Seit 1998 jährliche Sirenenprobe
Wien (bmi) - Am 6. Oktober 2012 findet in Österreich der jährliche bundesweite Zivilschutz-Probealarm
statt, bei dem gleichzeitig mehr als 8.203 Sirenen getestet werden. Die an jedem ersten Samstag im Oktober vorgesehene
Alarmierung dient einerseits der Überprüfung der technischen Einrichtungen, andererseits soll die Bevölkerung
mit der Bedeutung der Warnsignale vertraut gemacht werden.
Die Ergebnisse des Zivilschutz-Probealarms im Vorjahr waren nach Angaben des Innenministeriums sehr zufriedenstellend.
8.203 Sirenen wurden auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet, wobei 99,67 Prozent der Sirenen einwandfrei funktionierten.
Nur 27 der 8.203 Sirenen blieben stumm. Keine Ausfälle gab es in Wien, Bestwerte gab es auch in Niederösterreich
(3 Ausfälle bei 2.450 Sirenen) und in Oberösterreich (2 Ausfälle bei 1.430 Sirenen). In den anderen
Bundesländern kam es zu lediglich geringen Ausfällen. Allgemein lagen die Ausfälle in den Bundesländern
bei etwa 0.33 Prozent (2010 bei 0,73 %). Die Ausfälle werden wieder gemeinsam mit den Bundesländern zum
Anlass genommen, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen.
Österreich hat als eines der wenigen Länder in Europa sowohl ein flächendeckendes Sirenenwarnsystem
als auch eine koordinierte Alarmierungsmöglichkeit über die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Krisenkoordinationscenter
des Innenministeriums. Diese Einrichtung ist für das von Bund und Ländern gemeinsam zu betreibende Warn-
und Alarmsystem verantwortlich und zugleich Kontaktstelle für Katastrophen- und Krisenfälle im Ausland.
Die Bundeswarnzentrale fungiert gemäß den bi- und multilateralen Katastrophenhilfe- und Strahlenschutzabkommen
als nationale Kontaktstelle für Meldungen über Stör- und Unfälle bzw. Vorfälle, die geeignet
sind, bei der Bevölkerung Besorgnisse zu erwecken sowie für Fragen der Zusammenarbeit bzw. möglicher
Hilfeleistung im Anlassfall.
Informationen über die Massenmedien einschließlich des ORF sollen dafür sorgen, dass der Probealarm
am 6. Oktober 2012 nicht mit einem echten Alarm verwechselt wird und besorgte Bürger die Notrufnummern blockieren.
In diesem Zusammenhang wurde auch ein Informationsblatt erstellt. Die englische Fassung des Informationsblattes
ist speziell für den Fremdenverkehrsbereich gedacht.
Das "Programm" sieht zwischen 12.00 und 12.45 Uhr vier Signale vor.
Zunächst sollen für 15 Sekunden alle Sirenen "probeweise" heulen. Dann folgt ein drei Minuten
anhaltender Dauerton, der im Ernstfall vor einer herannahenden Gefahr warnt. Hier sollte man in einer echten Krisensituation
das Radio oder den Fernseher einschalten, um sich über entsprechende Verhaltensmaßnahmen zu informieren.
Ein 60 Sekunden dauernder auf- und abschwellender Heulton bedeutet anschließend "Alarm". Im Ernstfall
wären hier schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufzusuchen und die über Radio und TV durchgegebenen
Maßnahmen zu befolgen.
"Entwarnung" bedeutet der abschließende, eine Minute anhaltende Dauerton.
Entsprechende Zusatzinformationen erfolgen wieder über Hörfunk und Fernsehen.
Die Funktionstüchtigkeit der Sirenen wird im Oktober in allen Bundesländern an Ort und Stelle überprüft.
Das Ergebnis wird über die Bezirks- und Landeswarnzentralen an die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Krisenkoordinationscenter
des Innenministeriums weitergeleitet und ausgewertet. |