Konferenz der Alpenstaaten und Alpenregionen in Innsbruck – Spindelegger fordert engere Kooperation
der Alpenstaaten
Innsbruck (lk) - Auf Einladung von Tirols Landeshauptmann Günther Platter trafen sich am 12.10.
hochrangige VertreterInnen der Alpenstaaten und Alpenregionen sowie der Europäischen Kommission in Innsbruck.
Bei der Konferenz wurde die Umsetzung der gemeinsamen Strategie „Makroregion Alpenraum“ besprochen. Dessen Ziel
ist es, die Interessen der Alpenregionen auf nationaler und auf EU-Ebene verstärkt zu vertreten und die Vernetzung
der verschiedenen Länder und Regionen voranzutreiben.
„Der Makroregion werden insgesamt 40 Alpenregionen aus sieben Staaten mit rund 50 Millionen Einwohnerinnen und
Einwohnern angehören – das ist eine starke Stimme in Europa“ ist LH Günther Platter überzeugt. „Aufgrund
unserer besonderen geografischen Lage verbinden uns zahlreiche Anliegen und diese wollen wir auch gemeinsam angehen.“
Lob für die Initiative gab es von EU-Kommissar Johannes Hahn. „Neben dem Ostseeraum und der Donauregion ist
der Alpenraum die dritte Makroregion Europas. Die Alpenländer sind hier absolut auf dem richtigen Weg.“ Auch
seien künftig mehr Gelder für die Regionalpolitik vorgesehen.
Zukunftsfähige überregionale Alpenstrategie
So soll zur Weiterentwicklung des Alpenraums Synergien gebildet werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern
oder Verbesserungen für Land- und Forstwirtschaft oder Tourismus zu erzielen. Weiters sollen neue Maßstäbe
in den Bereichen Umwelt, Wasser, Energie und Klima gesetzt werden sowie für Kommunikation und Transport.
Ein zentrales Thema der Konferenz war der Verkehr. Gemeinsam mit den vom Transitverkehr besonders belasteten Alpenländern
soll der Druck erhöht werden. „Tirol hat erst vor dem Sommer mit den Projektpartnern von iMonitraf eine Resolution
zur Verkehrsverlagerung verabschiedet. Unser Ziel ist die Einführung einer Alpentransitbörse als Transit-Bremse“,
erklärt LH Platter. Bis 2030 soll dadurch die Zahl der Lkw-Fahrten über den Brenner auf eine Million
pro Jahr reduziert werden.
40 Regionen für die Makroregion Alpenraum
Zu den Regionen gehören: Provence-Alpes-Côte d'Azur, Rhône-Alpes und Franche-Comté, die
Länder Bayern und Baden Württemberg, die Regionen Lombardei, Valle D’Aosta, Piemont, Veneto sowie Friuli/Venezia,
die Autonomen Provinzen Bozen Südtirol sowie Trentino, die Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg, die
Kantone Graubünden, St.Gallen, Tessin, Uri, Schwyz und Wallis sowie Vertreter Sloweniens.
Spindelegger fordert engere Kooperation der Alpenstaaten
Innsbruck (bmeia) - „Über die Zukunft des Alpenraums muss Klarheit und Einverständnis
in Europa herrschen“, erklärte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger aus Anlass der Konferenz
der Alpenstaaten und Alpenregionen in Innsbruck zum 40-Jahr Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer.
Die Alpenregionen kooperieren beispielhaft in Europa seit 40 Jahren. Der Alpenraum stehe heute aber – so Spindelegger
– vor neuen Herausforderungen. In einem wirtschaftlich angespannten Umfeld, durch eine Finanz- und Staatschuldenkrise
die ganz Europa erfasst hat, bedürfe es gezielter Wachstumsmaßnahmen, um Arbeitsplätze zu sichern
und kleine und mittlere Unternehmen zu fördern.
„Ich bin davon überzeugt“, so der Vizekanzler, „dass hier nur gemeinsam gestaltete Konzepte wirken können.
Ich unterstütze daher die heute vorgestellte Initiative zur Entwicklung einer makroregionalen Strategie für
den Alpenraum voll und ganz. Wirtschaft, Klimawandel, Landschaftsschutz, Verkehr und Energie sind Fragen, die im
Alpenraum koordiniert angegangen werden sollten. Diese Ziele müssen auf europäischer Ebene mit einer
gemeinsamen Strategie für den Alpenraum verfolgt werden.“
Spindelegger betonte, dass dabei die Rolle der Alpenländer auch in einem weiteren Kontext zu sehen sei. Sie
helfen durch ihre Zusammenarbeit die potentielle Nord-Süd-Trennung Europas zu überwinden und setzen dabei
einen neuen Maßstab für ein gemeinsames europäisches Denken. |