Burgstaller zu Quartalsbericht Herbst 2012: Salzburgs gute Position absichern
Salzburg (lk) - "Die kontinuierliche Zunahme des Beschäftigtenstandes im Land Salzburg
seit nunmehr rund zweieinhalb Jahren setzte sich auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres fort. Diese Entwicklung
stimmt sehr positiv, wobei allerdings die Folgen des geringen Wirtschaftswachstums auch an Salzburg nicht völlig
spurlos vorbeigegangen sind und es in diesem Zeitraum zu einer Zunahme der Zahl der Arbeitslosen gekommen ist.
Die Arbeitslosenquote ist jedoch mit 4,6 Prozent im österreichischen Vergleich nach wie vor die zweitniedrigste
aller Bundesländer“, fasste Arbeitsmarktreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 30.10. die wichtigsten
Ergebnisse des Berichts des Landesstatistischen Dienstes über den Salzburger Arbeitsmarkt im Herbst 2012 zusammen.
"Die gemeinsam mit dem AMS durchgeführten Maßnahmenpakete zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
haben auch 2012 gegriffen. Salzburg weist weiterhin die geringste Arbeitslosenrate bei den Jugendlichen von allen
österreichischen Bundesländern auf. Auch die zweitgeringste Seniorenarbeitslosenrate und das günstigste
Verhältnis der Zahl offener Lehrstellen je Lehrstellensuchenden von allen Bundesländern haben Salzburg
in eine gute Position gebracht", so die Landeshauptfrau weiter.
"Die wachsende Zahl arbeitsloser Menschen ist aber Grund genug, gerade in Zeiten schwächerer Konjunktur
alles zu unternehmen, um diesen Menschen den Wiedereintritt ins Arbeitsleben durch eine weiterhin konsequente und
aktive Arbeitsmarktpolitik zu erleichtern. Dabei stellen die berufliche Weiterbildung, konkrete Qualifizierungsmaßnahmen
für 'Zukunftsberufe' und Schwerpunktmaßnahmen für Jugendliche weiterhin die wichtigsten Eckpfeiler
dar, um die Chancen der Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern“, so die Landeshauptfrau.
"In den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 hat sich die positive Entwicklung bei der Zahl der unselbständig
Beschäftigten in Salzburg aus den beiden Vorjahren nahtlos fortgesetzt und führte zu einer Steigerung
des Beschäftigtenstandes um 1,9 Prozent oder rund 4.600 Beschäftigten. Allerdings ist in den ersten drei
Quartalen auch die Zahl der Arbeitslosen gestiegen, und zwar um 5,8 Prozent auf 11.400", so Dr. Gernot Filipp,
Leiter des Landesstatistischen Dienstes, zur aktuellen Entwicklung auf dem Salzburger Arbeitsmarkt der Monate Jänner
bis September.
Im Vergleich mit Österreich ist damit in Salzburg der Anstieg der Beschäftigten (Ö: +1,4) und das
Plus bei der Zahl der Arbeitslosen (Ö: +5,4) stärker ausgefallen. "Daraus ergibt sich für Salzburg
eine Arbeitslosenrate von 4,5 Prozent, die deutlich unter dem Österreichwert von 6,8 Prozent liegt",
so Filipp.
Die Situation Salzburgs im Bundesländervergleich
Für die ersten drei Quartale des Jahres 2012 konnte Salzburg mit 1,9 Prozent das zweitstärkste Beschäftigungswachstum
hinter dem Burgenland verbuchen. Beim Anstieg der Arbeitslosen liegt Salzburg im Bundesländervergleich genau
im Mittelfeld an fünfter Position. Durch die Veränderungen von Beschäftigten und Arbeitslosen ergibt
sich für Salzburg mit einer Arbeitslosenrate von 4,5 Prozent der zweite Platz, knapp hinter Oberösterreich
mit 4,4 Prozent und deutlich vor Kärnten und Wien mit 8,7 bzw. 9,4 Prozent, die beide das Schlusslicht in
dieser Rangordnung bilden.
