Die Dritte Landtagspräsidentin Marianne Klicka überreichte das Goldene Ehrenzeichen
an Wolfgang Mayer-König und das Goldene Verdienstzeichen Axel Rot
Wien (rk) - Die Dritte Landtagspräsidentin Marianne Klicka ehrte am 18.10. zwei herausragende
Persönlichkeiten, die durch ihre Tätigkeiten im In- und Ausland dem international hoch anerkannten kulturellen
Ruf der Stadt Wien Rechnung tragen. „Sowohl Univ. Prof. Mayer-König als auch Prof. Rot haben nachhaltige Werke
geschaffen, einerseits auf dem Gebiet der Literatur, andererseits auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik und beide
haben auf ihrem bisherigen beruflichen Lebensweg Großartiges und Außergewöhnliches geleistet und
waren stets als Botschafter der Stadt Wien international anerkannt. Ihr unterschiedliches Schaffen ist geprägt
von großer Begeisterung und großem Engagement“, stellte Klicka das Gemeinsame der Geehrten in den Vordergrund.
Wolfgang Mayer-König, geb. 1946 in Wien, widmete sich bereits in jungen Jahren der Literatur.
1968 wurde er als Student von der Österreichischen Hochschülerschaft zum fraktionsungebundenen Bildungs-
und Kulturreferenten gewählt, kurz darauf auch zum gesamtösterreichischen Bildungs- und Kulturreferenten.
1967 bis 1970 hat er mit vielen namhaften Kulturschaffenden eine Seminartätigkeit in Ergänzung zum bestehenden
Vorlesungsbetrieb geschaffen und damit unberücksichtigte Lehrinhalte angeboten. Diese allgemein zugänglichen
Veranstaltungen übten einen wesentlichen Einfluss auf die Praxisorientiertheit und Aktualität bestehender
Forschung und Lehre aus. Damit aktivierte er – wie Hilde Spiel in „Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart“
schreibt – „das bis dahin mäßige Interesse an der Gegenwartsdichtung, verschaffte unveröffentlichten
Texten Gehör und konnte dafür zuweilen achthundert Zuhörer auf akademischen Boden im Namen der Literatur
versammeln. 1968 gründete er einen Literaturpreis, welcher im ersten Jahr Elfriede Jelinek für ihre allerersten,
noch unveröffentlichten Texte zuerkannt wurde. Als Gründer des Hochschulliteraturforums „Literarische
Situation“, das von 1968 bis 1977 bestand, verknüpfte er berühmte Literaten wie Elias Canetti und Erich
Fried mit noch jungen unveröffentlichten Autoren wie Wolfgang Bauer, Peter Henisch, Elfriede Jelinek, Heide
Pataki u.v.a. Er bot damit eine Plattform, um deren am Anfang stehende Werke der Öffentlichkeit bekannt zu
machen. 1978 gründete er mit Lev Detela die Literaturzeitschrift „LOG“. Die UNESCO hat dieses einzige deutschsprachige
aus Österreich stammende Repräsentativwerk der UNESCO in Paris herausgegeben. Als Autor von Gedicht-,
Prosa- und Essaybänden ist Wolfgang Mayer-König als Autor bekannt und seine Werke wurden mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet. 1971 Aufnahme in das Kabinett von Bundeskanzler Bruno Kreisky. 1972 Verfassung des Gesetzesentwurfes
zur Regelung des Zivildienstes. Ernennung zum ordentlichen Hochschulprofessor für die Lehrtätigkeit an
der Universität Linz. Zahlreiche Auszeichnungen wurden Wolfgang Mayer-König bereits verliehen: 1973 das
Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Ägypten für kulturelle Verdienste, 1976 das Österreichische
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1981 das Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich,
1987 den Ordre des Arts et des Lettres der französischen Republik, 2066 das Große Ehrenzeichen des Landes
Steiermark, 2006 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 2006 die Kulturmedaille
des Landes Österreich und 2007 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien.
Axel Rot, geb. 1956 in Wien, erhielt bereits mit sechs Jahren Klavierunterricht und im Alter von
zehn Jahren erlernte er das Schlagzeug. Rot studierte bei Richard Hochrainer an der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Wien Schlagzeug und nahm Dirigierunterricht bei Hans Swarovsky und Kompositionsunterricht
bei Friedrich Cerha. Erfahrungen sammelte er bei den Salzburger Festspielen, den Bregenzer Festspielen, den Seefestspielen
Mörbisch und als Substitut bei Wiener Orchestern. 1972 erstes Engagement beim Bühnenorchester der Österreichischen
Bundestheater, ein Jahr später beim Orchester der Wiener Volksoper. Mit Prof. Willi Boskovsky tourte er durch
die Welt. 1979 eigene Arrangements und Kompositionen für Bälle und Rundfunk- und Fernsehaufnahmen. Mitbegründer
des Wiener Opernball-Orchesters, der Johann-Strauss-Kapelle und der Wolfgang-Lindner-Band. 1990 Gründung eines
eigenen Orchesters. Auftritte bei Bällen, Festspielen und in der Wiener Stadthalle. Seit 1996 technischer
Leiter und Gesellschafter der Schlossfestspiele Langenlois, 1998 Gründung eines eigenen Tonstudios, 2001 Gründung
des eigenen Musikverlags, der sich vor allem auf Neubearbeitungen von Werken der Wiener Unterhaltungsmusik konzentriert
und zur Verbreitung der Wiener Musik beiträgt. Beraterfunktion bei der Organisation von Bällen der Stadt
Wien im In- und Ausland, Organisation von Benefizveranstaltungen, Unterstützung bei „Licht ins Dunkel“, Wiener
Rotes Kreuz, Sozialprojekte zugunsten von Menschen mit Behinderungen, aber auch Kulturprojekte. Förderung
junger Musiktalente. Mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich und der Goldenen Ehrenmedaille
des Roten Kreuzes wurde Axel Rot bereits ausgezeichnet. |