Zukunftsfähige Strategie für ein "Ökoland" Vorarlberg präsentiert   

erstellt am
03. 10. 12

LH Wallner und LR Schwärzler: Heimische Landwirtschaft auf Herausforderungen optimal einstellen
Dornbirn (vlk) – Am Abend des 02.10. wurde vor mehreren hundert Bäuerinnen und Bauern aus allen Landesteilen sowie Funktionären aus Tourismus, Wirtschaft und Landwirtschaft die neu ausgearbeitete Strategie für die Vorarlberger Landwirtschaft präsentiert. Unter dem Motto "regional und fair" soll Vorarlberg bis 2020 zum "Ökoland" werden. "Der Wettbewerbsdruck für unsere Landwirtschaft wird weiter zunehmen. Darum müssen heute nachhaltige Antworten auf künftige Herausforderungen formuliert werden", betonte Landeshauptmann Markus Wallner.

Wie soll die Landwirtschaft in Vorarlberg im Jahr 2020 aussehen? Dieser Frage haben sich renommierte Experten und Akteure und Entscheidungsträger aus der heimischen Landwirtschaft angenommen und gemeinsam eine Strategie erarbeitet, die Vorarlbergs Landwirtschaft unter den künftigen Rahmenbedingungen optimal positionieren soll. Die Strategie bestehe im Wesentlichen aus vier Säulen, erläuterte Agrarlandesrat Erich Schwärzler bei der Präsentation. Dahinter stehen die Handlungsfelder "Bildung, soziale Verantwortung und Partnerschaft", "Wertschöpfung", "Umwelt, Lebensmittelqualität, Tierwohl" und "Kulturlandschaft in Berg und Tal" mit klar definierten Zielen. "Mit der Strategie wird auch betont, dass die Landwirtschaft ein wesentlicher Wirtschafts- und Lebensbereich des Landes ist und die Herausforderungen der Zukunft aktiv angegangen werden müssen, damit die Landwirtschaft ihre Aufgaben zum Wohle der Allgemeinheit weiterhin gut erfüllen kann", machte Schwärzler deutlich.

Strategie als Teil eines größeren Ganzen
Die neue Strategie für Vorarlbergs Landwirtschaft 2020 sei Teil eines größeren Ganzen, einer zukunftsorientierten Gesamtvision für die weitere Entwicklung des Landes Vorarlberg, sagte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Veranstaltung: "Die verschiedenen Konzepte wie etwa die kürzlich vorgestellte Strategie für den Vorarlberger Tourismus oder das ambitionierte Ziel der Energieautonomie Vorarlbergs bis 2050 greifen nahtlos ineinander". Gemeinsam sei allen Zielsetzungen die Idee einer nachhaltigen Entwicklung und die Betonung der Regionalität, so Wallner.

Entscheidende Phase
Wie Vorarlbergs Landwirtschaft im Jahr 2020 aussehen wird, hängt bei allem Engagement innerhalb der Landesgrenzen maßgeblich auch von außen, von Entscheidungen, die in Wien und Brüssel getroffen werden, ab. In den kommenden Jahren ändern sich die Rahmenbedingungen für die europäische Landwirtschaft grundlegend. Ab 2014 beginnt eine neue Periode für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Die Vorschläge der EU-Kommission vom Oktober 2011 (Legislativvorschläge) stellen die Basis für die Einschätzungen zur künftigen Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik dar, ein Beschluss über die künftige Gemeinsame Agrarpolitik ist im ersten Halbjahr 2013 zu erwarten. Darüber hinaus läuft 2015 die EU-Milchquotenregelung aus, was auch Vorarlbergs Landwirtschaft maßgeblich beeinflusst. In Hinblick auf die Reform der GAP bekräftigte Schwärzler, dass es erforderlich sei, diese an den Menschen in den ländlichen Regionen zu orientieren. Es gelte, im Zusammenspiel von Umweltschutz und Wirtschaft die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und die Erhaltung der Kulturlandschaft zu sichern. Ein besonderes Anliegen ist dem Agrarlandesrat in diesem Zusammenhang die Viehhaltung in den Bergregionen. Sie müsse durch Viehhalteprämien gesichert werden. Wesentlich sei auch die Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. "Dabei hat die Bildung im Mittelpunkt zu stehen", forderte der Landesrat abschließend.
     
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