Entwicklungszusammenarbeit  

erstellt am
17. 10. 12

Schieder: Beitrag an notwendiger Entwicklungszusammenarbeit
Wien (sk) - In der heutigen Nationalratssitzung hat sich Finanzstaatssekretär Andreas Schieder für die Zusammenarbeit der internationalen Finanzinstitutionen eingesetzt. "Die internationalen Finanzinstitutionen, als Teil der multinationalen Entwicklungszusammenarbeit, erachte ich als sehr wichtig, gerade für kleine Länder", so Schieder am 16.10. Der Staatssekretär will jedoch nicht die multilaterale gegen bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ausspielen: "Gerade heute haben wir vorgestellt, dass im künftigen Haushalt 6,6 Millionen mehr auch für bilaterale Entwicklungsarbeit vorgesehen sind."

Vom Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) haben alleine in den letzten fünf Jahren 400 Millionen Menschen aus armen, ländlichen Gebieten profitiert und an Programmen teilgenommen. "Beispielsweise erhielten 4,4 Millionen Menschen - davon zwei Drittel Frauen - eine Ausbildung in landwirtschaftlichen Produktionstechniken", so Schieder.

Durch Errichtung und Verbesserung von 60.000 Klassenzimmern und Ausbildung von 720.000 Lehrerinnen und Lehrern hat der Asiatische Entwicklungsfonds 19 Millionen Schülerinnen und Schülern Zugang zu Bildung ermöglicht. Weiters wurden 252 Millionen Menschen beim Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten und Sozialeinrichtungen durch den Bau von 56 Kilometern Straßen unterstützt. "Das klingt jetzt so simpel, aber ohne Straßen kommen die Menschen nicht dorthin, wo sie Grundsätzliches lernen können", sagte der Staatssekretär.

Zur Ausweitung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) stellte Schieder klar, dass es lediglich um die Ausweitung des Gebietes für die Programme geht. "Dabei gibt es keine finanziellen Auswirkungen für Österreich, da nur das Projektgebiet, nicht aber die Größe der Einlagen erweitert wird." Während Österreich 143 Millionen Euro eingezahltes Kapital und 2,2 Prozent an der EBRD hält, profitiert die österreichische Wirtschaft mit rund 100 Millionen Euro jährlich an den Programmen der Europäischen Entwicklungsbank. "Hier sehen wir die gute Kombination von wirtschaftlichen Möglichkeiten und Hilfe für andere Länder", unterstrich der Finanzstaatssekretär.

 

 Lopatka: Fortschritte im Kampf gegen Hunger machen Mut für unsere Entwicklungszusammenarbeit
Wien (bmeia) - Weltweit ist fast jeder achte Mensch unterernährt. Laut UN-Welternährungs- organisation FAO leiden 868 Millionen Menschen Hunger, ein Drittel davon lebt in Afrika südlich der Sahara. Landwirtschaftliche Produktion und der gerechte Zugang zu Nahrung werden infolge des Klimawandels, fehlender Strukturen in den Entwicklungsländern sowie unzureichender Verteilungspolitik zunehmend erschwert.

„Trotz dieser Herausforderungen wurden in den letzten Jahren signifikante Fortschritte im Kampf gegen den Hunger erzielt“, erklärt Reinhold Lopatka, Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, am 16.10. anlässlich des Welternährungstages und des Internationalen Tages der Armut am 17.10. „Das erste Millenniumsziel, die Halbierung der Zahl der weltweit hungerleidenden Menschen bis 2015, konnte nach Berechnungen der Weltbank bereits 2009 erreicht werden. Diese Erfolge machen Mut und geben Zuversicht für unser weiteres Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit.“ Denn es besteht weiterhin ein starkes geographisches Ungleichgewicht, im Kampf gegen den Hunger. Während asiatische und lateinamerikanische Länder dank ihrer dynamischen Entwicklung beträchtliche Erfolge verzeichnen konnten, bleiben andere Regionen hinter den Zielen zurück und erfordern weiterhin große Anstrengungen.

„Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) und ihre Partnerinnen und Partner setzen sich insbesondere für die Verbesserung von Lebensbedingungen und Entwicklungschancen im ländlichen Raum ein“, betont Lopatka. „Es geht darum, geeignete Rahmenbedingungen für sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu schaffen.“ Dazu gehören Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, Erhalt der natürlichen Ressourcen, gleicher Zugang zu sozialen und wirtschaftlichen Dienstleistungen und Infrastruktur sowie die Einbindung der Bevölkerung in politischen Entscheidungsprozessen.

Als Beispiel einer erfolgreichen Partnerschaft erwähnt Lopatka das Engagement in Burkina Faso, wo Österreich in Zusammenarbeit mit der zuständigen Regionalbehörde eine der ärmsten Regionen des Landes, Boucle de Mouhoun, unterstützt. Mit Mitteln der OEZA wurde ein regionaler Entwicklungsfonds eingerichtet, der von lokalen Partnern verwaltet wird. Auch in Äthiopien, Mosambik und Georgien konnten in den letzten Jahren ähnliche Erfolge erzielt werden. „Österreichs Form der Partnerschaften und unsere besondere Betonung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit hat die OECD erst jüngst als vorbildhaft für andere Geber bezeichnet“, erinnert der Staatssekretär.

Neben der bilateralen Ebene engagiert sich Österreich auch über seine Mitgliedschaft bei den internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) zur weltweiten Nahrungsmittelsicherheit bei. Durch IFIs werden Entwicklungsländer auf vielfache Weise unterstützt: Die Förderung nachhaltige Bewässerungssysteme, Gewährung landwirtschaftliche Kredite, Zugang zu Märkten oder der Aufbau sozialer Sicherheitsnetze sind hier beispielgebend.

„Kein Land wird die großen Probleme unserer Zeit alleine lösen können. Das Zusammenspiel der internationalen EZA mit nationalen Regierungen, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor ist eine wesentliche Voraussetzung, um auch in Zukunft Erfolg zu haben,“ so Lopatka abschließend.
     

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