Bildungsministerin Schmied und Wiens Stadtrat Ludwig, Vorsitzender der Volkshochschulen: Neue
Bildungsperspektiven für junge Erwachsene.
Wien (bmukk) - Bis 2014 erhalten 5.800 Menschen die Möglichkeit, ihren Pflichtschulabschluss
nachzuholen und dadurch ihre Chancen im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt zu verbessern. 54,56 Millionen Euro
werden dafür je zur Hälfte von Bund und Ländern in die Hand genommen, berichtete Bildungsministerin
Dr. Claudia Schmied am 09.10. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stadtrat Dr. Michael Ludwig in der Volkshochschule
Meidling.
"Gemeinsam mit den Ländern finanziert der Bund im Schuljahr 2012/13 österreichweit 1.700 Kursplätze
zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Wir können jetzt schon sagen, dass die Kurse außerordentlich
stark nachgefragt werden. Die größtenteils jungen Menschen ergreifen die Möglichkeit, ihre Zukunftschancen
durch Bildungsmaßnahmen zu verbessern", betonte Schmied. Im Rahmen der 15a-Vereinbarung zwischen Bund
und Ländern ist Wien der größte Partner der Initiative Erwachsenenbildung.
"Sechs Bildungseinrichtungen starten im Herbst mit den nächsten 23 Lehrgängen. Insgesamt werden
in Wien heuer 1.100 Menschen von der offensive Basisbildung und 720 Menschen vom Nachholen des Pflichtschulabschlusses
profitieren", unterstrich Ludwig, Vorsitzender der Wiener Volkshochschulen. Die Stadt Wien werde gemeinsam
mit starken Partnern wie den Wiener Volkshochschulen bis 2014 tausende junge Menschen bei ihrer Qualifizierung
unterstützen.
Österreichweit bieten 31 Erwachsenenbildungseinrichtungen kostenlose Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses
nach einheitlichen Qualitätsstandards an. Die TeilnehmerInnen werden pro Person mit bis zu 6.600 Euro gefördert.
"Diese Investitionen sind Investitionen in die Zukunft junger Menschen. Bildung ist noch immer das effektivste
Mittel zum sozialen Aufstieg. Es gibt eine eindeutige Korrelation zwischen dem Bildungsgrad und zentralen Faktoren
wie der Zufriedenheit im Job, der Chance Arbeit zu finden und in Krisensituationen auch zu behalten und schließlich
der durchschnittlich besseren Gesundheitssituation höher Gebildeter. Wer Bildung ermöglicht, ermöglicht
mehr Chancengerechtigkeit und mehr Möglichkeiten, ein zufriedeneres, selbstbestimmtes Leben mit hochwertigeren
Arbeitsplätzen zu führen", so Schmied.
In Wien werden dieses Jahr im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung 1.820 Plätze zur Verfügung gestellt
dafür stehen aus dem Landesbudget im Zeitraum 2012 bis 2014 14,6 Millionen Euro für die Ausbildung zur
Verfügung. Der Bund verdoppelt aber diese Summe. "Damit ermöglichen wir vielen jungen Menschen die
Grundqualifikation für weitere Ausbildungen", so Ludwig.
Den Wiener Volkshochschulen komme dabei eine besondere Rolle zu, betonte Schmied, die nach der Pressekonferenz
eine Hauptschulklasse der VHS besuchte: "Über 70 Prozent des Angebots in Wien dieser Initiative Erwachsenenbildung
werden von den Wiener Volkshochschulen zur Verfügung gestellt. Besonders bei den vorbereitenden Basisbildungsangeboten
kann die VHS auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückgreifen."
"Die Bemühungen im Zusammenhang mit der Initiative Erwachsenenbildung reihen sich nahtlos in die zahlreichen
Initiativen ein, die es Erwachsenen erleichtern, ihre Schulabschlüsse nachzuholen. Künftig wird der Pflichtschulabschluss
erstmals in erwachsenengerechter Prüfungsform möglich sein", betonte Schmied. Die bisher 13 Einzelprüfungen
wurden auf 4 Pflichtgegenstände und 2 Wahlfächer reduziert. 5 von 6 der Teilprüfungen können
direkt an den Erwachsenenbildungseinrichtungen absolviert werden. "Das bedeutet eine Aufwertung der Erwachsenenbildungseinrichtungen
und eine Vereinfachung für die KursteilnehmerInnen", bekräftigt Schmied.
Bei der VHS Wien bereiten sich seit dem Start der Initiative Erwachsenenbildung im Oktober 2011 bereits 160 junge
Erwachsene darauf vor, den Hauptschulabschluss voraussichtlich im Frühjahr 2013 zu absolvieren. "Neben
der inhaltlichen Vorbereitung auf den Pflichtschulabschluss bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der
VHS Wien eine umfassende Betreuung zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf wird im Vorfeld eine Basisbildung und
Sprachförderung angeboten. Begleitend dazu kann eine sozialpädagogische Betreuung in Anspruch genommen
werden. Damit sollen die jungen Erwachsenen bestmöglich beim Lernen unterstützt werden", sagte Ludwig.
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