Kulturstadtrat Mailath begrüßt jüdische Vertriebene im Wiener Rathaus 

 

erstellt am
24. 10. 12

Jewish Welcome Service bringt 80 Personen aus 10 Nationen nach Wien
Wien (rk) - "Seit Jahren macht die Stadt Wien ihre Geschichte sichtbar. Dabei werden auch jene Menschen einbezogen, die sie selbst erlebt haben. Im Rahmen des Jewish Welcome Service sucht die Stadt Wien daher seit nunmehr über 30 Jahren aktiv Kontakt zu jenen, die damals aus ihrer Heimatstadt vertrieben wurden. So wurden bisher Tausende Vertriebene - manchmal zum ersten Mal seit Jahrzehnten - und ihre Nachkommen nach Wien geholt. In den nächsten Tagen ist abermals eine Gruppe in Wien zu Gast", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen eines Empfangs im Wiener Rathaus.

"Mit Empfängen wie diesen zeigt die Stadt Wien, wie wichtig ihr die öffentliche Wahrnehmung der Shoah-Überlebenden und ihrer Familien ist. Gleichzeitig wird damit auch ein Fenster in das heutige Wien geöffnet", so Susanne Trauneck, Generalsekretärin des Jewish Welcome Service.

Der Jewish Welcome Service Vienna ist diese Woche bis 28. Oktober Gastgeber einer Gruppe Jüdinnen und Juden, die in ihrer Jugend vertrieben wurden. Die Gruppe besteht aus insgesamt 80 Personen darunter auch viele Kinder und Enkelkinder. Die Gäste kommen aus den USA, Kanada, Israel, Argentinien, Mexico, Australien, England, Frankreich, Schweiz und Dänemark. Im Rahmen des Aufenthalts stehen Besuche jüdischer Einrichtungen, eine Stadtrundfahrt oder etwa ein Besuch beim Bundespräsidenten auf dem Programm. Finanziert wird die Tätigkeit des Jewish Welcome Service von der Stadt Wien, mit Unterstützung der Republik Österreich.

Erstmals unterstützt in diesem Jahr auch der Wiener Städtische Versicherungsverein, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group, die Arbeit des Jewish Welcome Service. Neben der Förderung von kulturellen und sozialen Projekten sieht sich der Wiener Städtische Versicherungsverein vor allem auch als Brückenbauer zwischen Kulturen und Generationen. Das Thema der Vertreibung und Rückkehr findet sich auch in seiner Geschichte. So waren Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Heimat Österreich verlassen mussten, maßgeblich am Wiederaufbau und nachhaltigen Erfolg des Unternehmens beteiligt.
Der Jewish Welcome Service

1980 wurde die Organisation auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Leopold Gratz und des Stadtrates Heinz Nittel gemeinsam mit dem 2007 verstorbenen Leon Zelman gegründet. Präsident ist der jeweilige Bürgermeister der Stadt Wien. Weitere Aufgaben neben dem Besuchsprogramm sind die Unterstützung von Gedenk-und Erinnerungsinitiativen sowie Information und Service für jüdische Wien-BesucherInnen. Darüber hinaus organisiert der Jewish Welcome Service auch Einladungen für die jüngere Generation.

 

 

 

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