Umweltbundesamt und BOKU/IFA-Tulln kooperieren bei Ringversuchen
Wien (boku) - Ab 2013 bieten die akkreditierte Prüfstelle für Umwelt-, GVO & Treibstoffanalytik
des Umweltbundesamt und das Interuniversitäre Department für Agrarbiotechnologie der Universität
für Bodenkultur Wien, IFA-Tulln, gemeinsame Ringversuche zur Messung der Wassergüte an. „Unser seit 1995
bewährtes Kontrollprobensystem ist nun durch die Kooperation mit dem Umweltbundesamt im Umfang maßgeblich
erweitert“, erklärt BOKU-Vizerektor Georg Haberhauer. „Mit unserem Angebot für nationale und internationale
Labors setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, die Qualität in der Wasseranalytik zu erhöhen“, so
Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer im Umweltbundesamt.
In der Wasseranalytik müssen Umweltchemikalien und Schadstoffe in äußerst geringen Konzentrationen
nachgewiesen werden – eine hohe Anforderung an Mensch und Technik. Oft unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen
Labors bei der Analyse gleicher Proben. Im Rahmen der Ringversuche unterziehen Labors ihre Messverfahren einer
externen Qualitätssicherung. Sie erhalten dadurch Hinweise zu Messgenauigkeit und Vergleichbarkeit ihrer Resultate.
Das Analytikzentrum des IFA-Tulln führt zur externen Qualitätssicherung im Auftrag des Lebensministeriums
seit 1995 regelmäßige Ringversuche für die Wasseranalytik durch, ab 2013 in Kooperation mit dem
Umweltbundesamt.
Bisher haben bei IFA-Tulln mehr als 500 Labors aus 30 verschiedenen Ländern an dieser Möglichkeit der
Leistungsüberprüfung teilgenommen, für 2013 sind nun in Kooperation mit dem Umweltbundesamt 21 Ringversuche
geplant. „Wir rechnen damit, dass die Anzahl der Teilnehmer durch das erweiterte Angebot steigen wird“, zeigt sich
Georg Haberhauer zuversichtlich.
Im Rahmen des gemeinsamen Kontrollprobensystems wird eine Vielzahl von organischen und anorganischen Parametern
in Wasser gemessen, wie Herbizide, Nährstoffe, Metalle und Spurenelemente. Bis dato handelt es sich bei den
Kontrollproben um synthetische Wasserproben, deren Konzentrationsverhältnisse sich an natürlichen Gewässern
orientieren. Durch die Kooperation werden ab 2013 erstmals für alle Parametergruppen auch Ringversuche mit
Realproben von Grund- und Oberflächenwasser angeboten.
Das neue Angebot von Umweltbundesamt und IFA-Tulln richtet sich an akkreditierte und nicht akkreditierte Labors
im In- und Ausland. Die österreichische Akkreditierungsstelle im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie
und Jugend anerkennt die Teilnahme am Kontrollprobensystem als Nachweis der Analysenqualität von akkreditieren
Labors.
In Österreich wird seit Beginn der 90er Jahre die Wassergüte erhoben. In einem bundesweiten Messstellennetz
des Lebensministeriums gemeinsam mit den Bundesländern werden dazu regelmäßig Grund- und Oberflächenwasserproben
gezogen und auf zahlreiche anorganische und organische Parameter analysiert. Die Ergebnisse der Wassergüteerhebung
werden auf der Website des Lebensministeriums und des Umweltbundesamt veröffentlicht. |