5. Forum Medientechnik der FH St. Pölten blickt in die digitale Zukunft
St. Pölten (pr&d) - Die Zukunft digitaler Medien wird am 22./23. November in St. Pölten
stattfinden. Dort wird sie den Mittelpunkt des Forums Medientechnik bilden, das zahlreiche ExpertInnen aus dem
In- und Ausland an die Fachhochschule St. Pölten locken wird. Diese werden bereits zum fünften Mal die
Gelegenheit nutzen, ihre kreativen Ideen und technischen Innovationen vorzustellen - und einer kritischen Diskussion
auszusetzen. Die enorme Themenspannbreite - von klassischer Musik bis zur Lichtfeldtechnik - wird dabei erneut
die dynamische Entwicklung digitaler Medien zeigen. Eine Entwicklung, die dank des interdisziplinären Austausches
am Institut für Creative\Media/Technologies zielgerichtet und beschleunigt wird.
Der schnelllebige Bereich der digitalen Medien befindet sich in ständiger Entwicklung. Ein Prozess, der von
zahllosen kreativen Ideen und technologischen Fortschritten geprägt ist. Frühzeitig Qualität und
Potenzial technischer Neuerungen zu erkennen, fällt dabei schwer und bedarf eines interdisziplinären
Diskurses. Unter dem Motto "Next Generation, New Ideas" bietet das Forum Medientechnik des Instituts
für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) an der FH St. Pölten seit fünf Jahren Gelegenheit für
diesen Austausch. Dazu der Leiter des IC\M/T, FH-Prof. DI Hannes Raffaseder: "Internationale Expertinnen und
Experten diskutieren regelmäßig bei uns über Themen der gesamten digitalen Produktionskette. Von
der Idee über Konzeption und Produktion bis hin zur Distribution, Verwertung und Archivierung medialer Inhalte
werden dabei alle wichtigen Bereiche angesprochen. So auch heuer am 22./23. November."
One-Man-Sinfonieorchester
Einen Blick in die nahe Zukunft digitaler Musikproduktion wird dabei gleich am Anfang Prof. Dr. Reinhold Behringer
von der Leeds Metropolitan University in England ermöglichen. In der opening Keynote-Lecture wird er die dynamische
Entwicklung klassischer Musikproduktion mit digitalen Mitteln beleuchten. Noch bis vor Kurzem war die digitale
Produktion im Bereich der klassischen Musik nichts mehr als ein reines Hilfsmittel der Komposition. Als Medium
zur eigentlichen Ausführung reichte die digitale Reproduktion am Synthesizer aber nicht. Zu schlecht war die
Qualität der digitalen Reproduktionen klassischer Musikinstrumente.
Weiterentwicklungen hinsichtlich der Klangqualität digitaler Instrumente erzielten in den letzten Jahren große
Fortschritte, sodass Synthesizer heute tatsächlich zur eigenständigen, musikalisch vollwertigen Interpretation
klassischer Musikkompositionen genutzt werden können. KünstlerInnen können so ganz alleine auf der
Tastatur des Synthesizers ganze Orchester "spielen".
Klarer Fokus statt schiefe Optik
Im Fokus des Vortrags von Dr. Siegfried Fößel vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen
in Deutschland wird die digitale Verarbeitung optischer Signale stehen. Er wird die Lichtfeldtechnik vorstellen,
deren digitale Anwendung völlig neue Möglichkeiten bei der Postproduktion von Filmaufnahmen bieten könnte.
Die Lichtfeldtechnik kann in digitalen Kameras eingesetzt werden und registriert mit Hilfe von sogenannten Mikrolinsen-Arrays
Informationen zur Richtung und Intensität einzelner Lichtstrahlen. Diese Information geht bei herkömmlichen
Kameras verloren, da hier meist ein einziges Linsensystem zahlreiche Lichtstrahlen an einer bestimmten Position
und aus einer einzigen Blickrichtung fokussiert. Dr. Fößel wird erläutern, wie mit der Lichtfeldtechnik
Tiefenschärfebereiche der Bilder auch nach der Bild-Produktion verändert, 3D-Räume berechnet oder
unterschiedliche Perspektiven aus einer Aufnahme generiert werden können. Die theoretischen Ausführungen
wird er dabei durch die Live-Nutzung von Beispielkameras ergänzen.
In den weiteren Beiträgen des umfassenden Zwei-Tagesprogramms werden Mixed Reality Productions, die Bedeutung
der Cloud für Kinoproduktionen, Glasfasertechnologie, Kamerasysteme, Musik-Datenbanksysteme und interaktive
Informationssysteme diskutiert. Einen Einblick in aktuelle Technologie-Entwicklungen der Augmented Reality zur
Architekturvisualisierung werden zusätzlich Sebastian Steiner, BSc und Jakob Doppler, MSc vom IC\M/T bieten.
Dabei werden sie auch den "Furniture Visualizer" vorstellen, eine prototypische Software-Entwicklung
des IC\M/T. Diese erlaubt die Einblendung virtueller Möbelstücke in digitale Aufnahmen realer Räume.
Eine Technik, die (Innen-)ArchitektInnen unkomplizierte Visualisierungen späterer Raumsituationen ermöglicht.
Mit dieser thematischen Vielfalt bietet auch das 5. Forum Medientechnik wieder eine spannende Analyse von Trends
und Herausforderungen der digitalen Medien von morgen - und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu deren weiterer
Evolution.
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung
in den Themengebieten Medien, Informatik, Verkehr, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 16 Studiengängen
werden rund 2.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung.
Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Kompetenzfelder Medientechnik, Medienwirtschaft, IT-Sicherheit,
Simulation, Schienenverkehr, Gesundheit und Soziales. Es erfolgt ein stetiger Austausch zwischen Studiengängen
und Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickelt und umgesetzt
werden.
|