Im November heben führende Molkereien die Preise an
Wien (bmlfuw) - Der Rückgang des österreichischen Erzeugermilchpreises ist im September
2012 endlich zum Stillstand gekommen: Im Schnitt zahlten die heimischen Molkereien 35,86 Cent brutto je kg beziehungsweise
32,02 Cent netto (ab Hof, bezogen auf 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß). Dies entspricht gegenüber dem Vormonat
August einem Plus von 0,4 Cent brutto. Ein Jahr zuvor, im September 2011, wurden noch 35,89 Cent netto gezahlt.
Dies geht aus den heute veröffentlichten vorläufigen Berechnungen der Agrarmarkt Austria hervor. Im November
2012 heben führende heimische Molkereien - etwa die NÖM und die Gmundner Milch - ihre Auszahlungspreise
an.
Der für den Monat September 2012 von der AMA ermittelte vorläufige Erzeugerpreis von 32,02 Cent netto
je kg bezieht sich bekanntlich auf den Durchschnitt aller Qualitäten. Betrachtet man nur den Auszahlungspreis
für konventionelle Milch, so kommt man auf einen Mittelwert von 31,14 Cent, während die Bauern für
Biomilch im Schnitt 37,48 Cent netto erhielten.
Rückläufiger Trend gestoppt
Wie berichtet, war der Milcherzeugerpreis neben den meisten anderen EU-Ländern auch in Österreich
seit Jahresanfang 2012 rückläufig. Der Hauptgrund dafür war die europaweit erhöhte Anlieferung,
die zu einem spürbaren Mengendruck führte. Im Jänner zahlten die heimischen Molkereien im Bundesschnitt
noch brutto 41,18 Cent je kg aus (bezogen auf 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß), im Februar 40,90 und im März
nur mehr 40,88 Cent. Bis Juni kam es zu einem kontiniuerlichen Rückgang auf 36,30 Cent, der sich im Juli mit
35,73 Cent und im August mit 35,46 Cent fortsetzte.
Milchanlieferung im September um 1,4% unter dem Vorjahresniveau
Die heimischen Milchbauern haben ihre Anlieferungen 2012 stark forciert. Die Menge lag im Jänner noch um 5,9%
über dem Vorjahresniveau. Im Februar machte das Plus noch 3,5% aus, im März 4,7%. Bis Juni (+3%) hielt
dieser Trend an, dann verringerte sich - neben dem saisonalen Rückgang - auch der Abstand zur Vorjahreslinie.
Im August lag die Menge erstmals unter dem Niveau von 2011 (-0,5%) und im September wurde laut AMA-Berechnungen
mit 224.177 t um 1,4% weniger als im Vorjahresmonat angeliefert. Anfang Oktober hielt der rückläufige
Liefertrend (-1%) weiter an, die kumulierte Anlieferung seit Beginn des Quotenjahres 2012/13 übertraf bis
dahin in Summe das Vorjahresniveau um 1,7%. Die geringere Produktion wird unter anderem auch auf die gestiegenen
Kraftfutterkosten zurückgeführt.
NÖM und Gmundner Milch erhöhen Erzeugerpreise im November
Die sinkende Milchanlieferung hat den österreichischen Molkereien etwas Luft verschafft, zum Teil konnten
auch gegenüber dem Handel höhere Preise durchgesetzt werden. Auch bei den Spotmilchpreisen (Italien)
hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt, Steigerungen werden auch bei Butter und Milchpulver beobachtet.
Dies sollte sich in der Folge auch in höheren Bauernerlösen niederschlagen. Einige Milchverarbeiter heben
jetzt die Preise an.
So erhöht beispielsweise das niederösterreichische Molkereiunternehmen NÖM mit Anfang November 2012
den Auszahlungspreis um 1 Cent netto. Der Erzeugerpreis beträgt somit für konventionelle Milch 32,02
Cent netto und 35,52 Cent brutto. Der Biomilchpreis erhöht sich damit auf 41,68 Cent brutto. Begründet
wird diese Steigerung vor allem mit der geringeren Anlieferung. "Im Wissen um die wirtschaftlich angespannte
Situation bei unseren Milchlieferanten und mit der berechtigten Hoffnung auf bessere Preise im Handel" werde
der Milchpreis jetzt angehoben, heißt es in der jüngsten Mitteilung der Milchgenossenschaft NÖ
(MGN).
Auch die Gmundner Milch erhöht ihren Auszahlungspreis mit Anfang November um 1 Cent brutto und zahlt an ihre
oberösterreichischen Lieferanten (bei 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß, inklusive Landeszuschlag) 37 Cent brutto
oder 33,04 Cent netto je kg.
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