Bures: Moderne Infrastruktur, Vernetzung und Innovation für das Verkehrssystem der Zukunft   

erstellt am
10. 10. 12

Mobilität nicht einschränken, sondern umweltfreundlich organisieren
Wien (bmvit) - Die zentrale Aufgabe für die Verkehrspolitik ist es, den Verkehrszuwachs in umweltfreundliche Bahnen zu lenken. Das betonte Verkehrsministerin Doris Bures am 10.10. bei den Salzburger Verkehrstagen. Die Ministerin wies darauf hin, dass nach der aktuellen Verkehrsprognose des Verkehrsministeriums die Transportleistung im Güterverkehr bis 2030 um 40 Prozent und im Personenverkehr um rund 20 Prozent steigen werde. Sie will aber Mobilität nicht einschränken, sondern umweltfreundlich, leistungsfähig und leistbar organisieren. "Mit einer modernen Infrastruktur, einem guten Angebot, intelligenter Vernetzung und modernsten Technologien gestalten wir den Verkehr der Zukunft."

Die Verkehrsministerin sieht den öffentlichen Verkehr (ÖV) in Österreich schon heute gut aufgestellt. Bures: "Es zahlt sich aus, dass wir konsequent in die Infrastruktur und in das Angebot investieren. Und die gezielte Ausrichtung der ÖBB auf Qualität, Service und Pünktlichkeit macht sich bezahlt." Der Bahnverkehr und der gesamte ÖV in Österreich kommen bei europäischen Vergleichen auf Spitzenwerte, sowohl bei der Nutzung als auch bei der Zufriedenheit unter den Fahrgästen. Auch innerösterreichische Studien, wie zuletzt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Bahntest, dokumentieren die stetigen Verbesserungen bei Pünktlichkeit und Qualität.

Zugleich hat sich die Verkehrsministerin ehrgeizige Ziele gesteckt. Bis 2025 soll 40 Prozent (heute 33 Prozent) des Güterverkehrs auf der Schiene sein, die Zahl der Bahnfahrgäste soll von heute 240 Millionen auf 300 Millionen gesteigert werden. Vom Betrieb her heißt das, dass dann 9000 tägliche Züge (heute 7000) übers Jahr gerechnet auf 200 Millionen Zugkilometer kommen (heute 150 Millionen Kilometer). Schon heute tragen die Bahnen mit einer Ersparnis von 4 Millionen Tonnen Kohlendixyd (CO2) wesentlich zum Klimaschutz bei, 2025 soll sich die CO2-Ersparnis auf 5 Millionen Tonnen pro Jahr summieren.

Neben dem Ausbau der Infrastruktur und des Angebots sieht Bures in der intra- und intermodalen Vernetzung und neuen Technologien die Kriterien für den Erfolg des öffentlichen Verkehrs. Gemeinsam mit den Ländern arbeitet das Verkehrsministerium an einem österreichweit einheitlichen Angebot, mit modernen Taktfahrplänen nach Schweizer Vorbild und durchgängig abgestimmten Verbindungen von Bahn und Bus im Regional- und Nahverkehr. Intelligente Verkehrssysteme (IVS) sollen für eine nahtlose und möglichst umweltfreundliche Mobilitätskette unterstützen. Die Elemente dafür sind intelligente Verkehrsinformationssysteme, benutzerfreundliche Ticketingsysteme, optimierte Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern, Integration neuer Antriebstechnologien wie E-Mobilität und neuer Nutzungsmodelle (E-Car-Sharing) in das Gesamtverkehrssystem.

Speziell für Ballungsräume werden Smart-City-Ansätze immer wichtiger, betont Bures. Hier geht es um die gemeinsame Planung von energiesparenden Gebäuden, intelligenten Netzen und umweltfreundlicher Mobilität. Dabei werden neueste Technologien aus den Forschungsbereichen Umwelt, Energie, IKT und Mobilität eingesetzt. Österreich ist, wie die Ministerin hervorhebt, dank der gezielten Forschungsförderung ihres Ressorts beim Thema Smart Cities ein echter Pionier. Wien wurde weltweit zur smartesten City gekürt, kein anderes Land der Europäischen Union (EU) hat, gemessen an der Bevölkerungszahl, so viele Städte und Regionen, die sich dem Konzept Smart City verschrieben haben.

Österreichs Bahnen und ÖV unter den Besten in Europa
Österreich ist heute mit seinem Bahnverkehr und dem öffentlichen Verkehr insgesamt in einer sehr guten Position. Nach den aktuellen Statistiken von Eurostat gehört Österreich zu den Top 3 beim Modal Split im Personenverkehr. 25 Prozent der gesamten Personenverkehrskilometer werden in Österreich mit Bahn, Bus, Straßenbahn oder U-Bahn zurückgelegt. Nur Tschechien und Ungarn haben noch einen höheren ÖV-Anteil. Österreich liegt bei diesem Wert sogar besser als die Schweiz (23 Prozent). Bei der Bahnnutzung pro Person liegt Österreich in der EU nach Frankreich an dritter Stelle. Und beim Modal Split im Güterverkehr mit 33 Prozent Bahnanteil ist Österreich Nummer 1 in der EU.

Nie zuvor fuhren in Österreich so viele Menschen mit der Bahn und nie zuvor wurden so viele Zugkilometer gefahren. Das ist ein Ergebnis von Ausbau der Infrastruktur und von den Verkehrsdienste-Bestellungen von Bund und Ländern. Von den öffentlich bestellten Schienenverkehren trägt der Bund rund 90 Prozent, die Länder 10 Prozent. Das ist auch der Grund dafür, dass Österreich für die Fahrgäste im Vergleich zu den Nachbarländern Schweiz und Deutschland im Schnitt um 30 beziehungsweise 50 Prozent günstigere Ticketpreise im Bahnverkehr hat.

Dafür spricht auch die immer besser werdende Bewertung durch die Bahnbenutzer. Beim letzten VCÖ-Bahntest sind in praktisch allen Kategorien Verbesserungen verzeichnet worden. Eine deutliche Mehrheit sagt, die Leistung und die Pünktlichkeit der Bahn haben sich verbessert oder stark verbessert. Gestützt wird das Ergebnis auch durch die jüngste Eurobarometer-Befragung, wonach in Österreich 66 Prozent der Bevölkerung mit der Bahn zufrieden sind. Nur die Finnen haben hier eine höhere Zustimmung (67 Prozent), der EU-Durchschnitt liegt bei 45 Prozent. Und auch eine bei den Salzburger Verkehrstagen vorgestellte Vergleichsstudie unter sechs europäischen Staaten (Österreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, Ungarn, Kroatien) weist für den öffentlichen Verkehr in Österreich die höchste Kundenzufriedenheit aus.
     
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