Im Mittelpunkt steht eine qualitative, regionale und kreislauforientierte Produktion:
Innsbruck (lk) - Neue Vermarktungswege, eine Innovationsdatenbank, flexible Ausbildung und strategische
Beratung sollen Tirols Landwirtschaft bis 2020 prägen und damit auch langfristig fit für die Zukunft
machen. Im Mittelpunkt der strategischen Neuausrichtung steht eine qualitative, regionale und kreislauforientierte
Produktion.
„Tirols Bevölkerung und unsere Gäste erwarten sich qualitativ hochwertige Lebensmittel und Dienstleistungen.
Das kann und soll die Tiroler Landwirtschaft in Zukunft leisten“, betont Tirols Landwirtschaftsreferent LHStv Anton
Steixner. Über 120 Personen aus verschiedensten Bereichen, wie etwa der Landwirtschaft, Wirtschaft, Tourismus,
Verwaltung und Wissenschaft waren am Erstellungsprozess der Zukunftsstrategien der Tiroler Landwirtschaft 2020
beteiligt.
Professionelle Begleitung für bäuerliche Familien
„Durch neue Vermarktungsformen, Innovationen und gezielte Ausbildungen soll die Landwirtschaft unabhängiger
werden. Unsere bäuerlichen Familien und Betriebe werden auf diesem Weg zu einem neuen Selbstbewusstsein von
einer neuen Servicestelle beim Land Tirol begleitet und professionell unterstützt – ein Weg zu regionaler
Vielfalt und Qualität für den Tiroler Markt“, betonte LHStv Steixner in der Landespressekonferenz.
„Bauer und Bäuerin zu sein ist ein sehr schöner Beruf. Noch schöner ist es, wenn der Bauer und die
Bäuerin von ihrer Arbeit auch leben können. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Maßnahmen,
die aus dieser Strategie entstehen, zu einer höheren Wertschöpfung auf den bäuerlichen Betrieben
beitragen“, meinte der Landwirtschaftsreferent weiter. „Wenn sich nämlich die Tiroler Landwirtschaft mit einer
Qualitätsstrategie am regionalen Markt positioniert, gewinnen nicht nur der Bauer und die Bäuerin, sondern
auch die Tiroler Bevölkerung durch heimische, vielfältige Lebensmittel und Dienstleistungen. Aber auch
die bäuerlichen Betriebe gewinnen durch direkte Wertschöpfung, die Umwelt durch eine kreislauforientierte
Bewirtschaftung, der Tourismus durch eine gepflegte Landschaft und die bäuerliche Jugend durch eine gute Zukunftsperspektive.
Denn die bäuerlichen Familien sind unentbehrlich für die Tiroler Landwirtschaft und daher Angelpunkt
für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Zukunftsstrategie!“
Verbesserung der Arbeitsabläufe als ein Schlüsselfaktor
„Die Produkte und Dienstleistungen von Betrieben weiter spezialisieren und entwickeln sowie vervielfältigen“,
lautet das Motto von Gottfried Tappeiner von der Universität Innsbruck, der die inhaltliche Diskussion zur
Strategie geleitet hat. „Es braucht neue Vermarktungsformen und neue Kooperationsformen sowie eine Verbesserung
der Arbeitsabläufe“, stellte der Universitätsprofessor fest. „Für viele von uns ist es klar, auf
Urlaub zu fahren oder regelmäßig Freizeit zu haben. Das muss auch für die bäuerlichen Familien
möglich sein.“
Landwirtschaft für die Jugend attraktivieren
Ins selbe Horn stößt auch Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger: „Damit der landwirtschaftliche
Betrieb im Haupt- und Nebenerwerb den jungen Menschen attraktiv erscheinen kann, muss er für die Lebensqualität
auch materielle Sicherheit und einen hohen Gestaltungsspielraum bieten.“
Noch heuer erste Projekte
Alois Poppeller, Vorstand der Gruppe Agrar im Land Tirol: „Die Umsetzung der Strategie erfolgt in einzelnen Projekten,
die von einer Arbeitsgruppe beim Land Tirol sowie einer Anlauf- und Servicestelle gestartet beziehungsweise unterstützt
werden. Erste Aktionsfelder sind dabei schon gefunden:
Ein Innovationsschalter – eine Datenbank, in der innovative Projekte und Höfe gesammelt werden, Entwicklung
neuer überbetrieblicher Vermarktungswege und Internetvermarktung, Fortführung eines einheitlichen Tiroler
Markenkonzeptes, Umstellung auf eine strategische Betriebsberatung und gezielte Ausbildung sowie Möglichkeiten
für junge, neugierige BetriebsnachfolgerInnen. Die ersten Projekte sollen noch dieses Jahr starten. |