Neue Strategien sollen Tirols Landwirtschaft für die Zukunft fit machen   

erstellt am
17. 10. 12

Im Mittelpunkt steht eine qualitative, regionale und kreislauforientierte Produktion:
Innsbruck (lk) - Neue Vermarktungswege, eine Innovationsdatenbank, flexible Ausbildung und strategische Beratung sollen Tirols Landwirtschaft bis 2020 prägen und damit auch langfristig fit für die Zukunft machen. Im Mittelpunkt der strategischen Neuausrichtung steht eine qualitative, regionale und kreislauforientierte Produktion.

„Tirols Bevölkerung und unsere Gäste erwarten sich qualitativ hochwertige Lebensmittel und Dienstleistungen. Das kann und soll die Tiroler Landwirtschaft in Zukunft leisten“, betont Tirols Landwirtschaftsreferent LHStv Anton Steixner. Über 120 Personen aus verschiedensten Bereichen, wie etwa der Landwirtschaft, Wirtschaft, Tourismus, Verwaltung und Wissenschaft waren am Erstellungsprozess der Zukunftsstrategien der Tiroler Landwirtschaft 2020 beteiligt.

Professionelle Begleitung für bäuerliche Familien
„Durch neue Vermarktungsformen, Innovationen und gezielte Ausbildungen soll die Landwirtschaft unabhängiger werden. Unsere bäuerlichen Familien und Betriebe werden auf diesem Weg zu einem neuen Selbstbewusstsein von einer neuen Servicestelle beim Land Tirol begleitet und professionell unterstützt – ein Weg zu regionaler Vielfalt und Qualität für den Tiroler Markt“, betonte LHStv Steixner in der Landespressekonferenz.

„Bauer und Bäuerin zu sein ist ein sehr schöner Beruf. Noch schöner ist es, wenn der Bauer und die Bäuerin von ihrer Arbeit auch leben können. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Maßnahmen, die aus dieser Strategie entstehen, zu einer höheren Wertschöpfung auf den bäuerlichen Betrieben beitragen“, meinte der Landwirtschaftsreferent weiter. „Wenn sich nämlich die Tiroler Landwirtschaft mit einer Qualitätsstrategie am regionalen Markt positioniert, gewinnen nicht nur der Bauer und die Bäuerin, sondern auch die Tiroler Bevölkerung durch heimische, vielfältige Lebensmittel und Dienstleistungen. Aber auch die bäuerlichen Betriebe gewinnen durch direkte Wertschöpfung, die Umwelt durch eine kreislauforientierte Bewirtschaftung, der Tourismus durch eine gepflegte Landschaft und die bäuerliche Jugend durch eine gute Zukunftsperspektive. Denn die bäuerlichen Familien sind unentbehrlich für die Tiroler Landwirtschaft und daher Angelpunkt für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Zukunftsstrategie!“

Verbesserung der Arbeitsabläufe als ein Schlüsselfaktor
„Die Produkte und Dienstleistungen von Betrieben weiter spezialisieren und entwickeln sowie vervielfältigen“, lautet das Motto von Gottfried Tappeiner von der Universität Innsbruck, der die inhaltliche Diskussion zur Strategie geleitet hat. „Es braucht neue Vermarktungsformen und neue Kooperationsformen sowie eine Verbesserung der Arbeitsabläufe“, stellte der Universitätsprofessor fest. „Für viele von uns ist es klar, auf Urlaub zu fahren oder regelmäßig Freizeit zu haben. Das muss auch für die bäuerlichen Familien möglich sein.“

Landwirtschaft für die Jugend attraktivieren
Ins selbe Horn stößt auch Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger: „Damit der landwirtschaftliche Betrieb im Haupt- und Nebenerwerb den jungen Menschen attraktiv erscheinen kann, muss er für die Lebensqualität auch materielle Sicherheit und einen hohen Gestaltungsspielraum bieten.“

Noch heuer erste Projekte
Alois Poppeller, Vorstand der Gruppe Agrar im Land Tirol: „Die Umsetzung der Strategie erfolgt in einzelnen Projekten, die von einer Arbeitsgruppe beim Land Tirol sowie einer Anlauf- und Servicestelle gestartet beziehungsweise unterstützt werden. Erste Aktionsfelder sind dabei schon gefunden:

Ein Innovationsschalter – eine Datenbank, in der innovative Projekte und Höfe gesammelt werden, Entwicklung neuer überbetrieblicher Vermarktungswege und Internetvermarktung, Fortführung eines einheitlichen Tiroler Markenkonzeptes, Umstellung auf eine strategische Betriebsberatung und gezielte Ausbildung sowie Möglichkeiten für junge, neugierige BetriebsnachfolgerInnen. Die ersten Projekte sollen noch dieses Jahr starten.
     
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