Spindelegger: Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen von Mädchen müssen weltweit ein Ende finden   

erstellt am
11. 10. 12

Vizekanzler anlässlich des ersten Internationalen Mädchentages am 11. Oktober
Wien (bmeia) - „Ich begrüße die heutige erstmalige Begehung des Internationalen Mädchentages, der im vergangenen Dezember auch mit österreichischer Unterstützung von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen wurde. Millionen von Mädchen in weiten Teilen der Welt sind immer noch anhaltender Diskriminierung und schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Wir müssen Überzeugungsarbeit und aktive Unterstützung leisten, um diese beschämende Situation zu verbessern“, so Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger.

„Schwerpunktthema dieses ersten Internationalen Mädchentages ist das Problem der Verheiratung von Kindern. Denn gerade für Mädchen hat diese weit verbreitete Praxis besonders gravierende Auswirkungen. Meist bleibt ihnen danach der weitere Schulbesuch oder eine Ausbildung verwehrt und es werden Abhängigkeiten geschaffen, die die Mädchen anfällig für physische und sexuelle Ausbeutung machen“, so Spindelegger weiter.

„Die Zwangsverheiratung von Kindern ist eine Menschenrechtsverletzung, die umgehend beendet werden muss. Bildung ist eine der besten Strategien zum Schutz von Mädchen gegen Zwangsverheiratung und Kinderehen“, betonte der Vizekanzler. „Genau an diesem Punkt versucht auch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit anzusetzen, die einen Schwerpunkt auf die Förderung der Rechte von Kindern und Frauen legt. So wird etwa in Äthiopien ein mobiles Alphabetisierungs- und Grundschulprojekt durchgeführt, von dem seit 2005 bereits mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche profitieren konnten.“

„Besonders erschütternd ist es, wenn Mädchen der Zugang zur Bildung sowie zu anderen Menschenrechten gewaltsam verwehrt wird. Der am 9. Oktober verübte Anschlag der Taliban auf die erst 14-jährige Friedensaktivistin Malala Yousafzai in Pakistan, ist zutiefst erschütternd und auf das Schärfste zu verurteilen. Ich hoffe, dass Malala, die sich äußerst mutig unter anderem für den Zugang von Mädchen zu Bildung eingesetzt hat, dieses abscheuliche Attentat überleben wird. Es muss alles getan werden, um in Zukunft effektiven Schutz für Menschenrechtsverteidigerinnen wie Malala zu gewährleisten.“

Malala Yousafzai hat internationale Anerkennung gefunden als sie als 11-jährige während der Herrschaft der Taliban im Swat-Tal auf der BBC-Urdu Webseite die Zerstörung von Mädchenschulen und das Terrorregime von Maulana Fazullah anprangerte. Im Jahr 2011 erhielt sie den ersten nationalen Friedenspreis der pakistanischen Regierung. Am 9. Oktober 2012 wurde sie am Schulweg Opfer eines Schussattentats der Taliban. Der Anschlag wurde von der pakistanischen Regierung klar verurteilt. Das am Kopf verletzte Mädchen wurde bereits operiert und befindet sich in einem stabilen, allerdings noch kritischen Zustand. Die Taliban haben bereits angekündigt, neuerliche Attentate auf sie durchführen zu wollen, sollte sie diesen Anschlag überleben.
     
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