugriff auf dieses Instrument zu erleichtern, setzt die Landesregierung zum einen auf die bereits beschlossene Aufstockung des Fonds. Zum anderen sollen aber auch neue Bedingungen der Rotationsfonds-Kreditvergabe zwischen Land und Banken ausgehandelt werden, dazu soll mehr Flexibilität bei der Rückzahlung der Rotationsfonds-Raten herrschen.

Noch im Oktober soll der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zwischen Land und Banken der Landesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt werden. "So haben wir noch genug Zeit, um notwendige Gesetzesänderungen ins Finanzgesetz einbringen und die nötigen Verordnungen mit Blick aufs nächste Jahr abändern zu können", schließt Widmann.
     
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