"Sparen und investieren ist kein Widerspruch - Bevölkerung und Wirtschaft profitieren
von moderner Infrastruktur"
Wien (bmvit) - Österreich investiert pro Jahr über zwei Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur.
Mehr als die Hälfte wird für die Sanierung des Bestandsnetzes verwendet. Die Regierung hat diese Woche
im Ministerrat den ÖBB-Rahmenplan mit den insgesamt 200 Einzelprojekten und zugleich das Vorbelastungsgesetz,
mit dem die Finanzierung für die kommenden 30 bzw. 50 Jahre sichergestellt wird, beschlossen. Am 24.10. wird
sich der Budgetausschuss des Parlaments mit diesem Thema befassen.
Infrastrukturministerin Doris Bures betont, dass die Bahn sowohl für die Bevölkerung als auch für
die Wirtschaft immer wichtiger wird. "Wir brauchen die Bahn als Rückgrat der Mobilität. Kein anderes
Verkehrsmittel ist so umweltfreundlich, sicher und leistungsfähig. Und weil die Mobilität weiter zunehmen
wird, investieren wir heute in unsere Infrastruktur. Nur mit dem Ausbau der Schienen können wir unsere Klima-
und Umweltschutzziele erreichen, und zugleich für die Bevölkerung und die Wirtschaft ein leistungsfähiges
Verkehrssystem garantieren."
Seit 2009 wurden über den ÖBB-Rahmenplan 25 Bahnhöfe saniert, modernisiert und zum Teil neu errichtet.
Darunter sind Großprojekte wie der Wiener Westbahnhof, die Bahnhöfe St. Pölten oder Melk und viele
kleinere Bahnhöfe in ganz Österreich. 19 Bahnhöfe kommen bis zum Jahresende 2012 noch dazu. An der
Modernisierung bzw. Neuerrichtung von rund 50 weiteren Bahnhöfen wird mit Hochdruck gearbeitet - darunter
die Hauptbahnhöfe Wien, Graz und Salzburg.
100 Kilometer Neubaustrecke gehen in Kürze in Betrieb, darunter die Neubaustrecke Wien - St. Pölten und
der viergleisige Ausbau im Unterinntal. Das bringt sehr viel kürzere Fahrzeiten auf der gesamten Westbahn
und mehr Kapazität. So werden zwischen Wien und St. Pölten ab 9. Dezember täglich 163 Nahverkehrszüge
verkehren, das sind um 55 mehr als heute. In Bau befinden sich in Summe noch rund 360 Streckenkilometer, darunter
die Großprojekte Semmering-Basistunnel und Koralmbahn für die neue Südbahn und der Brenner-Basistunnel.
Sehr weit fortgeschritten ist die Sanierung im Bestandsnetz. Vor kurzem hat der Rechnungshof festgestellt, dass
anlagenbedingte Verspätungen gegenüber 2009 um mehr als die Hälfte reduziert wurden und jene, die
unmittelbar auf Langsamfahrstellen zurückzuführen sind, sogar um zwei Drittel. Bis 2014 werden alle fahrplanrelevanten
Langsamfahrstellen saniert sein.
Für die Infrastrukturministerin ist der starke Zuwachs bei der Bahnnutzung ein Ergebnis von Infrastrukturausbau
und verbessertem Angebot. Noch nie hatten die Bahnen in Österreich so viele Fahrgäste, noch nie waren
täglich so viele Züge unterwegs. Dieser Aufwärtstrend soll weitergehen. Das Ziel der Ministerin
bis 2025 sind 300 Millionen Fahrgäste pro Jahr (derzeit rund 240 Millionen) und ein Güterverkehrsanteil
auf der Schiene von 40 Prozent.
Bures: "Die Bahn der Zukunft nimmt Gestalt an. Natürlich müssen wir jeden Euro zweimal umdrehen.
Aber sparen und investieren ist kein Widerspruch. Denn jeder Euro, den wir für eine moderne Infrastruktur
einsetzen, kommt doppelt zurück. Davon profitieren die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Umwelt."
Im Ausbau der Bahn und des öffentlichen Verkehrs insgesamt sieht die Ministerin "ein Mobilitätsversprechen
für die Zukunft". Ihr geht es um leistbare Mobilität: "Der Ausbau der Schiene ist angesichts
der steigenden Treibstoffpreise sowohl sozialpolitisch als auch wirtschaftspolitisch notwendig. Die Bahn ist unser
größtes Klimaschutzprojekt, und wir schaffen und sichern mit dem Ausbau über 40.000 Arbeitsplätze."
|