Berlakovich: Zehn-Punkte-Programm für Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie und
Sozialem
Wien (bmlfuw) - "Es reicht nicht mehr, nur das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Indikator für
den Wohlstand heranzuziehen. Um vom quantitativen zum qualitativen Wachstum zu kommen, müssen auch Faktoren
wie Umwelt, Bildung, Gesundheit oder Lebensqualität einbezogen werden, also ein sogenannter „Lebensqualitätsindex“.
Es ist paradox, dass Umweltreparaturkosten oder medizinische Behandlungen nach Verkehrsunfällen im BIP sogar
als wohlstandsvermehrend bewertet werden." Das sagte Umweltminister Nikolaus Berlakovich bei der Konferenz
"Wachstum im Wandel", die auf Initiative des Lebensministeriums von 8. bis 10 Oktober stattfindet und
sich mit der Frage nach einem "grünen" Wirtschaftswachstum beschäftigt.
"Ziel muss sein, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch dauerhaft zu entkoppeln. Nachhaltig wirtschaften
heißt für mich auch nachhaltig wachsen", zeigte sich Berlakovich überzeugt. Ein Zehn-Punkte-Programm
des Lebensministeriums, das bei der Konferenz vorgestellt wurde, skizziert diesen Einklang von Ökologie,
Ökonomie und Sozialem.
Höhere Energieeffizienz, Energiesparen und mehr erneuerbare Energieträger sollen den Einsatz fossiler
Energieträger ersetzen. Um den "ökologischen Fußabdrucks" zu verkleinern, sind effiziente
Ressourcenverwendung, langlebigere Produkte sowie intensive Abfallvermeidung und -recycling notwendig. Als Elemente
eines "neuen Wachstums" betrachtet das Programm aber auch die durch Stärkung der direkten Demokratie,
neue Modelle der Bürgerbeteiligung und die Generationengerechtigkeit.
"Wachstum ist grundsätzlich etwas Positives", betonte Berlakovich. "Es kann uns aber nicht
egal sein, wie unsere Wirtschaft wächst. Es geht nicht um Verzicht, sondern darum, dass möglichst viele
ihre Lebensweise ändern. Weniger Energie zu verbrauchen oder weniger Lebensmittel wegzuwerfen bedeutet keinesfalls
eine Einbuße an Lebensqualität." |