Wiener Linien: Orientierungshilfen im Öffi-Verkehr   

erstellt am
16. 10. 12

15. Oktober stand im Zeichen blinder und sehbehinderter Menschen
Wien (rk) - Rund 2,4 Millionen Fahrgäste sind tagtäglich im Netz der Wiener Linien unterwegs. Unter ihnen auch zahlreiche Menschen, die auf Grund einer Beeinträchtigung über besondere Bedürfnisse verfügen. Die Wiener Linien sind sich ihrer Verantwortung bewusst und sorgen mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten dafür, dass alle Menschen in Wien barrierefrei mit U-Bahn, Bim und Bus sicher unterwegs sein können. Der 15. Oktober steht seit 1969 im Zeichen blinder und sehbehinderter Menschen. An diesem Tag riefen die Vereinten Nationen zum ersten Mal den "Internationalen Tag des weißen Stocks" aus, der gleichzeitig als Schutz- und Erkennungszeichen weltweit bekannt ist.

Barrierefreie Informationen
Bereits die Homepage der Wiener Linien http://www.wienerlinien.at verfügt über einen eigenen barrierefreien Bereich, der einfach über die Startseite angesteuert werden kann. Auf dieser Seite sind nicht nur die Schriftgrößen beliebig veränderbar, sondern auch alle Informationen mit sogenannten Screen-Reader-Programmen abrufbar. Vor Fahrtantritt können sich blinde und sehbehinderte Personen vorab über barrierefreie Ein- und Ausstiege bzw. stufenfrei erreichbare Haltestellen informieren und sich mit der Online-Fahrplanauskunft die passende Verbindung heraussuchen

Blindengerechte Ausrüstung von Stationen und Fahrzeugen
Das Wiener U-Bahn-System wurde vollständig barrierefrei gestaltet und ist mit Aufzügen und/oder Rampen ausgerüstet. Die Aufzüge wurden speziell für blinde Fahrgäste mit taktilen Druckknöpfen in Braille-Schrift ausgerüstet und Stockwerksansagen informieren über die momentane Position. Zur leichteren Orientierung sind 97 Prozent aller Stationen im U-Bahnnetz mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Diese führen die Fahrgäste vom Bahnsteig zu Aufzügen, Stiegen, Fahrtreppen und Ausgängen. Aber auch die barrierefreie Gestaltung der Straßenbahn- und Busstationen wird vorangetrieben. Sogenannte Fahrbahnaufdoppelungen ermöglichen einen nahezu ebenen Einstieg ins Fahrzeug. Eine wichtige Rolle spielen dabei über 240 ULF-Straßenbahnen und rund 500 Niederflur-Busse, die im Netz der Wiener Linien bereits im Einsatz sind und den Zugang erleichtern. Die Wiener Linien haben es sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, bis 2016 das gesamte Netz barrierefrei zu gestalten.

Projekte im Zeichen der Barrierefreiheit
Um die Barrierefreiheit im Wiener-Linien-Netz weiter voranzutreiben, arbeiten die Wiener Linien mit zahlreichen Partnern an der Umsetzung zahlreicher Projekte. So wird in Kürze ein erster Prototyp in Form einer multisensuellen Infostelle den Betrieb aufnehmen, der standortbezogene Informationen über das aktuelle Verkehrsgeschehen an unterschiedlichen Standorten visuell, akustisch, taktil und in Gebärdensprache informieren soll. In einem weiteren Kooperationsprojekt mit der FH Joanneum wird an einem Navigationssystem gearbeitet, das blinden und sehbehinderten Personen das Auffinden von Haltestellen erleichtern soll. In einem weiteren Schritt wird es den Fahrgästen möglich sein, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren um beispielsweise einen Einstiegswunsch vorab beim Fahrer anzumelden.
     
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