Land OÖ lässt sich bei Anti-Atom-Politik nicht entmutigen
Linz (lk) - "Es ist mehr als bedauerlich, dass das Land OÖ mit seiner Unterlassungsklage
gegen den Temelin-Betreiber CEZ jetzt auch beim Obersten Gerichtshof abgeblitzt ist. Entmutigen lassen wir uns
dadurch aber nicht, sondern werden wie bereits angekündigt, weitere rechtliche Schritte prüfen,"
betont erneut Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 15.10.
"Ich habe als Landeshauptmann auch in der Vergangenheit nichts unversucht gelassen, um zum Schutz der Oberösterreicherinnen
und Oberösterreicher alle rechtlichen Schritte gegen grenznahe Atomkraftwerke und deren Erweiterung auszuschöpfen,"
so Pühringer weiter. Bereits im Juli 2001 hat das Land OÖ die Unterlassungsklage gegen den Temelin-Betreiber
CEZ eingebracht. Mehrfach wurden Beschwerden bei der EU-Kommission mit der Forderung nach der Einleitung eines
Vertragsverletzungsverfahrens gegen Tschechien wegen des europarechtswidrigen UVP-Verfahrens zu Temelin 3 &
4 eingebracht.
LH Pühringer: "Gemeinsam mit Rudi Anschober habe ich im Vorjahr die Gründung eines Netzwerkes der
atomfreien Regionen für einen europaweiten Atomausstieg forciert. Das Land OÖ hat sich selbstverständlich
an sämtlichen UVP-Verfahren zu Temelin 3&4 beteiligt. Energie-Kommissar Günther Oettinger wurde 2011
darauf hingewiesen, dass das neue tschechische Energiekonzept der Richtlinie zur Förderung der Nutzung von
Energie aus erneuerbaren Quellen widersprechen dürfte. Auch wenn Tschechien dieses Konzept mehrfach überarbeitet
hat, setzt unser nördliches Nachbarland darin weiter auf den massiven Ausbau der Atomkraft. Wesentlich eingesetzt
haben wir uns auch gegen die kurzfristig geplante Verlängerung der Laufzeit deutscher Atomkraftwerke, die
letztendlich aufgrund der Ereignisse in Fukushima verhindert werden konnte."
Energiekommissar Oettinger wurde darauf hingewiesen, dass beim Bau des slowakischen AKW Mochovce 3&4 die Aarhus-Konvention
über Umweltinformation und Öffentlichkeitsbeteiligung missachtet wurde. Das hat das Aarhus-Komitee schließlich
auch bestätigt. Daraufhin hat das Land OÖ Oettinger ersucht, die Einhaltung der Aarhus-Konvention durch
die Slowakei zu bestätigen.
"Darüber hinaus haben wir mehrfach an die Bundesregierung appelliert, für die Umsetzung des Melker
Übereinkommens zu sorgen. Und auch der Oö. Landtag war nicht untätig und hat mehrere Resolutionen
an die Bundesregierung beschlossen." |