LH Wallner und LR Schwärzler: Heimische Landwirtschaft auf Herausforderungen optimal einstellen
Dornbirn (vlk) – Am Abend des 02.10. wurde vor mehreren hundert Bäuerinnen und Bauern aus allen
Landesteilen sowie Funktionären aus Tourismus, Wirtschaft und Landwirtschaft die neu ausgearbeitete Strategie
für die Vorarlberger Landwirtschaft präsentiert. Unter dem Motto "regional und fair" soll Vorarlberg
bis 2020 zum "Ökoland" werden. "Der Wettbewerbsdruck für unsere Landwirtschaft wird weiter
zunehmen. Darum müssen heute nachhaltige Antworten auf künftige Herausforderungen formuliert werden",
betonte Landeshauptmann Markus Wallner.
Wie soll die Landwirtschaft in Vorarlberg im Jahr 2020 aussehen? Dieser Frage haben sich renommierte Experten und
Akteure und Entscheidungsträger aus der heimischen Landwirtschaft angenommen und gemeinsam eine Strategie
erarbeitet, die Vorarlbergs Landwirtschaft unter den künftigen Rahmenbedingungen optimal positionieren soll.
Die Strategie bestehe im Wesentlichen aus vier Säulen, erläuterte Agrarlandesrat Erich Schwärzler
bei der Präsentation. Dahinter stehen die Handlungsfelder "Bildung, soziale Verantwortung und Partnerschaft",
"Wertschöpfung", "Umwelt, Lebensmittelqualität, Tierwohl" und "Kulturlandschaft
in Berg und Tal" mit klar definierten Zielen. "Mit der Strategie wird auch betont, dass die Landwirtschaft
ein wesentlicher Wirtschafts- und Lebensbereich des Landes ist und die Herausforderungen der Zukunft aktiv angegangen
werden müssen, damit die Landwirtschaft ihre Aufgaben zum Wohle der Allgemeinheit weiterhin gut erfüllen
kann", machte Schwärzler deutlich.
Strategie als Teil eines größeren Ganzen
Die neue Strategie für Vorarlbergs Landwirtschaft 2020 sei Teil eines größeren Ganzen, einer zukunftsorientierten
Gesamtvision für die weitere Entwicklung des Landes Vorarlberg, sagte Landeshauptmann Markus Wallner bei der
Veranstaltung: "Die verschiedenen Konzepte wie etwa die kürzlich vorgestellte Strategie für den
Vorarlberger Tourismus oder das ambitionierte Ziel der Energieautonomie Vorarlbergs bis 2050 greifen nahtlos ineinander".
Gemeinsam sei allen Zielsetzungen die Idee einer nachhaltigen Entwicklung und die Betonung der Regionalität,
so Wallner.
Entscheidende Phase
Wie Vorarlbergs Landwirtschaft im Jahr 2020 aussehen wird, hängt bei allem Engagement innerhalb der Landesgrenzen
maßgeblich auch von außen, von Entscheidungen, die in Wien und Brüssel getroffen werden, ab. In
den kommenden Jahren ändern sich die Rahmenbedingungen für die europäische Landwirtschaft grundlegend.
Ab 2014 beginnt eine neue Periode für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Die Vorschläge der EU-Kommission
vom Oktober 2011 (Legislativvorschläge) stellen die Basis für die Einschätzungen zur künftigen
Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik dar, ein Beschluss über die künftige Gemeinsame Agrarpolitik
ist im ersten Halbjahr 2013 zu erwarten. Darüber hinaus läuft 2015 die EU-Milchquotenregelung aus, was
auch Vorarlbergs Landwirtschaft maßgeblich beeinflusst. In Hinblick auf die Reform der GAP bekräftigte
Schwärzler, dass es erforderlich sei, diese an den Menschen in den ländlichen Regionen zu orientieren.
Es gelte, im Zusammenspiel von Umweltschutz und Wirtschaft die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und die Erhaltung
der Kulturlandschaft zu sichern. Ein besonderes Anliegen ist dem Agrarlandesrat in diesem Zusammenhang die Viehhaltung
in den Bergregionen. Sie müsse durch Viehhalteprämien gesichert werden. Wesentlich sei auch die Schaffung
von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. "Dabei hat die Bildung im Mittelpunkt zu stehen", forderte
der Landesrat abschließend. |