Wien (statistik austria) - Nach dem Krisenjahr 2009 war 2010 wieder ein deutliches Wachstumsjahr für
die österreichischen Auslandsunternehmenseinheiten, wie aktuell veröffentlichte Daten von Statistik Austria
zeigen. Dieses Wachstum betraf sowohl Unternehmenseinheiten im In- als auch im Ausland: Während die Anzahl
der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich im Jahresabstand um 4% anstieg, legte die Zahl der Auslandstöchter
österreichischer Unternehmen sogar um knapp 6% zu.
"Wachstumsdelle" bei auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich überwunden
Nachdem die zu ausländischen Konzernen gehörenden Unternehmen in Österreich 2009 Rückgänge
bei Beschäftigten und Umsätzen zu verzeichnen hatten, wuchsen sie im Jahr 2010 wieder deutlich. Ihre
Anzahl belief sich zum Jahreswechsel 2010/2011 auf 9.433 Unternehmen und lag somit um knapp 400 Einheiten (+4,2%)
über dem Vorjahreswert; ihre Beschäftigtenzahl war im selben Zeitraum immerhin um rund 1% angewachsen.
Noch deutlicher war das Ergebnis bei den Umsätzen, die im Vorjahresvergleich um bemerkenswerte 11% auf über
200 Mrd. Euro angestiegen waren.
Die Konzernmütter ausländisch kontrollierter Unternehmen in Österreich waren 2010 vor allem in Deutschland
(in 41% der Fälle), der Schweiz (12%), in Italien, den USA und den Niederlanden (jeweils zwischen 5 und 6%)
und dem Vereinigten Königreich (4,4%) angesiedelt. 73% der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich
hatten eine in der EU ansässige Konzernmutter.
Österreichische Unternehmen im Ausland weiter auf Expansionskurs
Auch bei ihren Auslandsaktivitäten konnten die österreichischen Unternehmen 2010 wieder kräftig
zulegen. Durch Unternehmensneugründungen oder Mehrheitsübernahmen wurde die Anzahl der Auslandstöchter,
die unter inländischer Kontrolle stehen, von 5.184 auf 5.492 erhöht (+5,9%). Ziel der Expansion war in
erster Linie wieder Mittel-, Ost- und Südosteuropa, z. B. Rumänien, Slowakei, Polen, Kroatien und Russland.
Die meisten Auslandstöchter österreichischer Unternehmen befanden sich jedoch nach wie vor in Deutschland
mit 13% aller Auslandsunternehmen, gefolgt von der Tschechischen Republik (9%), Ungarn (8%), Rumänien und
der Slowakei (jeweils 5%). Nach Beschäftigtenzahlen lagen die deutschen Töchter mit einem Anteil von
11% zuletzt nur noch knapp vor Rumänien (10,6%), Tschechien (10,1%) und Ungarn (8,5%).
Die meisten Auslandstöchter außerhalb der Mitgliedstaaten der EU wurden im EU-Kandidatenland Kroatien
sowie den Vereinigten Staaten und der Schweiz verzeichnet. Insgesamt verteilten sich die knapp 5.500 Auslandstöchter
auf 104 Staaten der Erde.
Während die Beschäftigungszahl trotz massiver Ausweitung der Anzahl ausländischer Einheiten in Summe
nur noch um weniger als 1% anstieg, legten ihre Umsätze im Jahr 2010 um beachtliche 25% zu. Dies ist laut
Statistik Austria vor allem auf die gestiegenen Umsätze der im Rohstoffhandel (insbesondere im Gas- und Mineralölbereich)
tätigen Auslandstöchter österreichischer Unternehmen zurückzuführen. |