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Staatsbürgerschaft
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erstellt am
05. 11. 12
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Kurz:
Mindeststandards für alle Mitgliedsländer
Der Staatssekretär erhält zu den Plänen einer Neuregelung der Staatsbürgerschafts-
vergaben, in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ Unterstützung vom Bevölkerungsexperten Rainer Münz.
Wien (övp-pd) - Staatssekretär Sebastian Kurz kann sich für die Verleihung von Staatsbürgerschaften
innerhalb der EU einheitliche Mindeststandards für alle Mitgliedsländer vorstellen. Eine gänzliche
Vereinfachung der Kriterien sieht Kurz jedoch nicht, da die Voraussetzungen in den einzelnen Staaten viel zu unterschiedlich
sind. Unterstützung erhielt der Staatssekretär unter anderem von dem Bevölkerungsexperten Rainer
Münz. Dieser argumentiert in der ORF-Sendung „Im Zentrum“, dass ein ähnliches System, welches einen gewissen
Spielraum vorgibt, die EU bereits bei der Mehrwertsteuer eingeführt hat.
Rechte Hetzer und linke Träumer
ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch unterstützt die Pläne von Staatssekretär Sebastian Kurz:
„Die österreichische Staatsbürgerschaft ist ein hohes Gut - aber auch hier muss sich Leistung lohnen.“
Wer ausgezeichnet integriert ist, bekommt die Staatsbürgerschaft nach sechs Jahren. Wer ausreichend integriert
ist, nach zehn Jahren. Wer diese Standards nicht erfüllt, bekommt sie gar nicht.
Rauch erteilt sowohl rechten Hetzern als auch linken Träumern eine klare Absage und stellt klar: "Zwischen
jenen, die Migranten generell kriminalisieren und für Panikmache missbrauchen, und denen, die am liebsten
jeden pauschal einbürgern würden, steht die ÖVP als einzig vernünftige Kraft in der Mitte."
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Strache: Kurz völlig daneben
Staatsbürgerschaft nicht ausverkaufen
Wien (fpd) - Als "völlig daneben", bezeichnete der freiheitliche Bundesparteiobmann
HC Strache die Aussagen von ÖVP-Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz in der ORF-Diskussionssendung
"Im Zentrum" vom 04.11. "Die Österreichische Staatsbürgerschaft ist ein hohes Gut und
darf nicht nach Belieben verschleudert werden", betonte Strache.
Der Plan des Staatssekretärs, die Staatsbürgerschaft bereits nach sechs Jahren zu vergeben, wenn der
Betreffende ehrenamtlich drei Jahre in einem Verein gearbeitet habe, sei bereits in der Sendung ad absurdum geführt
worden, sagte Strache. Habe doch eine türkische Studentin berichtet, dass sie beim Verein Ute Bock ihr Ehrenamt
verrichtet habe, wo es nachweislich darum geht Asylmissbrauchern ihren illegalen Aufenthalt möglichst zu verlängern,
zeigte Strache die Skurrilität dieser Idee auf. "Als nächstes zählt dann für Kurz als
Ehrenamt, wenn man einen Bombenbastelkurs bei einem radikal-islamistischen Verein absolviert", so Strache.
"Die Staatsbürgerschaft soll der feierliche Höhepunkt des Integrationsprozesses sein und ausschließlich
an Personen verliehen werden, die sich mit dem Land identifizieren und auch unsere Sitten und Gebräuche annehmen",
betonte Strache, der die derzeit geltende 10-Jahresregelung für angebracht hält. "Ein österreichischer
Pass ist international höchst angesehen und darf nicht aus ideologischen Gründen verschenkt werden",
so Strache.
Ebenso müsse den Wünschen von SPÖ und Grünen entschieden entgegengetreten werden, die die Staatsbürgerschaft
jedem verleihen wollen, der sie haben will, sagte Strache. Die Intention dahinter sei ebenso klar wie unanständig.
"Rot und Grün sind mit ihrer Politik bei den Österreichern gescheitert und hoffen sich so Dankbarkeitswähler
mit der Staatsbürgerschaft zu erkaufen", zeigte Strache die wahren Beweggründe der beiden Linksparteien
auf.
