Wehsely: Dezentralisierung der Wiener Psychiatrie schreitet voran   

erstellt am
10. 10. 12

Grundsteinlegung für neues Gebäude in der Juchgasse 22, weiterer Schritt zur Umsetzung des Wiener Spitalkonzeptes 2030
Wien (rk) - Der Leitgedanke der Wiener Psychiatrie ist die wohnortnahe Betreuung. Das bedeutet, dass PatientInnen in ihrem eigenen oder dem Nachbarbezirk eine qualitätsvolle psychiatrische Einrichtung zur Verfügung stehen soll. Sie sollen weiterhin Alltagsgeschäfte in ihrem eigenen Umfeld erledigen können und in ihrem sozialen Netzwerk integriert bleiben. "Die im Rahmen der Wiener Psychiatriereform festgelegte Dezentralisierung der Wiener Psychiatrie wird nun schrittweise fortgesetzt. Im Donauspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital gibt es schon psychiatrische Regionalabteilungen. Heute legen wir im buchstäblichen Sinn den Grundstein für eine weitere Abteilung in der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Eine zusätzliche psychiatrische Regionalabteilung wird es auch im neuen Krankenhaus Nord geben, für das vor Kurzem der Grundstein gelegt wurde", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely anlässlich der heutigen Grundsteinlegung. "Die Übersiedlung der psychiatrischen Abteilungen für die PatientInnen aus dem 3., 4. und 11. Bezirk vom Otto-Wagner-Spital in die Juchgasse verbessert die ambulante teilstationäre und stationäre Versorgung in diesem Schwerpunktkrankenhaus", betont auch KAV-Generaldirektor Wilhelm Marhold. Gemeinsam mit Bezirksvorsteher Erich Hohenberger und den Mitgliedern der Kollegialen Führung der Krankenanstalt Rudolfstiftung besiegelten sie heute die Urkunde für die Grundsteinlegung. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 56,8 Millionen Euro. Die Übergabe an die NutzerInnen erfolgt im Herbst 2014.

Das neue Gebäude in der Juchgasse
Das neue fünfgeschoßige Gebäude wird als Niedrigenergiehaus mit begrünten Dachflächen in unterschiedlichen Ebenen errichtet. Darin werden mehrere Ambulanzen, eine psychiatrische Abteilung, Verwaltungsbüros, ein öffentliches Café und Technikräume untergebracht. Bis zu 60 Personen können in zwei psychiatrischen Stationen und einer Gerontopsychiatrie aufgenommen werden, weitere sechs Betten stehen in einer Tagesklinik zur Verfügung. Die Bettenstationen der psychiatrischen Abteilung und die Verwaltungsbüros werden in den Obergeschoßen angesiedelt. Das Erdgeschoß und die umliegenden Grünräume werden öffentlich zugänglich sein. Hier werden Ambulanzen, unter anderem eine Schmerzambulanz für PatientInnen mit chronischen Schmerzsyndromen, und ein öffentliches Café eingerichtet. Die Untergeschoße nehmen Technikräume und eine Tiefgarage auf.

Grün auf vielen Ebenen
Im Eingangsbereich des neuen Gebäudes entsteht ein kleiner Vorplatz mit Bänken, die zum Verweilen einladen. Zur Barichgasse hin wird ein öffentlich zugänglicher kleiner Garten mit einem schattigen Treffpunkt unter den beiden großen alten Bäumen geschaffen. Im ersten Obergeschoß werden drei unterschiedliche Freiräume angelegt: Ein begrünter Innenhof, eine große Terrasse an der Westseite mit Pflanzentrögen und eine kleinere geschützte Terrasse an der Ostseite, die mit einer niedrigen Hecke und blühenden Pflanzen gestaltet wird. Am Dach des Gebäudes entsteht ein Aufenthalts- und Therapiebereich für PatientInnen. Zwischen Beerensträuchern und Zierapfelbäumen liegen Hochbeete, die individuell von den PatientInnen gestaltet werden können.
     
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