Mitterlehner: KMU machen Wirtschaft innovativer und krisenfester – Mittelstandsbericht im Ministerrat
präsentiert: Klein- und Mittelbetriebe sind Rückgrat der heimischen Wirtschaft
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat dem Ministerrat am 23.10. den neuen
Mittelstandsbericht 2012 präsentiert. "Kleine und mittlere Unternehmen leisten einen entscheidenden Beitrag
zum Wohlstand in Österreich und machen die gesamte Volkswirtschaft krisenfester. Sie sind das starke Rückgrat
der heimischen Wirtschaft, weil sie solide Werte schaffen, aber auch flexibel und innovativ auf Konjunktureinbrüche
reagieren können", betont Mitterlehner. "Damit leisten KMU einen entscheidenden Beitrag, dass Österreich
heuer schon das elfte Jahr in Folge schneller wächst als die Eurozone", so Mitterlehner.
Laut Mittelstandsbericht waren zuletzt rund 307.700 KMU im Land aktiv, was rund 99,7 Prozent aller Betriebe entspricht.
Damit ist die Zahl der KMU von 2008 auf 2010 trotz des zwischenzeitlichen Konjunktureinbruchs im Jahr 2009 um 2,7
Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten stieg in diesem Zeitraum leicht um 0,3 Prozent auf 1,8 Millionen,
das entspricht mehr als zwei Drittel aller unselbstständig Erwerbstätigen. Insgesamt erwirtschafteten
heimische KMU im Jahr 2010 mit 398 Milliarden Euro rund 63 Prozent aller Nettoumsätze und mit 99 Milliarden
Euro rund 58 Prozent der Bruttowertschöpfung. Eine positive Entwicklung gab es auch bei der durchschnittlichen
Eigenkapitalquote der KMU: Diese betrug im Bilanzjahr 2010/2011 28,5 Prozent, was einem Anstieg von 3,5 Prozentpunkten
gegenüber 2008/2009 entspricht.
Der Mittelstandsbericht zeigt, dass Österreich bei der Umsetzung des Small Business Act - das sind die zehn
Grundsätze der europäischen KMU-Politik - über dem EU-Schnitt liegt. Das belegt auch ein aktueller
Bericht der EU-Kommission, wonach im Vergleich der EU-27 zuletzt nur die KMU in Österreich und Deutschland
ihre Bruttowertschöpfung und ihren Beschäftigungsstand vor der Krise 2008 übertreffen konnten. Bei
Österreich lobt die EU-Kommission vor allem den guten Zugang zu Finanzierungen, die hervorragende Fachkräfte-Ausbildung,
die breit gefächerte Innovationsförderung sowie den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. Als europäische
Best-Practice-Beispiele gelten die Internationalisierungsoffensive, die Finanzierungsförderungen von aws und
ÖHT, die Programme der FFG, die Förderaktion für die thermische Sanierung, das Unternehmensserviceportal
und das Gewerberegister Neu. Positiv hervorgehoben wird auch das Entbürokratisierungsprogramm "Verwaltungskosten
senken für Unternehmen".
Jungunternehmerfonds gegen Risikokapital-Mangel
Handlungsbedarf besteht beim Zugang zu Risikokapital, das von KMU in Österreich nur unterdurchschnittlich
genutzt wird. "Um das zu verbessern und den Weg vom Start-Up zum Weltmarktführer auch in Österreich
zu erleichtern, stellen wir 2013 zwei neue Jungunternehmerfonds auf, die schrittweise 110 Millionen Euro in junge
Unternehmen investieren werden", bekräftigt Mitterlehner. Das Maßnahmenpaket besteht aus einem
Gründerfonds für die langfristige Risikofinanzierung und den optimalen Zugang zu allen Angeboten der
Austria Wirtschaftsservice (aws) sowie dem Business Angel Fund, der neben Risikokapital Know-how und Netzwerke
in die jungen Unternehmen einbringt.
Der alle zwei Jahre herausgegebene Mittelstandsbericht wird im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der KMU-Forschung
Austria erstellt und orientiert sich im Aufbau an den Grundsätzen des europäischen Small Business Act.
|