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erstellt am
31. 10. 12

Menschen mit ganz besonderen Bedürfnissen fordern Arbeitsplätze
Markt Allhau (blms) - Die Selbstvertretungsgruppe von Menschen in Beschäftigungstherapie bei „vamos“, einem gemeinnützigen Verein, der sich im südlichen Burgenland mit allen Themen der Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in alle Lebensbereiche befasst, arbeitet seit drei Jahren unter externer Moderation. Dies ist durch Gelder von „Licht ins Dunkel“ möglich. Diese Selbstvertretungsgruppe hat nun langfristige Forderungen zur Verbesserung ihrer beruflichen Position aufgestellt und präsentierte diese am 30.10. in Markt Allhau im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit. Die Hauptforderungen sind vor allem das Erreichen von sozialversicherungspflichtigen Dienstverhältnissen, damit eine eigene Sozialversicherung, Pensionsanspruch und ein eigenes Einkommen gesichert werden kann.

Die Selbstvertretungsgruppe von "vamos", die aus 8 Frauen und 5 Männer mit Lernschwierigkeiten besteht, setzt sich aus allen „vamos“-Arbeitsbereichen, wie Tischlerei, Büro/Öffentlichkeitsarbeit, Büro/Dienstleistung, Hauswirtschaft, Gärtnerei, Küche/Konditorei und Windisch-Minihof zusammen. Aus jedem Bereich gibt es zwei Ansprechpersonen sowie einen Gesamtsprecher und eine Stellvertreterin für alle BeschäftigungstherapieklientInnen. Diese Selbstvertretungsgruppe, die die Interessen aller BeschäftigungstherapieklientInnen und Klienten bei „vamos“ vertritt, trifft sich einmal im Monat mit externer Unterstützung. Zweimal pro Jahr werden ihre Anliegen mit der Geschäftsführung, einmal pro Jahr mit dem Vorstand besprochen.

„Wir wollen für unsere Arbeit in der Werkstätte einen gerechten Lohn, und nicht so, wie bisher, nur ein Taschengeld von monatlich 96 Euro erhalten. Wir wollen eine eigene Sozialversicherung, anstatt bei unseren Eltern mitversichert zu sein, einen Anspruch auf eine eigene Pension, einen gesetzlich gesicherten Urlaubsanspruch und die Möglichkeit, flexibel arbeiten zu können. Es sollte möglich sein, dass wir für eine bestimmte Zeit in der freien Wirtschaft arbeiten und dann auch wieder in der Werkstätte“, so Manuel Vorauer, Gesamtsprecher der SelbstvertreterInnengruppe.

Dazu Soziallandesrat Dr. Peter Rezar: „Ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist mit der Genehmigung des Projektes ‚UnterstützerInnenkreise‘ durch die Burgenländische Landesregierung bereits gelungen. In einem Pilotversuch können Menschen mit erheblichem Unterstützungsbedarf mit professioneller Begleitung und einer für das Burgenland neuen Methode sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze anstreben. Hinsichtlich der langfristigen Hauptforderungen zur Realisierung von sozialversicherungspflichtigen Dienstverhältnissen, damit eine eigene Sozialversicherung, Pensionsanspruch und ein eigenes Einkommen gesichert werden können, ist festzuhalten, dass auf Bundesebene bereits eine Arbeitsgruppe, in der alle Länder vertreten sind, installiert wurde, um für diese Problematik von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ehestmöglich eine adäquate österreichweite Lösung zu finden.“

 

 

 

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