Ausblick für das Gesamtjahr 2012 und 2013
Für das Gesamtjahr 2012 wird für Salzburg mit rund zwei Prozent ein etwas höheres Beschäftigungswachstum
und mit 5,5 Prozent ein etwas geringerer Anstieg der Zahl der Arbeitslosen als auf Österreichebene erwartet.
Die Arbeitslosenrate dürfte damit für 2012 mit 4,7 Prozent etwas höher liegen als im Jahr 2011.
Im Jahr 2013 dürfte das reale Wirtschaftswachstum mit 1,0 (WIFO) bis 1,3 Prozent (IHS) wieder etwas stärker
sein als im heurigen Jahr. Eine erste Vorausschau für das Jahr 2013 lässt für Salzburg mit einem
höheren Beschäftigungswachstum und einem geringeren Anstieg der Arbeitslosigkeit wiederum eine günstigere
Entwicklung als für Österreich erwarten. Dennoch dürfte auch in Salzburg die Arbeitslosenrate ansteigen,
und zwar voraussichtlich auf 4,8 Prozent, die damit jedoch deutlich unter jener des Krisenjahres 2009 mit 5,2 Prozent
liegen wird. Es sei darauf hingewiesen, dass auf Grund des langen Prognosezeitraums die Aussagen für 2013
noch mit entsprechender Unsicherheit behaftet sind.
Folgende interessante Details für das Land Salzburg sind im Bericht "Arbeitsmarkt Salzburg im Herbst
2012; Rückblick und Vorschau" zu finden:
Im 1. bis 3. Quartal 2012 konnten die Männer mit 2,0 Prozent etwas stärker vom Beschäftigungswachstum
profitieren als die Frauen mit 1,9 Prozent. Allerdings waren im Gegenzug die Männer mit einem Plus von 7,7
Prozent wesentlich stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen als die Frauen mit einem Plus von 3,4
Prozent. Daraus ergibt sich bei den Männern mit 4,8 Prozent auch eine deutlich höhere Arbeitslosenrate
als bei den Frauen mit 4,1 Prozent.
Zahl der älteren Arbeiternehmer/innen steigt weiterhin an
Große Unterschiede im Beschäftigungswachstum gibt es bei der Unterscheidung nach dem Alter. Konkret
waren im 1. bis 3. Quartal 2012 in Salzburg um 6,0 Prozent mehr ältere Arbeitnehmer/innen (im Alter von 50
und mehr Jahren) unselbständig beschäftigt als ein Jahr zuvor. Das Plus bei den Jugendlichen (unter 25
Jahren) war hingegen deutlich niedriger und belief sich auf lediglich 0,8 Prozent.
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im 1. bis 3. Quartal 2012 sowohl die Jugendlichen (unter 25 Jahren) als
auch die älteren Arbeitnehmer/innen (im Alter von 50 und mehr Jahren) betroffen. Das Plus ist allerdings bei
den älteren Arbeitnehmer/innen mit 12,8 Prozent wesentlich stärker ausgefallen als bei den Jugendlichen
mit 4,6 Prozent. Durch diese unterschiedliche Entwicklung sind die Jugend- und Seniorenarbeitslosenraten in Salzburg
mit jeweils 4,8 Prozent nunmehr gleich hoch, in den Jahren zuvor war die Seniorenarbeitslosenrate geringfügig
niedriger als die Jugendarbeitslosenrate.
Deutlich mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende
Von 2011 auf 2012 (jeweils 1. bis 3. Quartal) ist in Salzburg die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 5,1
Prozent auf 774 gestiegen und die Zahl der Lehrstellensuchenden um 8,8 Prozent auf 239 gesunken; die Zahl der offenen
Lehrstellen ist damit um mehr als das Dreifache höher als die Zahl der Lehrstellensuchenden, womit dies wiederum
der beste Wert aller Bundesländer ist. Auch wenn die Fremdenverkehrsberufe ausgeklammert werden, gibt es in
Salzburg immer noch mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende.
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