LTP van Staa hält Gastvortrag zur aktuellen Krise der EU aus der Sicht Tirols 

 

erstellt am
02. 11. 12

Jahrestreffen der Europäischen Stiftung für den Aachener Dom
Aachen/Innsbruck (lk) - Auf Einladung der Europäischen Stiftung für den Aachener Dom hielt Landtagspräsident Herwig van Staa anlässlich ihres heurigen Jahrestreffens in Aachen die Festrede zum Thema „Neue Chancen für Europa – Aktuelle Krise aus der Sicht Tirols“. Rückblickend auf die begangenen Fehler der EU beschrieb van Staa den aktuellen Ist-Stand aus seiner Sicht: „Wir alle erleben in Europa nicht eine Krise des Euro, sondern eine Krise von Staaten und Banken, die über Jahrzehnte mehr Geld ausgegeben als sie eingenommen haben“. Tatsache sei, dass die Menschen in globalisierten Märkten Freiheit, Frieden und Wohlstand nur gemeinsam mit einer starken Europäischen Union wahren könnten.

Der EU habe man lange Zeit zu Recht vorwerfen können, „regionenblind“ zu sein. Heute würden es gerade die Regionen sein, die eine große Chance für Europa in sich bergen. Als Vorbilder für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Regionen innerhalb der EU beschrieb LTP van Staa insbesondere die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) und den EVTZ „Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“. „Unsere Zukunft liegt ganz eindeutig in einem dezentralen, regional stärker organisierten Europa, das den Menschen das Gefühl der Zugehörigkeit gibt und ihnen Werte vermittelt, mit denen sie sich identifizieren können“, so van Staa. Zusammenarbeit und Austausch mache stark und durchsetzungsfähig, ein besseres Rezept, um die Krise zu meistern, gebe es nicht.

Tirol stand auch am Tag darauf im Rahmen einer Festmesse im Dom zu Aachen im Mittelpunkt. Altbischof Reinhold Stecher hielt vor voll besetzten Reihen eine bemerkenswerte Predigt, in der er nicht nur auf die Geschichte des Domes einging, sondern auch die europäische Geschichte näher beleuchtete und dabei insbesondere die Europäische Union und die aus ihr hervorgehende europäische Einigung als großes Friedenswerk hervorhob.

Die im Jahr 1995 errichtete Europäische Stiftung Aachener Dom verfolgt in erster Linie den Zweck, die schon bestehenden großen Anstrengungen zur Erhaltung dieses Sakralbaus zu intensivieren. Der Aachener Dom, der eng mit Persönlichkeit und Wirken Kaiser Karls des Großen verbunden ist, kann auf über 1200 Jahre Bestehen zurückblicken. Eine zweite wichtige Maxime der Stiftung ist es auch, den Dom in seiner besonderen geschichtsträchtigen Dimension im zusammenwachsenden Europa zu positionieren. Wie kaum eine andere Kirche erinnert der Dom an das gemeinsame christliche Fundament, auf dem das abendländische Europa entstanden ist. In ihm spiegelt sich die Idee eines nationenübergreifenden, gemeinsamen Europa wider.

In den vergangenen Jahren wurden so bekannte Persönlichkeiten wie der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker, der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert, der Präsident des Nationalrates i.R. Andreas Khol und der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder als Gastvortragende des jährlichen Stiftungstreffens eingeladen.

 

 

 

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