Volkskulturpreis 2012 des Landes Burgenland vergeben
Eisenstadt (blms) - Der diesjährige burgenländische Volkskulturpreis wurde am 14.10. im
Lisztzentrum Raiding vergeben. Die Preise gingen an das Österreichische Jüdische Museum, den Mundartforscher
Hans Piff und die Blasmusikkapelle „Die Buchgrabler“, die die Veranstaltung mit einem Festkonzert anlässlich
ihres 20-jährigen Jubiläums begleiteten.
Vor übervollem Haus und bei Volksfeststimmung übergab Landeshauptmann Hans Niessl die Preise und hob
die große Bedeutung der Volkskultur hervor: „Die Volkskultur bereichert unser Zusammenleben, die Kultur des
Dorflebens, und sie ist ein wichtiger Faktor zur Bindung an unsere Heimat. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil
unserer Gesellschaft, unserer Kultur. Gerade das Burgenland zeichnet sich durch einen besonderen Reichtum an volkskulturellen
Schätzen aus, die es zu erhalten gilt. Mein Dank gilt daher allen, die sich in den verschiedensten Bereichen
um die burgenländische Volkskultur verdient machen und sie dadurch mit Leben erfüllen und sie jung halten.
Den Preisträgern gratuliere ich ganz herzlich.“
Die Preisträger:
„Die Buchgrabler“ haben sich der traditionellen dörflichen Tanzmusik verschrieben. Rund
400 Konzerte im In- und Ausland, zahlreiche TV-Sendungen haben sie zu musikalischen Botschaftern des Burgenlandes
gemacht. Heuer feiern sie ihr 20-jähriges Bestehen. Ihr Repertoire entstand zum Großteil durch eigene
Forschungen und Aufzeichnungen, vieles konnte so vor dem Vergessen bewahrt, neu entdeckt oder wiederbelebt werden.
Dafür wurden sie mit dem Burgenländischen Volkskulturpreis 2012 ausgezeichnet.
Hans H. Piff, wohnhaft in Pinkafeld, hat sich neben seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit
als Leiter des Gesangsvereins Pinkafeld der Mundartforschung und –pflege zugewandt. Eine Märchen-CD und das
erste burgenländische Strudelkochbuch in hianzischer Mundart zählen zu seinen Publikationen. Für
das von ihm gestaltete Online-Wörterbuch des Hianzendialekts mit phonetischer Wiedergabe der Begriffe erhielt
Hans Piff den Förderungspreis Volkskultur 2012.
Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt wurde vor 40 Jahren, im Jahre 1972, als
erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet. Für die vielbeachtete Outdoor-Ausstellung
„Ver(Be)gangen“ im Rahmen des 40-jährigen Bestandsjubiläums und für die beispielhafte Vermittlung
jüdischer Lebens- und Geisteswelten erhielt das Österreichische Jüdische Museums den Förderungspreis
Volkskultur 2012.
Der Volkskulturpreis wird jährlich vom Land Burgenland an Gemeinschaften, Institutionen oder Personen verliehen,
die sich besonders um die Volkskultur des Burgenlandes verdient machen. Im Vordergrund steht dabei nicht nur die
Erhaltung und Pflege traditionellen Kulturgutes, sondern auch dessen Belebung und Weiterentwicklung.
Der Burgenländische Volkskulturpreis ist mit insgesamt € 6.000.- dotiert und wird in Form eines Würdigungspreises
im Betrag von € 3.000,-- und zweier Förderpreise zu jeweils € 1.500,-- verliehen.
Neben Geldpreisen erhielten die Preisträger eine von der Landesfachschule für Keramik in Stoob entworfene
und hergestellte Tonplastik in Form einer Gans, des heimlichen burgenländischen „Wappentiers“. |