19. Arbeitsgruppentreffen der Bund-Länder Arbeitsgruppe „Dezentrale Nachhaltigkeitsstrategien
– Lokale Agenda 21“ in Eisenstadt
Eisenstadt (blms) - In Eisenstadt trafen sich am 18.10. Experten der Bundesländer und des Bundes,
um über Strategien zur Nachhaltigen Entwicklung zu beraten. Die Bund-Länder Arbeitsgruppe „Dezentrale
Nachhaltigkeitsstrategien – Lokale Agenda 21“, kurz DNS-LA 21, wurde bereits im Jahr 2003 von der Konferenz der
NachhaltigkeitskoordinatorInnen Österreichs eingerichtet. Auch zahlreiche bilaterale Kooperationen zwischen
einzelnen Bundesländern wurden und werden dadurch auf Schiene gebracht. Im Burgenland ist die Lokale Agenda
21 in die klassische Dorferneuerung integriert worden. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Bürgerbeteiligung.
„Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist dabei die Basis für die Akzeptanz notwendiger Maßnahmen.
Jeder ist eingeladen mitzumachen, sich der zentralen Frage zu widmen, wie die Lebensqualität in seinem Lebensraum
erhalten und ausgebaut werden kann, ohne dabei auf Kosten der Natur, der gewachsenen wirtschaftlichen Strukturen
oder unserer Gesellschaft handeln zu müssen. Das Ergebnis dieser offenen Beteiligungsprozesse sind gemeinsam
entwickelte Visionen, Leitziele und Maßnahmen zur Umsetzung der Ideen“, erklärt die für Dorferneuerung
zuständige Landesrätin Verena Dunst. Im Mittelpunkt des 19. Arbeitsgruppentreffens stand die Positionierung
der LA 21 im neuen Förderprogramm 2014-2020 und Bund-Bundesländerkooperationen für die nächsten
Jahre. Einen Ausblick gaben die Experten zur Konferenz der Nachhaltigkeitskoordinatoren, die von 24. bis 25. Oktober
in Salzburg stattfinden wird.
2003 haben die Länder und der Bund die „Gemeinsame Erklärung zur Lokalen Agenda 21 in Österreich“
beschlossen. Im September 2010 ist eine „Neuauflage zur Gemeinsamen Erklärung zur Lokalen Agenda 21“ erschienen,
die die letzten Beschlüsse gesammelt abbildet. Ein eigenes Arbeitsprogramm dazu wird von der DNS-LA 21 umgesetzt,
koordiniert und weiterentwickelt. Die Lokale Agenda 21 sei ein wichtiges Schlüsselelement in Österreich,
um in Verbindung mit den Nachhaltigkeitsstrategien der Länder, des Bundes und der EU eine nachhaltige Entwicklung
der Gemeinden und Regionen umzusetzen, betont Dunst: „Aus einer guten Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft,
Vereinen und BürgerInnen entstehen konkrete Maßnahmen und Projekte vor Ort.“
Im Burgenland ist die Lokale Agenda 21 in die klassische Dorferneuerung integriert worden. Das heißt, die
Lokale Agenda 21 trat nicht anstelle bereits bestehender Ansätze und Programme wie zum Beispiel Dorferneuerung,
Klimabündnis, Familienaudit, Gesunde Gemeinde, LEADER+ , sondern versteht sich als sektorübergreifendes
Integrations- und Vernetzungsinstrument.
„Die Dorferneuerung im Burgenland hat sich von einer auf bauliche Maßnahmen ausgerichteten Dorferneuerung
zu einer langfristig angelegten, ganzheitlichen Gemeinde- und Regionalentwicklung, die Mensch, Natur und Wirtschaft
in Ausgewogenheit berücksichtigt, entwickelt. 127 Gemeinden haben den umfassenden Dorferneuerungsprozess
durchlaufen und abgeschlossen, über 300 Einzelprojekte wurden beziehungsweise werden umgesetzt“, so Dunst.
In Summe stehen dafür 9,8 Millionen Euro zur Verfügung, 8,6 Millionen Euro davon sind bereits gebunden.
Schwerpunkte der umfassenden Dorferneuerung sind neben der Stärkung und Sicherung der Nahversorgung in der
Gemeinde auch bauliche Maßnahmen in der Ortsbildgestaltung, Mobilität, Bildung, Maßnahmen im Sozialbereich
und der dörflichen Identität, Maßnahmen im Bereich Energie (EKKO „Energiekonzepte für Kommunen“)
sowie Maßnahmen im Bereich der Interkommunalen Zusammenarbeit.
Rio de Janeiro 1992: Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung
Der Grundsatzbeschluss für eine nachhaltige Entwicklung ist zurückzuführen auf den Erdgipfel
der Vereinten Nationen im Jahr 1992 in Rio de Janeiro. Damals unterzeichneten über 180 Staaten der Erde –
darunter auch Österreich – die Agenda 21. Dieses 40 Kapitel umfassende Werk ist das Programm für weltweite
nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert. Das Kapitel 28, die Lokale Agenda 21, fordert Gemeinden, Städte
und Regionen auf, ihre Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt nachhaltig zu entwickeln. |