Eine Herausforderung für die besten Programmierer
Wien (catalysts) - Sie sitzen bequem auf der Couch und sehen Ihre Lieblingssendung im TV, drehen
sich nur kurz um und geben Ihrem Haushalts-Roboter den Befehl, doch in einem anderen Zimmer mit der Hausarbeit
zu beginnen. Ganz ohne den Fernseher leiser drehen zu müssen, versteht Sie Ihr Roboter und macht sich an die
Arbeit. Zukunftsvision oder schon bald Wirklichkeit?
Mehr als 400 Software-Entwickler aus 9 Nationen machten sich am 19.10. beim 14. Catalysts Coding Contest auf die
Jagd nach den 17.000 Euro Preisgeld und versuchten, ihrem Computer das Lippenlesen beizubringen. Es waren alle
technischen Hilfsmittel erlaubt, der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Innerhalb der 4 Stunden schafften
zwar viele einige Levels, komplett fertig wurden allerdings nur 6 Teilnehmer.
Patrik Fimml (Student der TU Wien) löste als erster die Aufgabe in der fabelhaften Zeit von 1:52, gefolgt
von Csaba Patcas (Praktiker aus Rumänien) und dem Duo Robert Szasz und Istvan Hevele (Studenten aus Rumänien).
Schnellste weibliche Teilnehmerin war wie im Vorjahr Romana Murauer (Praktikerin aus Ried im Innkreis). Bemerkenswert
ist auch, dass zwei Schüler auf den 11. Platz kamen. Wie schon in den letzten Jahren zeigte sich, dass Schüler
mitunter schon mehr Lösungskompetenz haben und schneller vorankommen als vermeintlich erfahrenere Software-Entwickler.
Beim Wettbewerb wurden außerdem viele Daten gesammelt, die in den nächsten Monaten wissenschaftlich
ausgewertet werden, um u.a. folgende Fragen zu beantworten:
- welche Programmiersprache eignet sich am besten
- auf wie viele Arten kann das Problem gelöst werden, wie viele Zeilen sind
notwendig
- sind Zweier-Teams schneller als Einzelkämpfer
Der Catalysts Coding Contest ist der größte und härteste Programmierwettbewerb im deutschsprachigen
Raum, bei dem die Teilnahme persönlich am Veranstaltungsort, sowie anonym übers Internet möglich
ist. Hunderte Software-Entwickler kämpfen um stolze Preisgelder sowie um Ruhm und Ehre. Der Wettbewerb findet
drei Mal pro Jahr statt - im Frühjahr in Linz, im Herbst in Wien und im Winter in Hagenberg, sowie parallel
dazu in Cluj (Rumänien). Unter den Teilnehmern sind typischerweise etwa 50% Studenten, 30% Schüler und
20% Praktiker.
|