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Burgstaller: Regelung für "Putativ-Österreicher"
gefordert
Mit Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetzes soll klarer Lösungsweg verankert
werden
Salzburg (lk) - In dieser Woche stehen auf Bundesebene die Verhandlungen zur Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetzes
zwischen den Regierungsparteien bevor. Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller erinnerte am 02.11. daran, dass hier
eine Lösung für "Putativ-Österreicher" gefunden werden muss. Bei "Putativ-Österreichern"
handelt es sich um Personen, die teilweise über Jahrzehnte als österreichische Staatsbürger gegolten
haben, denen österreichische Reisepässe ausgestellt wurden, die oftmals auch den Wehrdienst abgeleistet
haben, ihren vermeintlichen Status als österreichische Staatsbürger allerdings aus diversen Gründen
verloren haben.
So gibt es Fälle, in denen die Eltern von Betroffenen noch vor deren Geburt eine ausländische Staatsbürgerschaft
angenommen haben, ohne die österreichischen Behörden davon zu informieren. Wenn das festgestellt wird,
verlieren die Kinder die österreichische Staatsbürgerschaft, obwohl sie lange als Österreicherinnen
oder Österreicher gegolten haben.
"Für die Betroffenen, die ohne eigenes Verschulden von einem Tag auf den anderen ohne Staatsbürgerschaft
dastehen, ist das ein untragbarer Zustand. Die Novelle des Staatsbürgerschaftsgesetzes sollte genützt
werden, solche Fälle künftig in einem gesetzlich klar definierten Rahmen im Interesse der Betroffenen
lösen zu können", so Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die sich aufgrund eines Salzburger Falls
bereits Mitte des Jahres an die zuständige Innenministerin gewandt und die Lösung derartiger Fälle
bei der anstehenden Gesetzesnovelle angeregt hatte.
In Österreich gibt es bis zu 40 Fälle pro Jahr. Eine mögliche Lösung könnte sein, dass
alle Personen, die über einen Zeitraum von 15 Jahren einen österreichischen Pass besessen oder Wehrdienst
abgeleistet haben, die Staatsbürgerschaft rückwirkend wieder zuerkannt bekommen.
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Pollak: Ausschluss von Geringverdienern von der Staatsbürgerschaft
stoppen!
SOS Mitmensch appelliert an Integrationsstaatsekretär: Soziale Kluft nicht noch weiter
vergrößern
Wien (sos mitmensch) - SOS Mitmensch hat in einem Offenen Brief an Integrationsstaat- sekretär
Sebastian Kurz appelliert, den Ausschluss von sozial Schwachen von der Staatsbürgerschaft und vom Wahlrecht
zu stoppen. Es gebe kein einziges vernünftiges Argument, warum Geringverdiener von wichtigen demokratischen
Rechten sowie vom Zugang zum Staatsdienst ausgeschlossen sein sollten. Ganz im Gegenteil, es könne doch nicht
unser Ziel sein, die Kluft zwischen sozial Schwachen und dem Rest der Gesellschaft noch weiter zu vergrößern,
so die Menschenrechtsrechtsorganisation in ihrem Brief an Kurz.
"Als einzigen Grund für den in seinem Staatsbürgerschafts-Modell festgeschriebenen Ausschluss von
Geringverdienern hat Kurz bisher genannt, dass er die Zuwanderung ins soziale Netz verhindern wolle. Doch eigentlich
müsste Kurz wissen, dass es sich bei den AnwärterInnen auf die Staatsbürgerschaft um Menschen handelt,
die bereits längst dauerhaft legal in Österreich niedergelassen sind", so Alexander Pollak, Sprecher
von SOS Mitmensch. Und Pollak weiter: "Schon jetzt steigt als Folge der bestehenden Ausschlussmechanismen
von Jahr zu Jahr der Anteil der Geringverdiener, die nicht wahlberechtigt sind." "Ohne Behebung dieses
Demokratiedefizits kann von Integration nicht ernsthaft gesprochen werden", so auch Prof. Rainer Bauböck,
Politikwissenschaftler am European University Institute und Mitglied des neu gegründeten unabhängigen
Integrations-Expertenrates. Der Expertenrat schlägt unter anderem den Abbau der ungerechten Einkommenshürden
für den Staatsbürgerschaftserwerb vor: Personen mit niedrigem Einkommen, wie etwa allein erziehende Mütter
oder Teilzeitbeschäftigte, sollen wieder eine Chance auf Staatsbürgerschaft und Wahlrecht erhalten.
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