Eine Ausstellung als Einblick und Kommentar/ 14. November 2012 bis 17. Februar 2013
Wien (volkskundemuseum) - Mit dieser experimentellen Sonderausstellung, die Objekte und Fotografien
der Sammlung des Volkskundemuseums mit poetischen Texten namhafter Autor_innen in Beziehung setzt, gibt es von
14. November 2012 bis 17. Februar 2013 einen kleinen aber besonders feinen Beitrag zu Eyes On – Monat der Fotografie
Wien im Gartenpalais Schönborn.
Mit der historischen Praxis des Bibelstechens – Auswahl und Interpretationunter Einsatz des Zufalls – werden Fotografien
der Fotosammlung des Österreichischen Museums für Volkskunde mit Objekten aus der Schausammlung dieses
Museums kombiniert. Zu den dabei entstehenden Foto-Objekt-Kombinationen schreiben Autor_innen assoziative Texte,
die es in der Ausstellung zu hören gibt. Der Eindruck, den diese Begegnung von Objekten, Fotografien und Geschichten
erzeugt, holt diese historischen Objekte auf eine sehr freie Art und Weise in die Gegenwart. Die Ausstellung „Mikrofotografisches
Bibelstechen – Eine Ausstellung als Einblick und Kommentar“ ist ein Experiment, das sich mit Möglichkeiten
der Deutung musealer Exponate neben der wissenschaftlichen Einordnung beschäftigt.
Bibelstechen ist eine Exegese- und Weissagun! gstechnik, bei der die Bibel an einer zufällig gewählten
Stelle aufgeschlagen wird; so wählt man blind eine Textstelle und legt diese einer Fragestellung entsprechend
aus. Dieses Prinzip einer zufälligen Auswahl und anschließenden Interpretation des Ergebnisses diente
dazu, vierzehn Objekte aus der Schausammlung und vierzehn Fotografien aus der Fotosammlung des Österreichischen
Museums für Volkskunde auszuwählen. Wiederum nach dem Zufallsprinzip wurden diese Fotografien und Objekte
zusammengeführt und die Duette für die Autor_innen ausgesucht.
Für die Ausstellung verlassen die Objekte die Schausammlung, werden dort durch temporäre Stellvertreter
ersetzt und in einem Sonderausstellungsraum in Kombination mit den Fotografien und den über Kopfhörer
abhörbaren Geschichten präsentiert.
Dieses experimentelle Ausstellungsformat fordert mit seinem freien assoziativen Spiel dazu heraus, an diesen Kombinationen
die Geschichten, die jede_r von uns imm! er mit sich herumträgt, zu entzünden. So soll es zu einer Verlebendigung
von Geschichte aus unserer Gegenwart heraus und in sie hinein kommen.
Ein Projekt von Herbert Justnik (Kurator des Volkskundemuseums) und Matthias Klos, (Künstler) im Rahmen von
Eyes On – Monat der Fotografie Wien.
AutorInnen
Ann Cotten (Schriftstellerin)
Paul Divjak (Polyartist)
Tina Glaser (Autorin)
Gregor Guth (Schriftsteller)
Mathias Illigen (Autor)
Mara Mattuschka (Künstlerin)
Hanno Millesi (Schriftsteller)
Helmut Neundlinger (Autor)
Martin Prinz (Schriftsteller)
Kathrin Röggla (Schriftstellerin)
Nina Schedlmayer (Journalistin)
Claudia Slanar (Kritikerin)
Andrea van der Straeten (Künstlerin)
Monika Wulz (Philosophin)
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