Mehr als 30 Einsatzübungen im Zuge der Inbetriebsetzung der neuen Hochleistungsstrecke
Wien-Meidling - St. Pölten absolviert
Wien (öbb) - Die ÖBB legen großen Wert auf Sicherheit - während des Baus genauso
wie im Betrieb wird eng mit den Einsatzkräften zusammengearbeitet, um bei einem Notfall effiziente Hilfe leisten
zu können. Im Zuge der Inbetriebsetzung der 60 km langen Hochleistungsstrecke Wien-Meidling - St. Pölten
im Dezember 2012 fanden mehr als 30 Einsatzübungen, davon 4 Großübungen ("Herkules",
"Taurus", "Barbara" und "Florian") mit Blaulichtorganisationen statt.
"Mit der Großübung "Florian" wurden die Einsatzübungen für den Ernstfall in
den Neubautunnels sehr erfolgreich und ohne Zwischenfälle abgeschlossen", so der Vorstandssprecher der
ÖBB-Infrastruktur AG, Andreas Matthä. "Trotz der geringen Unfallwahrscheinlichkeit in einem Eisenbahntunnel
ist es wichtig, angemessene Sicherheitsstandards zu gewährleisten, die den Ablauf eines Notfalls im Tunnel
miteinbeziehen", betont Matthä.
"Die Übungsserie hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Einsatzorganisationen sowohl untereinander
als auch über Landesgrenzen hinweg vorbildlich zusammenarbeiten", so Gerald Hillinger, Branddirektor
von Wien und Josef Buchta, Landesfeuerwehrkommandant Niederösterreich, unisono.
Für den Landesrettungskommandant Werner Kraut vom Roten Kreuz Niederösterreich ist es "wichtig,
an groß angelegten Übungen wie diesen teilzunehmen, da es hier sehr auf das Zusammenspiel der unterschiedlichen
Einsatzkräfte ankommt, damit im Ernstfall dann eine reibungslose und schnelle Abwicklung möglich ist."
"Gerade in grenznahen Einsatzgebieten mit dem Bundesland Niederösterreich ist es von enormer Wichtigkeit
im Sinne einer integrierten Einsatzleitung im Bereich des Rettungsdienstes gemeinsame Übungen durchzuführen.
Im Zuge dieser Einsatzübung wurde wieder einmal bestätigt, dass die Zusammenarbeit zwischen der Wiener
Berufsrettung und den niederösterreichischen Rettungsorganisationen optimal funktioniert", so der Wiener
Rettungsdienstleiter Jochen Haidvogel.
"Florian" - Letzte Großübung im Wienerwaldtunnel
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften probte bei der Übung "Florian" den Ernstfall - den
Zusammenstoß und die Entgleisung zweier Züge im Wienerwaldtunnel. Der Wienerwaldtunnel ist einer von
insgesamt acht Tunnels der neuen Hochleistungsstrecke Wien-Meidling - St. Pölten. Übungsziele von "Florian"
waren eine rasche Alarmierung, eine schnelle Einrichtung der Einsatzleitung und eine effektive Zusammenarbeit der
ÖBB mit den Einsatzkräften vor Ort. Neben ÖBB-Einsatzleiter und Notfallkoordinatoren waren ca. 350
Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Polizei sowie Behörden an der Übung beteiligt. Sie wurden
dabei von 50 Laiendarstellern unterstützt, die für eine realistischere Simulierung "unverletzte"
und "verletzte" Fahrgäste gespielt haben.
Probe erfolgreich absolviert
Die Beteiligten waren sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf. Von allen Einsatzkräften wurden die gestellten
Aufgaben ruhig und koordiniert abgearbeitet. Alle "Verletzten" konnten gerettet und versorgt werden.
Die geprobten Abläufe haben perfekt funktioniert. Auch die Selbstrettung der Passagiere ist bei rechtzeitiger
Einleitung durch das Zugpersonal bei den relativ kurzen Fluchtwegen sehr gut möglich. Die Übung hat gezeigt,
dass die Verantwortlichen bei einem hoffentlich nie eintretenden Ernstfall im Tunnel bestens gerüstet sind.
Zwtl.: Sicherheit oberstes Gebot Die Tunnels der Hochleistungsstrecke Wien-Meidling - St. Pölten sind so ausgerüstet,
dass sich Personen bei einem Notfall selbst in Sicherheit bringen können. Wege entlang der Tunnelwand sind
mit einem Handlauf ausgerüstet, in dem eine LED-Beleuchtung integriert ist und führen im Abstand von
jeweils durchschnittlich 500 m zum nächsten Ausgang in einen sicheren Bereich. Sobald jemand eine Fluchttür
betätigt, setzt sich automatisch die Lüftungsanlage in Betrieb und verhindert das Eindringen von Rauch
in den Sicherheitsausgang. Für die alarmierten Feuerwehrkräfte steht eine Löschwasserleitung zur
Brandbekämpfung im Tunnel zur Verfügung. Notruffernsprecher ermöglichen eine Kontaktaufnahme mit
der Betriebsführungszentrale.
Letzte Vorbereitungen vor Inbetriebnahme der Strecke
Der Wienerwaldtunnel und der Lainzer Tunnel treffen sich unterirdisch im Knoten Hadersdorf und sind gemeinsam rund
25 km lang. Der Spatenstich für die Hochleistungsstrecke Wien - St. Pölten war 2003. Nachdem die Rohbauarbeiten
abgeschlossen wurden, begannen die Installationsarbeiten - im Bahnjargon spricht man von der eisenbahntechnischen
Ausrüstung. Hier wurden alle wesentlichen baulichen Maßnahmen zur Sicherheit in Eisenbahntunnels wie
Notrufsäulen, Beschilderungen, Beleuchtung, Löschwasserleitung umgesetzt. Diese Phase ging Mitte dieses
Jahres in die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme über, die derzeit unter anderem mit Schulungen für das
Personal auf Hochtouren läuft.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister Jährlich nutzen 450 Mio. Kunden
die Angebote des österreichischen Mobilitätsunternehmens ÖBB. Täglich fahren 6.500 Personen-
und Güterzüge - die größte E-Mobility-Flotte Österreichs - mit umweltfreundlichem Strom
aus 92 % erneuerbarer Energie. Die ÖBB bewegen mit Kundenorientierung und gesellschaftlicher Verantwortung
das System Bahn nachhaltig in Richtung Zukunft. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas
und bieten ihren Kunden die höchste Pünktlichkeit in der EU. Mit konzernweit rd. 40.800 MitarbeiterInnen
bei Bahn und Bus (davon 37.050 in Österreich, 3.750 im Ausland, zusätzlich 1.850 Lehrlinge) und Gesamterträgen
von rd. 6,25 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische Leitgesellschaft
des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
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