Mozart & Science 2012 

 

erstellt am
09. 11. 12

Feierliche Eröffnung des vierten internationalen Musiktherapiekongresses in Krems
Krems (com.media) - Der vierte internationale Kongress der interdisziplinären Musikwirkungsforschung startete am 08.11. an der IMC FH Krems. Am Abend des ersten Kongresstages fand auch der feierliche Festakt im Klangraum Krems in der Minoritenkirche statt. Nach der Eröffnungsrede von Landeshauptmann-Stellvertreter und Kongress-Initiator Mag. Wolfgang Sobotka begrüßten Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek, Kongress-Organisator und IMC FH Krems Studiengangsleiter Musiktherapie, und Dr. Byungchuel Choi, Präsident der World Federation of Music Therapy, Korea, die 167 geladenen Gäste. Den Festvortrag hielt der weltberühmte Gesundheitspsychologe und Jazzmusiker Prof. Julian F. Thayer, PhD, Ohio State University, USA, der im Anschluss gemeinsam mit Scott Robinson, Klaus Suonsaari und Emil Viklicky konzertierte. Der Kongress steht dieses Mal ganz im Zeichen der kulturellen Diversität und Praxisrelevanz.

"In einem Musikland wie Niederösterreich ist es eine besondere Aufgabe, sich mit dem Thema Musik und ihrer heilenden Wirkung intensiv auseinanderzusetzen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit 'Mozart & Science' eine Kontinuität des Musiktherapie-Fachkongresses in Zweijahresabständen etablieren konnten. Auch heuer sind wieder führende ExpertInnen aus aller Welt unserer Einladung gefolgt und nach Krems gekommen", so Mag. Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann-Stellvertreter und Kongress-Initiator, in seiner Eröffnungsrede. Sobotka betonte die Wichtigkeit des wissenschaftlichen Diskurses und Erfahrungsaustausches, wenn es darum geht, neue Möglichkeiten für die Musiktherapie als heilendes Therapieinstrument zu eröffnen. Auftrag und Ziel des Landes Niederösterreichs sei es, das Therapieangebot zum Wohle der PatientInnen einzusetzen und seiner Pionier- und Forschungsrolle in der Musiktherapie auch weiterhin nachzukommen.

Neben den neuesten Erkenntnissen aus dem Feld der Musikwirkungsforschung stehen vor allem der Praxisbezug, kulturelle Aspekte in der Musikforschung und -rezeption sowie die/der Patient/in als Individuum mit seiner musikalischen Biografie im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung, erklärte Kongress-Organisator Priv. Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek: "Wir haben die Ergebnisse der drei vorangegangenen Kongresse, die die historischen Aspekte der Musikwirkungsforschung behandelten, aufgegriffen und bewusst praxisorientierte Workshops in das diesjährige Programm integriert. Einer der thematischen Schwerpunkte ist die personalisierte Medizin, die in der letzten Dekade stark an Bedeutung gewonnen hat. Weitet man das Verständnis einer personalisierten Medizin auf therapeutische Prozesse aus, hat die auf individuelle Befindlichkeiten der Patientin bzw. des Patienten eingehende Musiktherapie großes Potenzial. Es erscheint überaus lohnenswert der Frage nachzugehen, was dies für die Konzeption von musiktherapeutischer Forschung, Lehre und Praxis bedeuten kann."

Kongressthemen: Kulturaspekte und der nachhaltige Einsatz in der Medizin
Themen des gestrigen, ersten Kongresstages waren unter anderem "Musik und Chronobiologie", die Musiktherapie in der integrativen Medizin sowie bei Kardiologie- und KrebspatientInnen, der Einsatz der Musiktherapie in der Neonatologie und die Bedeutung der kulturellen Nuancierung in der Behandlung von Müttern und ihren frühgeborenen Kindern. Im Workshop "Singende Krankenhäuser" wurde der Frage nachgegangen, wie Singen die Selbstheilungskräfte aktivieren kann.

An den weiteren zwei Tagen stehen der Einsatz der Musiktherapie bei Kleinkindern, die Herzfrequenzvariabilitätsmessung sowie die Musiktherapie in Wien, Heidelberg, Korea, China und in der Türkei auf dem Programm. Diskutiert werden auch Fragen nach evidenzbasierter Medizin und nach der Entwicklung von Softskills, die zu einem humaneren Gesundheitssystem beitragen können. AbsolventInnen der Studiengänge Musiktherapie an der IMC FH Krems und der SRH Fachhochschule Heidelberg präsentieren am vorletzten Tag ausgewählte Bachelorarbeiten. Highlight des letzten Kongresstages sind die Impulsreferate von Mag. Wolfgang Sobotka (Gesundheitspolitische Erwartungen an die Musiktherapie), von Wolfgang Böhler, M.A., Chefredakteur Codex flores, Schweiz (Harmonia mundi reloaded) und von Univ.-Doz. Dr. Hans-Georg Nicklaus, Anton Bruckner Universität, Österreich (Musik und die Leidenschaft der Seele).

Weitere hochkarätige ReferentInnen sind Prof. Julian F. Thayer, PhD, Ohio State University, USA, dessen Forschungsarbeit sich auf den Zusammenhang zwischen dem parasympathischen Nervensystem und der Herzfrequenzvariabilität konzentriert, Friederike Haslbeck, MAS (Universität Witten-Herdecke, Deutschland), Univ.-Prof. Dr. mult. Wolfgang Mastnak (Universität für Musik und darstellende Kunst München, Shanghai Conservatory of Music), Petra Kern, PhD, MT-DMtG, MT-BC, MTA (Music Therapy Consulting, USA), Prof. Dr. sc. hum. Thomas Hillecke (SRH Hochschule Heidelberg, Deutschland) und Univ.-Prof. Dr. Klaus Felix Laczika (Medizinische Universität Wien).

Der Kongress wird von der IMC FH Krems in Kooperation mit der Initiative "Tut gut!", der SRH Hochschule Heidelberg und der NÖ Landeskliniken-Holding veranstaltet und vom Land Niederösterreich unterstützt. 2014 wird in Krems auch der Weltkongress der Musiktherapie stattfinden.

 

 

 

Informationen: http://www.mozart-science.eu

 

 

 

 

 

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